Dinslaken. Statt 2,9 Millionen sollen die Kosten für das Parkdeck am Bahnhof bei bis zu 4,2 Millionen Euro liegen. Die Höhe der Parkgebühren ist noch offen.

Das geplante Parkdeck am Bahnhof wird teurer. Statt der geplanten 2,9 Millionen Euro soll es nun 3,9 Millionen Euro kosten. Mit eingerechnetem Finanzpuffer veranschlagt die Stadt sogar bis zu 4,2 Millionen Euro Kosten für den Bau. Der Planungsausschuss soll in seiner Sitzung am Dienstag, 16. Juni, grünes Licht geben und die Beantragung der Fördermittel sowie die Beauftragung der Prozent GmbH mit der Planung auf den Weg bringen.

Marcel Sturm, Sprecher der Stadt Dinslaken, erklärt den Grund für die Preissteigerung: „Zunächst hatte es sich lediglich um eine erste grobe Kosten-Schätzung gehandelt, inzwischen haben wir Erkenntnisse aus dem Bauleitplanverfahren und sind damit in der Lage, den finanziellen Aspekt sehr viel genauer zu fassen. So benötigt das Parkdeck beispielsweise drei geschlossene Fassaden und an einer Seite sogar einen Schallschutz.“

Das kostet der Bahnhofsvorplatz

Die Gesamtkosten für die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die der Stadtrat im Oktober vergangenen Jahres beschlossen hat, steigen somit auf 21,6 Millionen Euro. Davon sollen etwa 13,7 Millionen Euro Fördermittel sein.

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Bei der Diskussion um die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes war im Jahr 2017 noch von Kosten in Höhe von acht Millionen Euro die Rede gewesen, dann ging es um eine Investitionssumme von bis zu 12,7 Millionen Euro. Zusätzlich zu damals kalkulierten 9,3 Millionen Euro für die Sanierung der Fläche waren das 3,4 Millionen Euro für Hochbauten wie die Erstellung der Parkpalette und den damals noch angedachten Kauf des Bahnhofsgebäudes. Ein Puffer von fünf Prozent war eingerechnet.

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Bei diesen Summen habe es sich ebenfalls nur um Schätzungen gehandelt, erläuterte die Stadt später, den Kosten von 20,6 Millionen Euro, die Grundlage der Beschlussfassung waren, habe eine Berechnung zugrunde gelegen – mit Ausnahme der Parkpalette.

Das Parkdeck soll im Bereich der dann nicht mehr vorhandenen Wendeschleife der Straßenbahn gebaut werden.
Das Parkdeck soll im Bereich der dann nicht mehr vorhandenen Wendeschleife der Straßenbahn gebaut werden. © FFS | Hans Blossey

Zwei Varianten fürs Parken

In der aktuellen Vorlage für die Politik sieht die Stadtverwaltung zwei mögliche Varianten für die Parkpalette vor: Die von der Verwaltung favorisierte Variante ist ein zweigeschossiges Parkdeck mit 200 Stellplätzen – derzeit finden 60 Autos in dem Bereich Platz, 40 Parkplätze in der Wendeschleife stehen nur der Verwaltung zur Verfügung.

Damit könnte man dem Wunsch der Pendler nach mehr Parkplätzen entgegenkommen und den Parkdruck in den umliegenden Wohnbereichen mindern, so die Stadt. Auch ein Aufzug, barrierefreie Stellplätze und Ladestationen für Elektromobilität sind eingeplant, die Abmessungen mit 2,50 mal 5,10 Metern „den immer größer werdenden Fahrzeugen angepasst“, so die Stadt. Zur Wohnbebauung ist ein Sichtschutz, zum Bahnhof hin eine begrünte Fassade vorgesehen.

Das sind die monatlichen Kosten

Die Unterhaltungs- und Betriebskosten beziffert die Stadt mit 77.000 Euro, die Kapitalkosten auf 161.000 Euro im Jahr. Die fünf kostenfreien E-Parkplätze und Fördermittel eingerechnet und eine Auslastung von 80 Prozent vorausgesetzt, rechnet die Stadt mit einem jährlichen Zuschuss von mindestens 119.000 Euro, der „zu einer erheblichen Mehrbelastung des städtischen Haushalts“ führe.

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Die monatlichen Kosten pro Stellplatz liegen damit bei 100 Euro. Es bedürfte eines städtischen Zuschusses von mindestens 50 Euro pro Monat. Der Rest wären, bliebe es bei dieser Rechnung, 50 Euro Parkgebühren im Monat. Allerdings: „Ob und wie sich eine Kostenstruktur für die Parkdeckplätze künftig gestaltet, das ist völlig offen und noch politisch zu diskutieren“, so Stadtsprecher Marcel Sturm. „Theoretisch wäre natürlich auch ein städtischer Zuschuss bis zu 100 Prozent denkbar. Die endgültige Festlegung hat später politisch zu erfolgen und ist aktuell noch nicht Gegenstand der Beratungen.“

Variante 2, ein ebenerdiger Parkplatz, würde Raum für 120 Fahrzeuge bieten und 1,3 Millionen Euro kosten. Ein Stellplatz würde damit 50 Euro monatlich kosten – ohne städtischen Zuschuss.

>>Sitzungstermin

Der Planungs-, Umweltschutz-, Grünflächen- und Stadtentwicklungsausschuss tagt gemeinsam mit dem Sozialausschuss am Dienstag, 16. Juni, 17 Uhr, im Tribünenhaus der Trabrennbahn. Weitere Themen sind der Masterplan Grün und das städtebauliche Leitbild für die Trabrennbahn (Bericht folgt).