Hünxe/Voerde/Kreis Wesel. . Zeelink plant für Pipeline fünf Bauabschnitte. Rheinquerung in Voerde soll 2019 erfolgen, die an Kanal und Lippe bei Drevenack im Frühjahr 2020.
Antragskonferenz 2015, Raumordnungsverfahren 2016, Planfeststellungsverfahren 2017/18, seit 2016 gab es viele Dialogmärkte als Bürgerbeteiligung, Eigentümer und Pächter wurden persönlich zum Projekt informiert: „Wir freuen uns, dass wir jetzt bauen dürfen. Wir sind von Anfang an auf Linie und werden die Inbetriebnahme im März 2021 einhalten.“ Das sagte Franz-Josef Kißing, Zeelink-Projektleiter, gestern beim Pressegespräch im Baubüro des Unternehmens in Wesel.
Die Bauarbeiten für die 216 Kilometer lange Erdgasfernleitung Zeelink zwischen Lichtenbusch und Legden sind am 1. April 2019 offiziell gestartet. Grundlage bilden die im Januar zugestellten Planfeststellungsbeschlüsse der Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf. Der Planfeststellungsbeschluss für den nördlichen Teil „wurde von der Bezirksregierung Münster am 29. März unterzeichnet, wird der Zeelink GmbH am 15. April übergeben und liegt dann ab Ende April auch öffentlich aus“, so Kißing.
Laut Firma liegen fünf Klagen vor
Er verwies auf fünf vorliegende Klagen, darunter drei „Eilrechtsschutzanträge“, über die beim OVG Münster kurzfristig entschieden werde. Private Klagen gebe es aus Hünxe, Schermbeck und dem Raum Aachen. Auch die Gemeinde Hünxe hat Klage eingereicht.
In der vergangenen Woche wurde mit dem Leitungsbau für die vier von fünf in 2019 zu realisierenden Leitungsabschnitte begonnen. Hierzu zählt auch der Bauabschnitt 4 – von der Station St. Hubert bei Kempen bis zur Station Dämmerwald im Bereich Schermbeck (rund 61,4 km). Dazu gehört auch die 550 Meter breite Rheinquerung bei Voerde-Ork noch 2019 sowie die Lippe- und Kanalquerung zwischen Bucholtwelmen und Drevenack im Frühjahr 2020.
Zwar seien hier noch keine Aktivitäten zu sehen, „aber bauvorbereitende Arbeiten wie Kampfmittelräumung, archäologische Voruntersuchungen und Holzeinschlag wurden bereits durchgeführt, ebenso das Anlegen von Rohrlagerplätzen“, erläuterte Engineering-Manager André Graßmann den Bauablauf. Zu den aktuellen Arbeiten zählten das Abschieben des Mutterbodens, die Einrichtung der Arbeitsflächen und der Wasserhaltung. Zu Tiefbau und Rohrverlegung sagte er, etwa 300 bis 500 Meter pro Tag würden verlegt, je nach Witterung und Hindernissen. Mit elf unterschiedlichen Gewerken werde dabei über drei bis vier Monate an einer Stelle gearbeitet. Graßmann verwies noch einmal auf die Regel- und Mindestüberdeckung von 1,20 und einem Meter sowie auf den zehn Meter breiten Schutzstreifen für Instandhaltungsmaßnahmen.
Bauzeit von knapp zwei Jahren geplant
Insgesamt sei eine Bauzeit von knapp zwei Jahren vorgesehen. Jeder Anlieger im Bereich der Erdgasfernleitung erhält ab sofort die neue Bürgerzeitung „Zeelink kommt“, Grundstücksbetroffene werden vier Wochen vor Baubeginn angeschrieben und persönlich informiert, erklärte Kißing. Der Bau der Leitung sei notwendig, damit die Umstellung von L- auf H-Gas für rund fünf Millionen Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden gewährleistet werden könne, so der Projektleiter.