Dinslaken. Die BUND Kreisgruppe Wesel übt Kritik am „Handlungskonzept Wohnen 2030“ aus Dinslaken: Hierbei werde die Natur dem Wohnungsbau geopfert.

Das „Handlungskonzept Wohnen 2030“ sehe vor, dass in vielen Teilen Dinslakens noch intakte Naturflächen dem Wohnungsbau geopfert werden sollen. Als Begründung für diese Naturzerstörung diene der hohe Bedarf an zusätzlichem Wohnraum - so kritisiert der BUND.

Günther Rinke, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Wesel: „Es steht außer Frage, dass es Bedarf an Wohnraum gibt.“ Er kritisiert jedoch, dass dafür die letzten stadtnahen Naturgebiete in Zeiten von Artenschwund, Insektensterben und Klimakrise geopfert werden sollen: „Diese derzeit noch vorhandenen Naturflächen tragen in erheblichem Maße zu einem gesünderem und kühlerem Stadtklima bei und sind die letzten stadtnahen Refugien für viele Vogel. und Insektenarten – zum Beispiel für Grünspecht und Steinkauz.“

Tomás Cabral, auch vom BUND-Wesel, weist auf die Bedeutung der landwirtschaftlichen Flächen hin, die ebenfalls der Bebauung weichen sollen. „Eine ortsnahe Nahrungsmittelproduktion ist ökologisch sinnvoll, da sie weite Transportwege vermeidet. Zusätzlich wird die Abhängigkeit von Importen verringert.“ Es könne nicht angehen, dass im Innenstadtbereich große Areale für Supermärkte und deren Parkplätze reserviert und dafür im Außenbereich Naturflächen und landwirtschaftliche Flächen zerstört werden. Auf den im innerstädtischen Bereich verschwendeten Flächen könnten ganze Stadtviertel in bester Lage entstehen.

BUND fordert neue Wege bei der Bebauungsplanung zu beschreiten

Der BUND fordert die Dinslakener Politiker auf, neue Wege bei der Bebauungsplanung zu beschreiten. Cabral: „Beim Neubau von Wohnungen sollte immer die Möglichkeit einer Nachverdichtung geprüft werden; dazu gehören Aufstockungen vorhandener Gebäude, Dachausbau und Tiefgaragen, statt offener Parkplätze sowie die Umnutzung nicht genutzter Büro- und Geschäftsräume.“

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Aus Sicht des BUND ist außerdem zu bezweifeln, ob die Bebauungsflächen, die ausgewiesen werdensollen, wirklich alle für bezahlbaren Wohnraum benötigt werden, oder ob nicht vielmehr der derzeitige Immobilienboom die treibende Kraft hinter dieser Naturzerstörung ist. Neues Bauland im Außenbereich darf nach Meinung des BUND nur ausgewiesen werden, wenn die vorhandenen innenstädtischen Potenziale ernsthaft genutzt werden und alle Informationen zum tatsächlichen Wohnraumbedarf auf dem Tisch liegen. Gleichzeitig muss auch der Bedarf an Grünflächen, Naturflächen und landwirtschaftlichen Flächen ermittelt und in ein zukunftsfähiges Flächennutzungskonzept einbezogen werden.

Bürger mit einbeziehen

„Werden die Bürger der Stadt Dinslaken in die Diskussion um ein zukunftweisendes Konzept zur Erstellung neuen Wohnraums einbezogen, kann daraus eine überzeugende, alle Bedürfnisse berücksichtigende Planung werden.

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Die DinFleg zeigt gerade bei der Überplanung des Trabrennbahnareals oder der Nachnutzung des alten Freibadgeländes, dass sie dazu in der Lage ist, solche Planungsprozesse unter Einbezug der Öffentlichkeit zu organisieren,“ so Rinke.