Dinslaken. . Protest der rund 100 Demonstranten von FAS und Realschule war ohne Erfolg. Mehrheit stimmte für Vorschlag der Verwaltung, nur CDU war dagegen.

Der Protest der rund 100 Demonstranten, die am Dienstag vor Beginn des Schulausschusses durch die Innenstadt und bis zum Rathaus liefen, um für den Erhalt der Friedrich-Althoff-Sekundarschule (FAS) und gegen den Umzug der Realschule zu kämpfen, half nichts: Die Mehrheit der Ausschussmitglieder schloss sich am Dienstag dem Vorschlag der Verwaltung an. Demnach soll, wie berichtet, eine zweite Gesamtschule in Hiesfeld gegründet werden, die FAS nach und nach auslaufen und die Realschule allmählich in das Schulgebäude am Volkspark umziehen.

Lediglich die vier CDU-Vertreter stimmten dagegen und wollten die Entscheidung gerne ein weiteres Mal vertagen. Denn, so erklärte Heinz Wansing zuvor für seine Fraktion in Bezug auf die Zügigkeit bestehender Sekundarschulen: „Im Gegensatz zur Verwaltung halten wir die Vorgänge für nicht abschließend geklärt.“ Wie berichtet, hat der Schulausschuss des Landtags beschlossen, bereits bestehenden Sekundarschulen die Zweizügigkeit zu ermöglichen, noch müssen sie dreizügig sein. Die entsprechende Änderung im Schulgesetz steht aus und es ist laut Bezirksregierung Düsseldorf und Schulministerium nicht absehbar, ab wann sie gelten wird.

Alle Schulen in Dinslaken werden beschnitten

Natascha Kopsa befand zudem, dass „das hohe Ziel der geringstmöglichen Eingriffe in das Schulsystem“ mit dieser Vorlage „ad absurdum“ geführt werde, da alle Schulen in Dinslaken beschnitten würden, „sei es durch Schließung, Umzug oder Begrenzung der Zügigkeiten“.

Die CDU-Vertreterin kritisierte, dass die Verwaltung die Aufforderung der Bezirksregierung, schulorganisatorische Maßnahmen zu treffen, als Gelegenheit nutze, „um die Sekundarschule ins Aus zu manövrieren“, dass man die Realschule durch den Umzug an einen Standort, „an dem bis dato noch keine Schule überleben konnte, (...) zum Opferlamm ideologischer Vorstellungen“ mache und dass sie zum Standortnachteil noch einen Hauptschulzweig bekomme, „der schon für andere Realschulen im Umkreis der letzte Todesstoß war“.

CDU-Vertreterin bekam Applaus von Schülern und Eltern

Für ihre Worte erhielt Kopsa viel Applaus von den Schülern und Eltern von FAS und Realschule. Die waren nach der Demo samt Transparenten in den Ratssaal gekommen und hatten ihrem Ärger über die Debatte bereits in der Einwohnerfragestunde Luft gemacht. Dinslakens Schuldezernentin Christa Jahnke-Horstmann ließ die vielen, oft von emotionalen Ausbrüchen begleiteten Fragen zwar zu, betonte schließlich aber: „Dieses ‘Meine-Interessen-First’, das funktioniert international, national und auch in Dinslaken nicht. Wenn jeder nur auf seine Interessen guckt, dann können wir keine zukunftsfähige Schullandschaft in Dinslaken gestalten.“

Auch die Mitglieder des Finanz- und Hauptausschusses werden die Vorlage bei ihren nächsten Sitzungen beraten. Die Entscheidung trifft dann der Rat in seiner Sitzung am 18. Dezember.

Sollte die Verwaltungsvorlage so beschlossen werden, ist es wahrscheinlich, dass Eltern von FAS und Realschule ein Bürgerbegehren starten. Dies war am Dienstag auch schon vor dem Ausschuss in den Gesprächen der Eltern das Thema.