Voerde. . In Dinslaken, Voerde und Hünxe sind so viele Bäume von Eichenprozessionsspinnern befallen, dass die Kommunen nicht alle beseitigen können.
In Dinslaken, Voerde und Hünxe sind in diesem Jahr wieder zahlreiche Eichen vom Eichenprozessionsspinner befallen – so stark, dass nicht alle befallenen Bäume behandelt werden können.
So ist die Lage in Voerde
Der Voerder Baubetriebshof ist mit verstärkten Einsatzkräften unterwegs, die Nester an den befallenden Bäumen zu entfernen. Allerdings kann die Stadt wegen der Vielzahl der Standorte nicht überall tätig werden, so Wilfried Limke, Erster Beigeordneter der Stadt. Vorrangig werden Flächen an Schulen, Kindergärten, Schulwegen, Schulbushaltestellen, eben im öffentlichen Raum bekämpft. An der Janusz Korczak-Schule etwa, deren Schüler wegen des massiven Befalls der Geländes am heutigen Donnerstag schulfrei bekommen haben.
Die Kräfte des Baubetriebshofs werden den Schulbereich bis mittags von den Raupen befreit haben, verspricht Limke, die 140 Schülerinnen und Schüler dürfen also morgen wieder zum Unterricht.
Auch an der Erich-Kästner-Schule sind die städtischen Mitarbeiter aktuell im Einsatz. Nebenan soll am Wochenende das
Pfingstturnier des Reitervereins Voerde stattfinden.
Wälder werden nicht vom Eichenprozessionsspinner befreit
Die Stadt bittet um Verständnis, dass sie sich nur um Bäume im öffentlichen Bereich kümmern kann und bittet Eigentümer von privaten Flächen, die Beseitigung der Raupen selber zu veranlassen. Auch Waldflächen werden nicht von den Raupen befreit. Hier ist eine Bekämpfung aufgrund der hohen Befallsdichte aktuell nicht möglich. Wilfried Limke bittet Waldbesucher, Vorsicht walten zu lassen oder den Eichenwald in den kommenden Tagen zu meiden.
Warnschilder weisen Spaziergänger auf die Gefahr hin.
Eichenprozessionsspinner hält Voerde seit mehreren Wochen auf Trab
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Seit „zwei, drei Wochen“ schon hält die lästige Raupe die städtischen Mitarbeiter auf Trab, die Standorte müssen mitunter mehrmals besucht werden, weil immer wieder Tiere nachschlüpfen. Limke spricht von einem „signifikanten Befall“ im Stadtgebiet, dieser sei allerdings „bei weitem nicht so massiv“ wie im vergangenen Jahr, so der Dezernent. Seit zehn Jahren, so schätzt Limke, breitet sich der Eichenprozessionsspinner in der Gegend aus.
Stadt Voerde verzichtet auf Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln
Auf den von Naturschützern kritisierten Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln verzichtet die Stadt Voerde im Kampf gegen die Tiere schon seit Jahren. Früher wurde flächendeckend gesprüht, auch präventiv, erinnert Limke. Weil dadurch aber auch andere Tiere in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, sammelt die Stadt Voerde die Raupen mit einem Sauger ab und vernichtet sie dann. Rechtlich verpflichtet sei die Stadt übrigens nicht, die Raupen zu bekämpfen, merkt Limke noch an.
So ist die Lage in Dinslaken
Auch in Dinslaken ist der „Bekämpfungsaufwand sehr hoch“, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Der Din-Service sei täglich mit mindestens zwei Hubarbeitsbühnen unterwegs, die sowohl mit Absauganlagen als auch mit Brennern ausgestattet sind. Gehäuft treten die Eichenprozessionsspinner derzeit am Waldfriedhof auf. Anders als Voerde setzt Dinslaken aktuell keine Warnschilder ein. „Der Eichenprozessionsspinner kann ja tendenziell überall vorkommen.“
So ist die Lage in Hünxe
Auch in Hünxe ist aufgrund des starken Befalls eine flächendeckende Bekämpfung nicht möglich, so Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth. Auch eine Kennzeichnung der einzelnen Flächen mit Warnschildern sei aufgrund der Vielzahl der Eichenbestände nicht möglich. Innerorts wurden in den vergangenen Wochen Bereiche, die in den Vorjahren befallen waren, per Hubschrauber mit einem Biozid behandelt. Doch selbst in diesen Bereichen hätten sich die Nester teilweise weiter entwickelt. An Schulen, Kindergarten, Spielplätzen, Sportanlagen sowie öffentlichen Plätzen werde der Eichenprozessionsspinner schnellstmöglich bekämpft. Der „weitere innerörtliche Befall“ werde geprüft und nach Möglichkeit bekämpft, „im Außenbereich können zurzeit keine Maßnahmen durchgeführt werden“, so Stratenwerth.
Die Gemeinde bittet, Eichenprozessionsspinner-Probleme der Gemeinde am besten per Mängelmelder im Internet mitzuteilen. Die Meldungen werden nach Prioritätsklassen abgearbeitet. Wenn Eichen auf privatem Grund betroffen sind, kann sich der Eigentümer um eine fachgerechte Bekämpfung kümmern, er sei dazu allerdings nicht verpflichtet. Die Gemeinde weist ausdrücklich darauf hin, den Kontakt zu Eichen und den Raupen zu vermeiden, da die feinen Haare der Raupe pseudo-allergische Reize auslösen können. Alle Bürger sind aufgerufen, Vorsicht walten zu lassen und Eichenbestände zu meiden. Unter www.huenxe.de hat die Gemeinde die wichtigsten Hinweise zum Eichenprozessionsspinner zusammengestellt.