Hünxe. Der Flugtag und das Richtfest beim MFSC Testerberge lockten Interessierte nach Bruckhausen. Das Clubheim nimmt mehr und mehr Gestalt an.
Schon von Weitem sieht man, wie die kleinen Segelflugzeuge im Sonnenschein schweben oder der eine oder andere Hubschrauber seine kleinen Kunststücke vollführt. Ein leises Sirren liegt in der Luft und ein Warnschild an einem Baum informiert am Rand des Schotterweges, der vom Sternweg in Bruckhausen zwischen den Wiesen entlangführt, bereits über die Modellflugzeuge, die hier über dem Vereinsgelände des MFSC Testerberge e.V. ihre Bahnen ziehen dürfen. Auch am vergangenen Samstag war wieder Flugtag, verbunden mit einem kleinen Richtfest, denn der Verein ist noch dabei, die Infrastruktur des jetzigen Vereinsgeländes, das sich gegenüber des alten Geländes auf der anderen Straßenseite befindet, aufzubauen.
Ralf Schmitz: „Wir haben geschafft, was wir schaffen wollten“
Die Container, in denen das Clubheim mehr und mehr Gestalt annimmt, und der Werkzeugraum sind aufgebaut. Die Toilettenanlage befindet sich noch im Bau. Das Gebäude steht bereits, auch das Dach ist schon drauf. „Wir haben geschafft, was wir schaffen wollten“, freut sich der erste Vorsitzende Ralf Schmitz. Deshalb wurde das Sommerfest des Vereins am Samstag auch zu einem kleinen Richtfest. Was noch fehlt, sind die Fliesen und die Installationen, aber Schmitz ist zuversichtlich, dass alles noch im Sommer fertig wird. Die Arbeiten werden alle in Eigenarbeit erledigt, unter den aktuell 85 Mitgliedern sind mit Maurern und Elektrikern alle nötigen Berufe vertreten. Im nächsten Jahr soll dann noch alles überdacht werden. Doch das ist Zukunftsmusik.
Am Samstag gingen über die 140 Meter lange Start- und Landebahn ganz entspannt die Modellflugzeuge in die Luft – aber nicht höher als 300 Meter. Wenn jemand höher hinaus will, muss erst eine Genehmigung aus Düsseldorf eingeholt werden. Ein Flugleiter regelt auf dem Platz, wer wann in die Luft gehen darf – je nach Modell maximal vier Flugzeuge – und auch ein festgeschriebener Wert von 76 bzw. 74 Dezibel darf aufgrund der Lärmbeschränkung nicht überschritten werden. Die Flugzeit hängt davon ab, wann bei den Modellen mit Elektro- oder Benzinmotor der Akku oder der Tank leer sind.
Im Schnitt sei das nach sieben bis fünfzehn Minuten der Fall, so Volker Swoboda, Pressewart des 56 Jahren alten Vereins. Ralf Schmitz ist eingefleischter Segelflieger. Die richtige Thermik zu finden, macht für den Vorsitzenden den Reiz aus. Schon als Zehnjähriger hat er kleine Plastikmodelle zusammengebaut. Die Modelle wurden dann im Laufe der Zeit immer größer.
Apropos Größe: Im Verein des MFSC Testerberge lassen die Hobbyflieger relativ große Modelle mit einer Flügelspannweite von vier bis fünf Metern in die Luft steigen. Bei dem lauen Lüftchen – ideale Bedingung fürs Fliegen – starteten aber nicht nur die Segelflieger, sondern auch Modelle mit Elektro- oder Benzinmotor.
Die Kreativität und das Tüfteln beim Zusammenbauen faszinieren
Alex Klaus, stv. Vorsitzender, fliegt sie alle. Die Kreativität und das Tüfteln beim Zusammenbauen der Modellflugzeuge fasziniert ihn: „Man muss sich mit den verschiedenen Materialien auseinandersetzen und sich Gedanken machen“, erklärt er. Wenn der Plan dann funktioniert und beim Fliegen tatsächlich alles klappt – dies sei ein schönes Gefühl und mache auch etwas stolz, so die beiden Vorsitzenden. Doch egal, wie viele Modelle man schon geflogen habe, eines bleibe immer gleich: Das Kribbeln beim ersten Flug und die Erleichterung, wenn die Landung genauso gut klappt wie der Start.
Die Flugzeiten (auch für Mitglieder anderer Clubs gegen Vorlage des Mitgliedsausweises) beim MFSC Testerberge e.V. sind für Modelle mit Verbrennungsmotor jeden Samstag von 9-12 Uhr und sonntags ab 14 Uhr.
Elektromodelle können jeweils von 10-18 Uhr in die Luft gehen. In der Zeit können sich Interessierte auch samstags bei den Vereinsmitgliedern über den Modellflug informieren.
Neueinsteiger werden an die Hand genommen, bekommen die Bedienung erklärt und lernen – ähnlich wie in der Fahrschule – das Modellfliegen, so Pressewart Volker Swoboda. Lehrer und Schüler haben beide einen Sender in der Hand – der Lehrer kann mittels eines Schalters darüber entscheiden, wer von beiden das Flugzeug fliegt.