Dinslaken. Die Bürgerhilfe Dinslaken eröffnet einen Kost-Nix-Laden an der Friedrich-Ebert-Straße. Hier kann man Sachen abgeben - und ohne Geld einkaufen.

Als Marina Thümer und Ingo Kramarek Buchstaben für Buchstaben an das Schaufenster des Ladenlokals an der Friedrich-Ebert-Straße klebten, schaute eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn interessiert zu – und staunte nicht schlecht, als der Name des neuen Geschäfts zu lesen war: Kost-Nix-Laden. Ein Laden, in dem man ohne Geld einkaufen kann! Das gibt es bald in Dinslaken.

Die Idee, einen solchen Laden zu eröffnen, hatte die Bürgerhilfe Dinslaken – Marina Thümer (41) ist die erste Vorsitzende, Ingo Kramarek (53) ihr Stellvertreter – schon vor einem Jahr. Nun bot sich die Gelegenheit, die Räume der ehemaligen Fahrschule an der Friedrich-Ebert-Straße 44, gegenüber der Post, zu übernehmen. Der Vermieter sei ihnen sehr entgegengekommen, berichten beide begeistert und freuen sich über das Vertrauen – schließlich warte die Bürgerhilfe noch auf ihre Eintragung ins Vereinsregister. Auch die Stadt und die Politik sollen noch informiert werden. In einem ersten Gespräch mit der damaligen Wirtschaftsförderin Svenja Krämer habe diese dem Vorhaben positiv gegenüber gestanden.

Diese Sachen können abgegeben oder abgeholt werden

Wenn es soweit ist – Mitte bis Ende März – kann der Kost-Nix-Laden an den Start gehen. Hier können Bürger neue oder gebrauchte Gegenstände abgeben – oder mitnehmen. Kleidung und Schuhe, Kleinutensilien wie Geschirr, Besteck, Bücher, Werkzeug, Lampen, Elektrogeräte, Computer, Software, CDs und unverderbliche Lebensmittel, wie Konserven, Nudeln oder Marmelade, die daheim nicht mehr gebraucht werden oder zuviel gekauft wurden, können dann angeboten und kostenlos mitgenommen werden.

„Dabei geht es vor allem um den Aspekt der Nachhaltigkeit“, betont Kramarek, um Müllvermeidung und Umweltschutz. Wer eine neue Kaffeemaschine kaufe, werfe die alte oft weg – auch wenn sie noch funktionstüchtig sei. „Aber es gibt sicher Menschen, die die Maschine gut gebrauchen können“, findet Marina Thümer.

Die Kunden müssen nicht bedürftig sein

Die Kunden müssen nicht bedürftig sein. Der soziale Aspekt stehe nicht im Vordergrund, betonen beide, der Verein wolle anderen Anbietern wie der Tafel oder dem KadeDi nicht in die Quere kommen. Im Gegenteil: „Wenn wir zu viele Sachen bekommen, geben wir sie sofort an andere Vereine ab“, so Kramarek. Immer weniger Menschen würden sich inzwischen ehrenamtlich engagieren – da werde es Zeit, dass Vereine kooperieren statt sich gegenseitig das Leben schwer zu machen, findet er.

Im Lokal der ehemaligen Fahrschule ist in einem separaten Raum Platz für Seminare, auch eine Küche ist vorhanden, ein weiterer Bereich soll abgetrennt werden. Hier sollen nützliche Tipps etwa zum Einrichten von Computern oder Handys gegeben werden. „Wir reparieren aber nichts“, stellt IT-Fachmann Ingo Kramarek klar – dafür gebe es ja das Repair-Café.

In dem Ladenlokal, das wertig eingerichtet werden und Boutique-Charakter haben soll, wird es auch eine Sitzecke geben, in der Besucher einen Kaffee trinken und plaudern können: „Wir wollen auch Treffpunkt sein.“

Vom Verkauf in der Weihnachtsscheune sind noch finanzielle Mittel vorhanden, so dass der Start überbrückt werden kann. Danach ist die Bürgerhilfe auf Spenden oder Fördergelder angewiesen.

Helfertreffen und Kontakt

Am Samstag, 15. Februar, 16 Uhr, lädt der Kost-Nix-Laden Interessierte zu einem Helfertreffen in den noch leeren Kost-Nix-Laden ein.

Gesucht werden Ehrenamtler, die das Team beim Kleidung sortieren, registrieren, zusammenlegen, Regale auffüllen, Laden besetzen, Sachen abholen unterstützen. Auch das Ladenlokal muss noch gestrichen, Wände eingezogen werden. Anmeldung per Facebook-Nachricht auf facebook.com/KNL.Dinslaken. Spender werden gebeten, sich unter 02064/1415168 zu melden.

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