Dinslaken. Bürgerhilfe Dinslaken startet mit dem neuen Projekt „Suspended Coffee“. Drei Kioske, die Eisdiele Labbis und der Altmarkt-Grill machen schon mit.

Noch ist der Kost-Nix-Laden nicht eröffnet, da hat sich die Bürgerhilfe Dinslaken e.V. schon wieder etwas Neues ausgedacht. „Es besteht gerade auch hier in Dinslaken eine große Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen“, erzählt Marina Thümer, 1. Vorsitzende des Vereins. „Viele wissen nur nicht wie. Geld möchten sie nicht so gerne spenden, einen Kaffee, ein Brötchen oder gar ein ganzes Frühstück aber schon.“ Warum aber dafür die Welt neu erfinden, wenn es seit 2013 bereits „Suspended Coffee Germany“ gibt, ein Verein, der es sich, wie die Bürgerhilfe Dinslaken, zum Ziel gesetzt hat, Menschen, denen es aus den verschiedensten Gründen nicht gut geht, zu helfen.

Und so schloss sich die Bürgerhilfe mit ihrem neuen Projekt „Suspended Coffee“ (spendierter Kaffee) dem deutschlandweiten Verein an. Die Hilfe ist ganz einfach, so Marina Thümer. Statt einem Kaffee bestellt der Hilfewillige in seinem Café gleich zwei und spendiert den anderen für einen armen Menschen. Der Kaffee wird quasi aufgespart und einem hilfesuchenden Menschen später serviert. Auch Brötchen sind möglich. Ein schwarzes Herz als Erkennungszeichen weist auf die Aktion und die teilnehmenden Unternehmen hin.

Nicht gespendet werden Alkohol und Tabak

Bislang machten der Kiosk am Neutor, der Kiosk am Bahnhof, der Kiosk am Hiesfelder Markt sowie der Altmarkt-Grill und die Eisdiele Labbis in der Neutor-Galerie mit. Der Verein hofft, dass sich noch weitere Cafés anschließen werden. Denn dem Urprinzip nach geht es in erster Linie um eine Tasse Kaffee, Tee, Kakao oder ein Glas Kaltgetränk. Nicht gespendet werden Alkohol und Tabak.

Auch der Kiosk am Neutor macht bei dem Projekt mit.  
Auch der Kiosk am Neutor macht bei dem Projekt mit.   © privat

Das Projekt steckt noch in den Anfängen, muss noch kommuniziert werden, berichtet Marina Thümer. Man führe Gespräche mit potenziellen Teilnehmern. Und könne sich auch denken, „Spendiert“ auf andere Felder, auf Produkte und Dienstleistungen, zu erweitern. Das aber müsse die Zukunft zeigen. „Die teilnehmenden Geschäfte müssen es ja auch organisiert bekommen, noch wissen wir nicht, wie groß der Aufwand ist, der hinter diesen Aktionen steckt“, so Thümer. Jetzt gehe es erst einmal um den gespendeten Kaffee. Den könne übrigens jeder bekommen, auch der, dem es nur im Moment nicht gut gehe, der vielleicht seine Geldbörse vergessen hat oder eben halt arm ist. Denn mit dem Projekt „Spendiert“ will die Bürgerhilfe Menschen die kleinen alltäglichen Momente der Freude zurückgeben, die sie durch Arbeitslosigkeit, Wohnungslosigkeit, einem zu geringen Einkommen oder einer kleinen Rente oder dem Trauma der Flucht verloren haben.

Wer sich beteiligen möchte, meldet sich bei Marina Thümer

Unternehmen, die sich beteiligen wollen, melden sich bitte bei Marina Thümer, Bürgerhilfe Dinslaken, 02064/1416158. Neue Mitglieder sucht der Verein ebenfalls. Im vergangenen Jahr mit sieben Gründungsmitgliedern gestartet, zählt er heute bereits 20 Ehrenamtler. Doch die Zahl der bedürftigen Menschen steigt immer mehr, da bedarf auch der Verein Hilfe.

Nach vielen Wochen harter Arbeit ist es fast soweit: Der „Kost-Nix-Laden“ wird am 14. März um 13.30 Uhr für die Öffentlichkeit an der Friedrich-Ebert-Straße 44 eröffnet. Noch sind die Mitglieder der Bürgerhilfe dabei, die Mengen an Spenden zu sortieren, um sie dann in die schon bereitstehenden Möbel einsortieren zu können. Außer Kleidung sind bislang auch Hausrat, Spielzeug und Bücher vorhanden.

Der nachhaltige Umgang mit Gebrauchsgegenständen ist dem Verein wichtig. Es müsse nicht alles gleich im Müll landen, wenn es sich um gute und funktionsfähige Materialien handelt, die ein anderer vielleicht braucht. Einen Bedürftigkeitsausweis benötigt niemand, um im Laden „shoppen“ zu gehen.