Voerde. DeltaPort schafft im Hafen Emmelsum Platz für die Niederlassung neuer Logistikunternehmen. Vermarktung und Ansiedlung sollen sukzessive erfolgen.
Die DeltaPort GmbH & Co. KG möchte im Herbst 2020 mit der geplanten Westerweiterung des Hafens Emmelsum beginnen. Anfang Oktober hatte die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Genehmigungsbehörde unter einer Vielzahl von Nebenbestimmungen den Planfeststellungsbeschluss zu dem Vorhaben erlassen, sprich dessen Zulässigkeit im Hinblick auf alle davon berührten öffentlichen Belange konstatiert. Damit habe man grünes Licht zur weiteren Durchführung der Maßnahme und zur Aufstellung eines Bebauungsplanes erhalten. Der Planfeststellungsbescheid habe nach vorher erfolgter Offenlage Rechtskraft erlangt, wie die Hafengesellschaft am Mittwoch mitteilte. Sofern die Bauphase gut verlaufe, könne die Fertigstellung im Jahre 2025 erfolgen. Die Vermarktung und Ansiedlung sollen sukzessive ab Herstellung der Bauflächen vorgenommen werden, also ab 2023, wie DeltaPort weiter erklärte.
Auch interessant
Der Betreiber des Hafens Emmelsum plant, in der Nachbarschaft zu dem Containerterminal, das die Firma Contargo vor zweieinhalb Jahren offiziell eröffnete, auf rund 15 Hektar eine Fläche für die Niederlassung neuer Logistikunternehmen entstehen zu lassen. Im Zuge der Westerweiterung im Hafen Emmelsum wird nach Angaben von DeltaPort die vorhandene Kaianlage von derzeit 295 auf dann 425 Meter für einen zusätzlichen Schiffsanlegeplatz verlängert. Darüber hinaus sei ein Ausbau der beiden vorhandenen Gleise um jeweils 130 Meter vorgesehen und muss das Gelände für die neue Logistikfläche um vier bis sieben Meter aufgeschüttet werden, um so auf hochwasserfreies Niveau gebracht zu werden.
DeltaPort-Prokurist: Erweiterung bringt Wertschöpfung in die Region
Die Erweiterung des Hafens Emmelsum bringe Wertschöpfung in die Region und schaffe viele Arbeitsplätze. Zudem leiste der Hafen einen „großen Beitrag zur dringend notwendigen Verkehrsverlagerung von Lkw-Verkehren zur Entzerrung des Verkehrsinfarktes in NRW, konstatiert Dieter Thurm. Der technische Leiter und Prokurist bei DeltaPort verweist darauf, dass der Hafen Emmelsum „der nachhaltigen Senkung schädlicher Emissionen durch Verkehrsverlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die ökologisch wertvolleren Verkehrsträger Binnenschifffahrt und Bahn“ diene. „Somit freuen wir uns, diese so wichtige Entwicklung für die Region Niederrhein nun auf den Weg bringen zu können.“
Auch interessant
Auch Voerdes Bürgermeister verweist auf die Bedeutung des Projektes: „Die bereits hohen Standortqualitäten unseres Hafens werden durch diesen Ausbau weiter gestärkt. Durch die zusätzlichen Gewerbeflächen und Umschlagskapazitäten erwarten wir starke Impulse zur gewerblichen Entwicklung. Ein Vorhaben, das ich von der ersten Idee in verschiedenen Funktionen bereits seit über zehn Jahren begleite, kann nun endlich umgesetzt werden“, sagt Dirk Haarmann, der während seiner früheren Tätigkeit als Fachbereichsleiter beim Kreis Wesel unter anderem auch für den Hafen Emmelsum verantwortlich zeichnete.
An der Planung und Abstimmung wurde seit 2013 gearbeitet
Seit 2013 wurde DeltaPort zufolge intensiv von allen Beteiligten an der Planung und Abstimmung gearbeitet. Neben naturschutzrechtlichen Belangen mussten auch umfangreiche Untersuchungen wie etwa ein Gutachten zur Beurteilung von Auswirkungen auf die Strömung des Rheins etc. erfolgen. Aufgrund der Komplexität des Vorhabens sei der jetzige Planfeststellungsbeschluss „auch dem Engagement und der Lösungsorientierung der beteiligten Behörden zu verdanken“.
Auch interessant
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der allgemeinen Verkehrssituation auf den Straßen sei es nun, die Hafen- und Bahnlogistik positiv in den Köpfen der Gesellschaft zu verankern. „DeltaPort möchte mit der baulichen Umsetzung der Westerweiterung des Hafens Voerde-Emmelsum insbesondere innovativen und nachhaltigen Projekten eine Zukunft geben“, kündigt der Geschäftsführer der Hafengesellschaft, Andreas Stolte, an. (P.K.)
>>Info: Der Hafen Emmelsum
Im Schwerpunkt sei der direkt am Rhein gelegene Hafen Emmelsum ein Umschlaghafen für Container und Stückgut, wie DeltaPort erklärt. Drei Containerbrückenkräne verschiedener Betreiber stehen dort nach Angaben der Hafengesellschaft aktuell für den Güterumschlag zur Verfügung.
Aufgrund des steigenden Güteraufkommens sowie dem knappen Angebot an Logistikflächen entlang des Rheins soll der westliche Bereich des Hafenareals in Emmelsum um 15 Hektar erweitert werden, erklärt die Hafengesellschaft zum Hintergrund ihres Bauvorhabens.