Voerde. . Die Janusz-Korczak-Schule hatte am Montag geschlossen. Am frühen Morgen waren Nester des Eichenprozessionsspinners beseitigt worden.
An Sommertagen können sie Segen und Fluch zugleich sein: Zum einen spenden Eichenbäume natürlichen Schatten, zum anderen können sie von ungebetenen Gästen heimgesucht werden. An der Janusz-Korczak-Schule in Möllen, deren Gelände und Zuwegung von vielen Eichenbäumen umgeben sind, hat der massive Befall mit den giftigen Raupen des Eichenprozessionsspinners dazu geführt, dass dort am Montag der Unterricht ausfiel (die NRZ berichtete). Eine von der Stadt beauftragte Firma machte sich am frühen Morgen daran, die Raupen, von denen eine Gesundheitsgefährdung ausgehen kann, zu beseitigen. Geraten die feinen Haare der Insekten an die Haut, in die Augen oder in die Atemwege, verursachen sie Juckreiz, Bindehautentzündungen oder gar Atembeschwerden. Besonders gefährdet sind Allergiker.
Mitte vergangener Woche war der Kreis Wesel – Träger der in Möllen ansässigen Förderschule – eigenen Angaben zufolge von der Schulleitung schriftlich über eine drohende Schließung in Kenntnis gesetzt worden, wenn es nicht gelingt, das Problem zu bekämpfen. Auf Nachfrage am Freitag bei der Schule habe man erfahren, dass am Montag eine Firma ausrücken werde, sagte eine Sprecherin des Kreises am Montag zur NRZ.
Stadt Voerde verweist auf Vielzahl von Fällen
Der Stadt, in deren Besitz die Liegenschaft am Peerdsbuschweg nach wie vor ist, war der Befall mit dem Eichenprozessionsspinner laut Wilfried Limke am Mittwoch vergangener Woche gemeldet worden. Dass erst gestern, also fünf Tage später, gehandelt wurde, begründete der Erste Beigeordnete mit der Vielzahl von Fällen im gesamten Stadtgebiet, wobei Schulstandorte zu den prioritär behandelten gehörten. Darüber hinaus führte er den „großen Auslastungsgrad“ der beiden Firmen – am Donnerstag hatte die Kommune angesichts der sich häufenden Meldungen kurzerhand ein zweites Unternehmen beauftragt – an, mit denen die Stadt bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners unterwegs ist. Die seien nicht nur in Voerde tätig, sagte Limke.
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Die Ankündigung zu schließen, begründete die Rektorin der Förderschule in Möllen, Marietta Meinert, damit, dass sie kein Risiko für die Schüler habe eingehen wollen. Da für sie nicht absehbar war, wie lange die Maßnahme der Firma am Montagmorgen dauert, und sie nicht ausschließen konnte, dass während der Aktion die feinen, giftigen Härchen der Raupen des Eichenprozessionsspinners durch die Luft fliegen, entschied sie, den Unterricht ausfallen zu lassen. Die Sonderschulrektorin nannte es eine „vorsorgliche Schließung“. Die Schule hatte die betroffenen Bereiche zuvor selbst mit Flatterband abgesperrt und Warnschilder angebracht. Am Dienstag findet an der Schule wieder Unterricht statt.
Aktion begann laut Stadt um 5 Uhr morgens
Die von der Stadt beauftragte Firma war nach Angaben von Wilfried Limke am frühen Montagmorgen um 5 Uhr an der Janusz-Korczak-Schule, um die Nester der Eichenprozessionsspinner-Raupen zu beseitigen. Dafür gebe es zwei Möglichkeiten, erläuterte der Erste Beigeordnete: Entweder werden die Nester mit Hilfe eines Saugers oder per Hand abgesammelt. Die Aktion sei um 8 Uhr beendet gewesen. Die Eichen seien nun, wie Limke es ausdrückte, „befallsfrei“. Er kündigte Nachkontrollen an. Nach dem Einsatz in Möllen wartete am Montag der nächste im Bereich der Erich-Kästner-Schule mit umliegendem Sportplatz und Gelände des Reitervereins.