Dinslaken/Voerde/Hünxe. . Härchen der Raupe können gesundheitsschädigend sein. In diesem Jahr sind besonders viele Bäume befallen. Wie die Kommunen dagegen vorgehen.

In diesem Jahr ist die Raupe eine regelrechte Plage: Der Eichenprozessionsspinner hat sich auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe breit gemacht. Von den sehr feinen Haaren der Raupen könne eine Gesundheitsgefährdung ausgehen. Diese könnten pseudoallergische Reize auslösen, warnte die Gemeinde Hünxe in einer Pressemitteilung und gab Hinweise mit auf den Weg (siehe Hintergrund).

In Dinslaken haben Bürger die gemeine Raupe in der Nähe des Kindergartens Edithweg, am Rotbach und an der Ziegelstraße entdeckt. „Der Eichenprozessionsspinner sorgt bei uns wie überall für sehr viele Einsätze“, sagt Stadtsprecher Marcel Sturm. Genaue Zahlen gibt es nicht: Aber es seien „sehr viele“.

Bei Privatgrundstücken ist der Eigentümer verantwortlich

Schon im April hat der Din-Service befallene Stellen besprüht, wo die Raupe dennoch aufgetaucht ist, wurde und wird sie im Mai und Juni weiter bekämpft. Allerdings nur im öffentlichen Raum: „Bei Nestern von Eichenprozessionsspinnern auf Privatgrundstücken sollten die Betroffenen eine Fachfirma zur Bekämpfung hinzuziehen“, so Sturm. Für die Bekämpfung hier ist grundsätzlich der Grundstückseigentümer verantwortlich.

Gleiches gilt in Voerde. Beigeordneter Wilfried Limke spricht dort von „signifikant vielen Fällen“ und von einem ausgesprochen ausgeprägten Befall. Etwa 25 Einzelstandorte in städtischem Besitz seien betroffen – und dabei jeweils bis zu 20 Eichen. Die Kommune ist Limke zufolge mit einer Firma im Einsatz, um das Problem zu beseitigen. Am Donnerstag beauftragte sie noch eine zweite. Man sei prioritär auf Schulhöfen und an Kindergärten unterwegs, sagte Limke.

Hubschraubereinsätze in der Vergangenheit

Anders als in diesem Jahr habe es in den vergangenen zwei, drei Jahren nur vereinzelte Meldungen gegeben – einige Zeit davor war das Problem schon einmal weitaus größer gewesen.

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Limke erinnert sich, wie die Stadt Hubschraubereinsätze hatte fliegen lassen, um die Raupen aus der Luft mit einem entsprechenden Mittel zu besprühen. Er mutmaßt, dass die Ursache für den hohen Befall der seit Mitte April herrschende Hochsommer sein könnte.

Meldungen werden gesammelt, beguatachtet und priorisiert

Auch Hünxe hat mit dem Problem massiv zu kämpfen: Dort seien flächendeckend Eichenbäume mit dem Eichenprozessionsspinner befallen, heißt es aus dem Rathaus. Trotz einer vorbeugenden Bekämpfung vor einigen Wochen seien Nester aktuell in vielen Eichenbäumen zu finden. Aufgrund der Menge der gemeldeten Fälle sei eine zeitnahe Bekämpfung der Nester nicht mehr möglich.

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Die Meldungen zu den Nestern würden gesammelt, begutachtet, priorisiert und dann erfolge eine Bekämpfung. Vorrangig würden Nester an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, wie Schulen, Spielplätzen etc. beseitigt. Im Außenbereich sei eine Beseitigung momentan nicht möglich. Eine Bekämpfung durch die Gemeinde erfolge nur im öffentlichen Bereich, auf privaten Grundstücken sei der Eigentümer verantwortlich.

Hintergrund zum Eichenprozessionsspinner

Geraten die Härchen der Raupe des Eichenprozessionsspinners an die Haut, in die Augen oder in die Atemwege, verursachen sie Juckreiz, Bindehautentzündungen oder sogar Atembeschwerden. Besonders gefährdet sind Allergiker.

Nach Einschätzung der Gemeinde Hünxe bewirkt eine umsichtige Verhaltensweise „schon eine Minimierung der tatsächlichen Gefahr“. Dazu gehöre, dass Eichenbäume und -bestände so weit wie möglich gemieden und Raupen und Gespinste nicht berührt und empfindliche Bereiche (zum Beispiel Nacken, Hals, Unterarme) geschützt werden sollen. Mit der Verpuppung der Raupen Ende Juni nehme die Gefahr, mit den Haaren in Kontakt zu kommen, deutlich ab. Meldungen über befallene Bäume in Hünxe könnten am besten über den Mängelmelder oder per Mail an ordnung@huenxe.de erfolgen.

Wer den Befall von Eichen auf städtischen Flächen in Voerde melden möchte, wende sich an 02855/80700, in Dinslaken an 02064/66398.