Dinslaken. Da Großveranstaltungen bis Ende August verboten sind, gibt es 2020 kein Fantastival. Eine Absage steht noch aus. Das könnte für Tickets gelten.

Das Fantastival in Dinslaken wird 2020 nicht stattfinden können. Grund dafür ist eine Regelung, die die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend bekanntlich bekannt gegeben haben: Aufgrund der Corona-Krise sind alle Großveranstaltungen bis mindestens Ende August untersagt.

Auch wenn damit wohl klar ist, dass auch das vom 17. bis 25. Juli geplante Festival in Dinslaken betroffen sein wird, gibt es noch keine offizielle Absage. Lea Eickhoff, Geschäftsführerin der Freilicht AG, die das Fantastival bekanntlich organisiert, erklärt im Gespräch mit der NRZ, wieso eine offizielle Absage noch nicht erfolgen kann und wie die Freilicht AG trotz der Krisensituation weitermachen möchte.

„Klar war es ein tiefer Schock, als ich am Mittwochabend davon erfahren habe“, sagt sie. „Dennoch glaube ich, dass es eine richtige Entscheidung war, die wir auch absolut befürworten“, betont sie. Eickhoff ist froh, dass die behördlichen Vorgaben „über diesen weiten Zeitraum bis Ende August“ gelten. „Denn so haben wir jetzt einfach Planungssicherheit und müssen nicht spekulieren“.

Deshalb gibt es noch keine offizielle Absage

Die behördlichen Vorgaben seien nicht nur deshalb eine Absicherung für die Freilicht AG. Sie ermöglichten es schlussendlich auch, dass Fantastival 2020 aufgrund von „höherer Gewalt“ abzusagen. Das sei, erklärt Lea Eickhoff, eine Erleichterung für die Freilicht AG: Denn gesetzlich sei es so geregelt, dass im Falle von höherer Gewalt alle Leistungen rückabgewickelt werden müssen, also jeder Vertragspartner den anderen so stellen muss, als ob man den Vertrag nie geschlossen hätte. „Wir bleiben also nicht auf den Kosten sitzen“, erklärt Eickhoff.

Die einzige offene Frage, die sie derzeit noch an der Fantastival-Absage hindere, sei, dass das Land NRW noch nicht konkretisiert habe, was eine Großveranstaltung ist. „Auf diese Auskunft warten wir noch, erst dann kann auch eine offizielle Absage erfolgen“, sagt Lea Eickhoff.

So geht es jetzt weiter für das Fantastival

Die Organisatorin gibt sich optimistisch, dass Fantastival 2021 wieder veranstalten zu können. „Auch wenn uns das natürlich heftig erwischt, können wir auf jeden Fall weitermachen“, sagt sie. Die AG sei liquide, es gebe Rücklagen, auf die man zurückgreifen könne, die Soforthilfe sei bereits beantragt und auch schon bewilligt worden.

„Ich bemühe mich jetzt darum, die Künstler aus 2020 in das nächste Jahr zu ziehen“, sagt Eickhoff. Mit einigen Künstlern habe sie sich bereits darauf einigen können. Auch der Zeitraum für das „Fantastival 2021“ stehe schon fest: Das Dinslakener Festival soll vom 15. bis 24. Juli 2021 sein, „fast genau so also wie in diesem Jahr“, sagt sie.

Das könnte mit bereits gekauften Tickets passieren

Für das Fantastival 2020 bereits gekaufte Tickets sollen nicht zurückgegeben werden, sondern stattdessen in einen Gutschein für eine Veranstaltung 2021 umgetauscht werden können. Da sei gesetzlich so geregelt und deshalb auch „eine sehr wahrscheinliche Überlegung“, erklärt Lea Eickhoff. „Das durch die Tickets in diesem Jahr bereits eingenommen Geld gibt uns ja eine gewisse Sicherheit, denn Gagen haben wir ja auch schon gezahlt“, sagt sie.

Die Fantastival-Organisatorin wünscht sich, aus dem Fantastival 2020 einfach das Fantastival 2021 machen zu können. Dann wäre es auch möglich, mit seinem gekauften Ticket die gleiche Veranstaltung zu besuchen, nur eben ein Jahr später. „Wir sind auf jeden Fall gewillt, da eine gute Lösung für alle zu finden“, sagt Eickhoff. Sie ist froh, bislang vor allem positive Rückmeldungen und tröstende Worte von Fantastival-Besuchern erhalten zu haben. „Wir sind stark, wir halten durch – und machen dann einfach 2021 ‘ne Riesen-Sause“, sagt Eickhoff.