Hünxe. Beim Dreikönigsfliegen ließen wieder zahlreiche Hobbypiloten beim MFSC Testerberge ihre Flugzeuge auch bei eisigen Böen in die Luft gehen.
Ein eisiger Wind fegt über das Vereinsgelände des Modellflug-Sportclubs (MFSC) Testerberge e.V., trotzdem sind an diesem Sonntag zahlreiche Hobbypiloten zum traditionellen Dreikönigsfliegen an den Sternweg gekommen. Ralf Schmitz, erster Vorsitzender des Vereins, ist mit der Resonanz jedenfalls sehr zufrieden – gerade bei diesem Wetter. Schon seit mehr als 25 Jahren lädt der Verein zum Dreikönigsfliegen ein, die Idee dahinter: die lange Winterpause zu unterbrechen, denn meistens müssen die Modellflieger eine Pause einlegen, wenn das Winterwetter kalt und ungemütlich wird.
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Dann „kribbelt es immer in den Fingern“, sagt Ralf Schmitz und alle fieberten diesem Tag entgegen. Aufgrund des milden Wetters konnten die Hobbypiloten in dieser Saison aber mehr oder weniger durchfliegen. Dennoch nutzen an diesem Tag viele die Gelegenheit, ihre Modellflugzeuge starten zu lassen und bei Erbsensuppe und Glühwein mit den Vereinskollegen zu fachsimpeln.
Einer von ihnen ist Dirk Sokull. Gerade kämpft er mit seinem Flugzeug – einer elektrisch betriebenen Sbach 342 mit orangefarbenen Tragflächen – gegen den Wind. Der kommt momentan aus Westen, das sei eigentlich gut, das Schwierige seien aber die Böen, erklärt Sokull. Daher geht er auch lieber auf Nummer sicher und lässt sein Modell in einer Höhe von dreißig bis vierzig Metern fliegen. Würde er zu tief über dem Boden fliegen, sähe das zwar spektakulär aus, eine Windböe könnte das Flugzug aber auf den Boden drücken und beschädigen.
Der Wind bläst mit einer Stärke von vier bis fünf
Auch in der sicheren Höhe macht sich der Wind, der an diesem Sonntag mit einer Stärke von vier bis fünf bläst – die Böen können bis zu 45 Kilometer pro Stunde erreichen – bemerkbar. Immer wieder liegt die Sbach 342 ein wenig unruhig in der Luft. „Das ist eine Herausforderung heute“, stellt Dirk Sokull fest, aber wenn man etwas mehr Erfahrung im Fliegen und im Umgang mit seinem Modell habe, traue man sich auch mehr. „Jetzt kommt das Spannendste“, sagt er und meint damit die Landung, die seine volle Konzentration beansprucht.
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Als die Maschine nach ihrem siebeneinhalb Minuten langen Flug mit einem kleinen Hopser schließlich wohlbehalten auf der Wiese zum Stehen kommt, wirkt Dirk Sokull sichtlich erleichtert. „Starten sollte man können, Landen muss man können“, erklärt er. Um das zu trainieren, ist er ein- bis zweimal in der Woche auf dem Vereinsgelände, wenn Wetter und Kalender es zulassen.
„Die Faszination Fliegen war immer da“, erzählt Dirk Sokull, Pilot war früher sogar sein Traumjob. Den hat er sich mit dem Modellflug nun hobbymäßig ein bisschen erfüllt. Die technischen Aspekte faszinieren ihn am Modellflug, außerdem gehörten ein „gewisses Maß an Nervenkitzel und Adrenalin“ auch dazu. Davon hat es am Sonntag beim Dreikönigsfliegen angesichts des Wetters sicherlich genug gegeben.
>>Info: Kontakt und Termine für 2020
Wen das Modellfliegen interessiert, hat die Möglichkeit, an den Wochenenden ab 12 Uhr zum Vereinsgelände am Sternweg in Hünxe zu kommen und sich bei den Mitgliedern des MFSC Testerberge e.V. über das Hobby zu informieren. Auch kann per E-Mail an info@mfsc-testerberge.de Kontakt zu dem Verein aufgenommen werden.
Folgende Termine stehen für 2020 bereits fest: Am 31. Januar findet die Jahreshauptversammlung statt, an Pfingsten gibt es ein Zeltlager für die Jugendlichen des Vereins und für das letzte Wochenende in den Sommerferien lädt der MFSC zu seinem Sommerfest ein. Natürlich können sich die Modellflugzeuge dann auch wieder in luftige Höhen schwingen.