Dinslaken/Voerde/Hünxe. . Das Sturmtief hinterließ seine Spuren. Das führte zu Beeinträchtigungen im Verkehr und der Stromversorgung. Der Donnerstag im Überblick.
Orkantief "Friederike" wütete am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen und hinterließ seine Spuren auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe. Ab Vormittag wütete der Sturm. Rettungskräfte waren den ganzen Tag über im Einsatz.
Die Folgen: Bäume wurden entwurzelt, sie blockierten Straßen oder fielen in Gärten. Äste landeten auf Autos. Der öffentliche Nahverkehr wurde teilweise zum Erliegen gebracht. Viele Haushalte waren im Laufe des Tages ohne Strom. Der Unterricht in den Schulen fiel aus.
Die Kreispolizei zog am Nachmittag eine erste Bilanz: Bis 14 Uhr war sie in Dinslaken zu 60 Einsätzen ausgerückt, in Voerde und Hünxe gab es jeweils 24 Einsätze. Viele Haushalte am Niederrhein waren zwischenzeitlich ohne Strom.
Ein Überblick - das geschah am Donnerstag in Dinslaken, Voerde und Hünxe:
Seit Vormittag wütet Sturmtief Friederike über Nordrhein-Westfalen - auch am Niederrhein. Die meisten Schulen haben in Dinslaken, Voerde und Hünxe den Unterricht eingestellt. Betreuung ist gewährleistet, viele Eltern haben ihre Kinder am Morgen aber auch garnicht erst zur Schule geschickt.
Die Feuerwehren sind im Einsatz. Am Vormittag stürzte am Dohlenweg in Hiesfeld eine Tanne auf ein Haus. An der Bismarckstraße in der Innenstadt fiel eine Tanne in einen Vorgarten. An der Voerder Straße stürzte ein großer Baum in einen Garten. Ein Baum fiel außerdem auf die Industriestraße.
Kreispolizei warnt: "Bleiben Sie zu Hause"
Vom Dach des Finanzamtes Dinslaken fielen Dachziegel auf die Straße, die Feuerwehr sperrte den Bereich zwischenzeitlich komplett ab. Inzwischen werden Besucher und Mitarbeiter durch den Personaleingang im Innenhof an der Bismarckstraße gelotst.
Die Kreispolizeibehörde in Wesel berichtet auf Twitter ebenfalls von entwurzelten Bäumen und beschädigten Hausfassaden und warnt: "Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie nicht dringend los müssen!" Quer durch das Kreisgebiet müssen die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei sturmbedingt ausrücken, teilt Timm Wandel von der Pressestelle der Kreispolizei mit. Umgestürzte Bäume und umherfliegende Gegenstände wie Dachziegel sind hauptsächlich die Ursache.
Die Kreisleitstelle der Feuerwehr hat um 10.35 Uhr "Kreisalarm" ausgerufen. Das bedeutet, dass alle Feuerwehren an ihren Gerätehäusern auf Einsätze warten müssen.
In Hünxe sind mehrere Bäume umgefallen und im Bereich des Tenderingssees hat der Sturm einen Strommast umgelegt. Bis 12.25 Uhr hatte die Feuerwehr Hünxe schon 30 Einsätze.
Der Baubetriebshof Voerde ist Dezernent Wilfried Limke zufolge mit allen Kräften wegen des Sturms unterwegs. In allen Stadtteilen seien Bäume umgekippt. Das Hauptproblem: Die Böden seien extrem durchweicht und geben dem Wurzelwerk keinen Halt, so dass Bäume umzukippen drohen.
Die Niag informiert auf ihrer Webseite über die aktuelle Lage zum ÖPNV. „Aufgrund von umgestürzten Bäumen, Sperrungen oder sonstigen Hindernissen auf den Straßen stehen unsere Fahrzeuge teilweise fest.“ Es sei mit Verspätungen und Einschränkungen zu rechnen.
Seit Mittag ist die Wilhelm-Lantermann-Straße/ Ecke Bahnstraße in Dinslaken gesperrt.
In Voerde fielen Bäume unter anderem im Bereich Schwanenstraße, an der Friedrichsfelder Straße, an der B8 flog ein Gartenhäuschen auf ein Trampolin, im Wald an der Frankfurter Straße fällte der Sturm mehrere Bäume, gleich mehrere landeten auf der Fahrbahn.
In der Grafschaft und in Hiesfeld kippen Bäume auf Leitungen - bis 12.30 Uhr fiel dort teilweise der Strom aus.
Der Verteilnetzbetreiber Westnetz informierte am Mittag, dass gegen 12 Uhr rund 50 000 Einwohner am Niederrhein ohne Strom waren. Inzwischen seien es noch 13000 Haushalte in den Kreisen Kleve und Wesel, die betroffen sind. Laut Westnetz sind Mann und Maus im Einsatz, um die Schäden zu beheben, man wisse nicht wie lange das dauern wird, weil zum Teil auch Fremdfirmen eingesetzt werden müssen und es auch davon abhänge, wie groß der Schaden ist. Vorwiegend sind wohl Bäume und Äste die Ursache.
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Im Bereich der Buschstraße/Bergerstraße war ein größerer Ast auf eine Stromleitung gefallen und hatte einen Kurzschluss verursacht, im Bereich der Franzosenstraße/Grafschaft hatten Bäume eine weitere Leitung heruntergerissen.
In Hiesfeld im Bereich Fichten- und Büngelerstraße, Quellenweg, Teilen der Kirch- und Dickerstraße fiel bis 12.30 Uhr der Strom aus, ebenso in Oberlohberg (Schlägerheide, Franzosenstraße, Grafschaft, Berger-, Busch- und Keilerstraße). Insgesamt waren 25 Trafostationen ausgefallen. Außerdem kam es zu einer Spannungsverschiebung im Netz und dadurch bedingt zu einem Kabelschaden.
Dadurch waren Bereiche der Ziegel-, Hünxer und Knappenstraße sowie Ober-Lohberg-Allee bis 12.15 Uhr ohne Stromversorgung. Weitere Reparaturarbeiten dauern bis in den Abend hinein an. An der B8/Kreuzung Augustastraße fiel zudem die Ampelanlage aus.
Sturmtief "Friederike" in Dinslaken, Voerde und Hünxe
Der öffentliche Verkehr wurde ebenfalls zum Teil lahmgelegt: Die Bahn stellte mittags den Betrieb ein, die Fahrzeuge der Niag steckten vor umgestürzten Bäumen und Sperrungen fest, die Straßenbahnen der Linie 903 fuhren aufgrund eines auf die Oberleitung gestürzten Baumes die Haltestellen in Dinslaken zwischen etwa 12 und 15 Uhr nicht an.
Die Kreispolizei Wesel zieht eine erste Bilanz: Bis 14 Uhr gab es mindestens 297 Polizeieinsätze im Kreisgebiet - ausgelöst durch umgestürzte Bäume und Strommasten, aber auch aufgrund herunterfallender Dachziegel, abgerissene Stromkabel und ausgefallenen Ampeln. In Dinslaken wurden 60 Einsätze gezählt, in Voerde und Hünxe gab es jeweils 24 Einsätze.
Am Abend musste die B 8 in Friedrichsfeld in Höhe Waldfriedhof bis kurz nach halb acht gesperrt werden, da ein schräg stehender Baum auf die Straße zu fallen drohte. Die Feuerwehr musste den Baum umlegen.
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(akw/aha/ P.K./ P.N./acf)