Dinslaken. Am Samstag eröffnete der erste Kost-Nix-Laden des Bürgervereins Dinslaken. Spender bringen Neues oder Gebrauchtes – wer möchte, nimmt es mit.
„Alles was wir auf dieser Welt brauchen, gibt es schon irgendwo, wir müssen es nur finden“ – mit diesem Leitsatz eröffnete am Samstag der erste Dinslakener Kost-Nix-Laden.
Neue oder gebrauchte Gegenstände werden von Spendern gebracht und zur kostenlosen Mitnahme für andere in dem Lokal ausgestellt. Die blaue Jacke, die dem einen nicht mehr gefällt, erfreut jemand anderen und müsse dadurch nicht nochmal produziert werden, betont Marina Thümer, 1. Vorsitzende des Bürgervereins Dinslaken.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind ein wichtiges Thema
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind ein wichtiges Thema des Ladens in Hinblick auf die Wegwerfgesellschaft, in der wir leben. „In dem Moment, in dem jemand etwas mitnimmt, haben wir etwas für den Umweltschutz getan“, sagt Thümer. Kleidung, Dekoartikel, Schmuck und auch kleinere Elektrogeräte können in dem Ladenlokal an der Friedrich-Ebert-Straße innerhalb der Öffnungszeiten abgegeben werden. Darüber hinaus auch immer dann, wenn das Licht im Laden an ist. Für größere Gegenstände gibt es eine Facebook Gruppe.
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„Bei einem Anruf fahren wir auch schon mal zu den Leuten. Doch große Dinge nehmen wir nicht mit, die lassen sich schnell über das Internet vermitteln“, erklärt der 2. Vorsitzende Ingo Kramarek. Der Verein Bürgerhilfe Dinslaken hat keine Einnahmen, finanziert sich über Spenden. Die Vorsitzenden hoffen auf die Unterstützung der Menschen. Bei ähnlichen Projekten in anderen Städten scheiterte das Konzept meist schnell an der Finanzierung. „Ich habe keine Bedenken, dass der Laden hier gut ankommt“, so Bürgermeister Dr. Michael Heidinger.
Dinslaken habe beste Voraussetzungen, die Menschen seien sensibel, wenn es um Nachhaltigkeit geht. „Für die Herstellung einer Männerjacke werden dreieinhalb Kilo CO2 verbraucht, bereits drei Jacken bedeuten die Arbeit eines Baumes“, erläuterte der 2. Vorsitzende den Umweltfaktor: „Allein in diesem Laden hängt schon ein ganzer Wald“. Bei Spielzeug und Plastik sind die Zahlen wesentlich höher. Auch die Empörung über die geschredderten Rücksendungen bei Amazon zeigten die Wichtigkeit des Themas, so Heidinger. Ginge es nach Kramarek, würde er gerne die Amazon-Rücksendungen im Kost-Nix-Laden weitergeben.
Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich
Neben vielen anderen Interessierten besuchte auch Stephanie Ballasch am Eröffnungstag den Laden. Die zweifache Mutter brachte einen Wäschekorb mit gebrauchter Kinderkleidung vorbei. „Ich möchte anderen eine Freude machen, so wie wir uns auch beim Aussuchen neuer Sachen freuen“, erzählte sie, während sich ihr Sohn noch nicht zwischen zwei neuen Büchern entscheiden konnte. Die Tochter spielte unterdessen in der Kinderecke.
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Etwas Spielzeug, zwei Tische mit Stühlen und eine Kaffeemaschine sollen die Besucher zum längeren Verweilen einladen. „Wir möchten eine hohe Aufenthaltsqualität in dem Laden“, so Ingo Kramarek. Die Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich im Kost-Nix-Laden. Auch das Konzept des Vereins unterscheidet sich von anderen. Aktive Mitglieder zahlen weniger und die Vereinsmitglieder dürfen Sachen aus dem Laden mitnehmen. Die gespendeten Dinge werden nicht gelagert, sondern an andere Organisationen weitergegeben. Es geht ums Teilen, nicht um Besitz.