Voerde. . Während der Altbau-Sanierung an der Comenius-Gesamtschule in Voerde ist ein Parallelbetrieb von Baustelle und Mensa nicht möglich.

Die Mädchen und Jungen an der Comenius-Gesamtschule, die in der schuleigenen Mensa zu Mittag essen, werden dies bald an anderer Stelle tun müssen: Die Turnhalle an der Steinstraße wird zur Kantine umfunktioniert. Hintergrund ist der im September vorgesehene Start der Altbau-Sanierung an der Comenius-Gesamtschule. Im Rathaus war man zunächst davon ausgegangen, dass Umbau und Betrieb der Mensa, die über einen separaten Zugang erreichbar sein sollte, parallel laufen könnten.

Die Annahme fußte auf der Einschätzung des von der Stadt mit der anlassbezogenen Schulentwicklungsplanung beauftragten Gutachters, wie Schuldezernent Lothar Mertens erklärt. Das beauftragte Planungsbüro indes sieht Mertens zufolge die Möglichkeit eines Parallelbetriebes mit dem Hinweis auf die erforderliche Schadstoffsanierung, die auch im unmittelbaren Bereich der Mensa erfolgen wird, nicht.

„Erheblicher finanzieller Aufwand“: Containerlösung schied aus

Da man „nicht nur ansatzweise eine Gefährdung auslösen“ wolle, wie der Schuldezernent betont, wurde nach Alternativen gesucht. Derer gab es am Ende zwei: Die Containerlösung schied nach Aussage des Dezernenten in Anbetracht des „erheblichen finanziellen Aufwandes“ aus. Mertens beziffert die Höhe der Kosten mit etwa 150 000 Euro. Zweite Option: besagte Turnhalle an der Steinstraße.

Die Vorbereitungen für die geplante Nutzung als Ersatz-Mensa, die mit dem Kreisgesundheitsamt „frühzeitig abgestimmt“ worden seien, laufen: Zum Schutz des Hallenbodens wurde über diesem Laminat verlegt, die Prallschutzwände wurden verkleidet. Außerdem ist für den Mensa-Betrieb die Verlegung der Strom- und Wasseranschlüsse erforderlich. Die Ausgabetheke wurde bereits aufgestellt, wie Mertens ausführt. Jetzt fehlen noch Tische und Stühle. Die Möblierung sei für den 3. September vorgesehen. Die Küche indes wird nicht aus dem Altbau verlagert. Die Zubereitung der Mahlzeiten soll wie gehabt dort stattfinden. Der Bereich sei von den Arbeiten nicht betroffen.

TV Voerde als weiterer Nutzer betroffen

Mit Blick auf den Schulsport kann die wegfallende Turnhalle an der Steinstraße laut Dezernent über die vorhandenen Ressourcen kompensiert werden. Konkret stehen für die neun Klassen in zwei Jahrgängen an der Realschule und die 21 Klassen in vier Jahrgängen an der Comenius-Gesamtschule im Schulzentrum Süd sechs Halleneinheiten zur Verfügung, wie Mertens erläutert.

Was die Belegung der Turnhalle an der Steinstraße durch weitere Nutzer angeht, sei „überwiegend“ der TV Voerde (s. Bericht Lokalsport) betroffen. Darüber hinaus nutzen die Volkshochschule (VHS), das Jugendzentrum (Juz), die Familienbildungsstätte und die Kita Steinstraße diese Halle. Mit allen Beteiligten sei vor den Sommerferien, die am 16. Juli starteten und kommenden Dienstag enden, ein Gespräch geführt worden, erklärt Mertens.

Ende Juli dann sei im Konsens für alle Nutzer eine Lösung gefunden worden – entweder durch einen Ersatz oder durch einen Verzicht auf Belegungszeiten. Für die Kita Steinstraße beispielsweise wurde die Regelung ausgemacht, dass diese donnerstags in der Zeit von 14 bis 16 Uhr in die Mehrzweckhalle im Schulzentrum Süd gehen kann, erklärt Mertens.

Comenius-Gesamtschule: Umbau soll September beginnen - Fertigstellung für März 2020 geplant 

Ab September soll mit dem Umbau des Altgebäudes der Comenius-Gesamtschule begonnen werden. Nach Angaben von Schuldezernent Lothar Mertens steht in diesem Jahr der Rückbau der Fassade sowie die Schadstoffsanierung an. Ab Januar 2019 sollen alle weiteren Gewerke folgen. So wird etwa die gesamte Haustechnik, sprich Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsanlagen, erneuert werden.

Zudem würden „Umbaumaßnahmen zur Optimierung des Schulbetriebes“ erfolgen, die auch eine neue Raumaufteilung beinhalten. Der Umbau sieht auch vor, dass Fenster, Dach und Fassade an dem Altbautrakt der Gesamtschule ersetzt werden. Gleiches gilt für Decke, Wand und Bodenbeläge, wie Mertens ausführte. Der Dezernent nennt die Gesamtmaßnahme eine „Grundsatzsanierung“. Die Gesamtfertigstellung sei laut Bauzeitenplan für März 2020 geplant.

Altbau wurde überprüft

Der Start der Maßnahme liegt gegenüber dem zuletzt von der Stadt kommunizierten Termin – im Schulausschuss im Juni war der eigentlich vorgesehene Zeitraum vom Ersten und Technischen Beigeordneten Wilfried Limke mit „vor drei Monaten“ benannt worden – deutlich im Verzug.

Begründet wurde die Verzögerung mit den schlechten Erfahrungen, die bei der Renovierung der Dreifachturnhalle am Gymnasium gemacht worden waren. Um bei der Planung auf Nummer sicher zu gehen und keine bösen Überraschungen zu erleben, ließ man am Altbau der Gesamtschule alle relevanten Bereiche von Brandschutz über Lüftung bis hin zu Schadstoffen noch einmal genau überprüfen.