Dinslaken. Die Stadt Dinslaken wollte das Kunstwerk vor der alten Realschule nur als 3D-Scan erhalten. Nun gibt es eine andere Lösung für das Unikat.

Eine Sanierung der „7 Säulen der Weisheit“ ist möglich. Dies ergab ein Treffen der Verwaltung mit den kulturpolitischen Sprechern der IG Altstadt und des Kulturkreises sowie Fachleuten, die ihre Lösungen – Sanierung oder Rekonstruktion – für das in die Jahre gekommene Kunstwerk vorstellten.

Der Vorschlag zum Erhalt der besonderen Betonplastik konnte überzeugen: Das Kunstwerk wird abgebaut und Stück für Stück von einem Fachmann saniert, um dann an einem geeigneten Ort neu aufgebaut zu werden. Über diesen neuen Standort wird nun als nächstes beraten, dann wird der Politik eine entsprechende Beschluss-Empfehlung von der Verwaltung unterbreitet.

Kunstwerk sollte gescannt werden

Die IG Altstadt hatte sich im vergangenen Jahr um die Zukunft des Kunstwerks von Waldemar Kuhn im Eingangsbereich der ehemaligen Jeanette-Wolff-Realschule gesorgt, weil der Kreis an der Stelle ein neues Berufskolleg errichten möchte. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin zuerst vorgeschlagen, das Kunstwerk nur als 3 D-Scan zu erhalten und zum Stadtjubiläum 2023 eine Kopie aufzustellen. Das Original-Kunstwerk wurde als „wirtschaftlicher Totalschaden“ klassifiziert, es hat Risse und ist marode und galt als unversetzbar. Die Tochter des Künstlers, Salome Scholtens, hatte laut Stadt ihr schriftliches Einverständnis zu einer Rekonstruktion gegeben.

Ein einmaliges Verfahren

Waldemar Kuhn hatte die „7 Säulen der Weisheit“ 1965 an Ort und Stelle modelliert: Ein geradezu einmaliges Verfahren für eine Plastik dieser Größe. Die „Rekonstruktion“ hätte dagegen den Wert eines Abgusses, einer Replik gehabt. Kuhn (1923 -2015) selbst war damals ein bekannter Künstler und auf der Höhe seines Schaffens. Die Stadt Dinslaken hatte sich das Kunstwerk damals 85.000 Mark kosten lassen.