Hünxe. . Der MFSC Testerberge weihte seinen neuen Flugplatz am Sternweg am Wochenende mit einem Eröffnungsfliegen ein. Nur der Strom fehlt noch.

Ein halbes Jahrhundert flogen die Sportler auf dem gleichen Fluggelände in Hünxe. Nach 50 Jahren lief der Pachtvertrag aus und es musste ein neues Gelände her. Da ein solcher Flugplatz jedoch an viele Bedingungen und Vorschriften geknüpft ist, kann nicht jede freie Fläche genutzt werden. Die Mitglieder kämpften sich durch ein jahrelanges Genehmigungsverfahren und sind froh, dass sie nun wieder fliegen können. Am Wochenende wurde das neue Gelände mit einem Eröffnungsfliegen eingeweiht.

„Bei einer Genehmigung eines neuen Flugplatzes muss natürlich auf viel geachtet werden. Die Modellflieger erzeugen aufgrund ihrer Größe einiges an Lärm und der ist gerade in Landschaftsschutzgebieten verboten. Darüber hinaus brauch man eine Aufstiegsgenehmigung, eine Zulassung für den Modellflugplatz und vom Kreis Wesel eine Baugenehmigung, wenn Lager- oder Aufenthaltsräume auf dem Gelände entstehen sollen“, berichtet Ralf Schmitz, 1. Vorsitzender des Vereins. Letztendlich habe der Gemeinderat Hünxe dem Vorhaben mit einer großen Mehrheit zugestimmt. So waren die Modellflieger froh, dass sich der Ortsverband der SPD und die stellvertretende Bürgermeisterin Ingrid Meier bei der Eröffnung haben blicken lassen.

Zwei Jahre lang flogen nur leichte Modelle

„Unser alter Platz befand sich nur 700 Meter Luftlinie von dem jetzigen entfernt. Dort waren wir gut ausgestattet: Wir verfügten über fließend Wasser, Sanitäranlagen, eine komfortable Holzhütte und sogar einen Telefonanschluss. An unserem neuen Flugplatz müssen wir den Strom von der Straße verlegen und dazu fehlen uns aktuell die finanziellen Mittel. Mit einem Sponsor könnten wir diesen wichtigen Schritt für unseren Flugplatz jedoch ermöglichen“, sagt Pressewart Volker Swoboda über die beiden Fluganlagen.

© Gerd Hermann

Als bekannt wurde, dass der alte Flugplatz nicht weiter genutzt werden könne, fing die Suche an. Knapp ein Jahr habe es gedauert bis man den aktuellen Platz gefunden habe. Bis jedoch alle Genehmigungen erteilt wurden vergingen fünf Jahre. „Zwei Jahre konnten wir nur mit Fliegern abheben, die unter fünf Kilogramm wiegen und keinen Verbrennungsmotor besitzen. Dafür braucht man nämlich nur eine Genehmigung vom Landbesitzer“, erklärt Schmitz. Die Modellflieger, die sonst von den Vereinsmitgliedern geflogen werden, sind rund 25 Kilogramm schwer und verfügen über einen Verbrennungsmotor.

Stolz auf die Vereinsgeschichte sowie die Mitglieder

Pressewart Swoboda ist stolz auf die Geschichte des Vereins, der 1962 am alten Flugplatz von drei Mitgliedern gegründet worden ist. „Zu Hochzeiten besaß unser Verein über 120 Mitglieder und war überregional bekannt, da wir viel Großmodellflug betrieben haben mit Seglern von über vier Meter Spannweite“, erzählt er.

Der Verein kann ebenfalls stolz auf seine Mitglieder sein: Zwei mehrfache deutsche Meister zählt der Verein im Hubschrauberfliegen und auch die Jugend kann einige Titel als Vize-Deutsche-Meister vorweisen. „Um unser Hobby so akribisch betreiben zu können, braucht man eine Menge Hilfe. Ein ganz besonderer Dank geht hier an unsere Modellfliegerfrauen, die voll und ganz hinter uns stehen und das Hobby mit uns leben. Der Modellflug ist sehr zeitaufwendig, da die Modelle selbst gebaut und gewartet werden. Außerdem muss natürlich viel Zeit auf dem Fluggelände verbracht werden, um die Flieger sicher steuern zu können“, sagt Swoboda.

Achtung, Modellflieger am Sternweg.
Achtung, Modellflieger am Sternweg. © Gerd Hermann

Insgesamt sind die Mitglieder froh über den neuen Flugplatz und die Besucherzahl der Eröffnung. „Bei uns ist selbstverständlich jeder willkommen, der sich mit dem Thema Modellflug auseinandersetzen möchte“, sagt Schmitz und würde sich über neuen Zuwachs im Verein freuen. Um das Thema Jugendlichen näher zu bringen, ist der Verein in diesem Jahr Teil der Projektwoche der ortsansässigen Gesamtschule. In vier Tagen können die Schüler viel über das Modellfliegen lernen und am Ende dürfen sie sogar selbst ein Modellflugzeug in die Höhe bringen.