Dinslaken. . Dinslakener Wirtschaftsförderin: Die Stadt muss gegensteuern, damit leere Lokale nicht zu einem strukturellen Problem werden.
Die Stadt Dinslaken muss aufpassen, dass die Leerstände an der Neustraße sich nicht zu einem strukturellen Problem ausweiten. Das sagte die Dinslakener Wirtschaftsförderin Svenja Krämer am Dienstag im Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung.
940 Quadratmeter sind frei
An der Neustraße, so Krämer, „mehren sich derzeit die leeren Leerstände“. Aktuell stehen derzeit zehn Prozent der Fläche leer - das sind etwa 940 Quadratmeter. Nimmt man die Neutor-Galerie hinzu, stehen insgesamt sechs Prozent der Flächen leer. In den vergangenen Wochen habe sich diese Entwicklung beschleunigt - aus unterschiedlichen Gründen. Altersgründen etwa wie bei Bellenhaus, wo zum Glück ein Nachfolger gefunden worden sei.
„Kein Dinslakener Phänomen“
Das Problem sei „kein Dinslakener Phänomen“, so Krämer, ähnliches höre sie auch aus anderen „ehemals funktionierenden, starken Mittelzentren“, so Krämer: Fachgeschäfte geben auf, Filialisten ziehen aus.
Bei zehn Prozent Leerstand spreche man gemeinhin von einem „beginnenden strukturellen Problem“, so Krämer. „Da sind wir noch nicht, aber wir müssen gegensteuern, damit es kein Problem wird“, so die Wirtschaftsförderin.
Die Anforderungen der Filialisten werden immer höher
Die Ursache liege im strukturellen Wandel: Immer mehr Filialisten setzen auf Online-Shops, dünnen ihr Netz aus und sind nur noch in großen Städten präsent. Außerdem verlangen sie für ihren Standard-Ladenbau große Flächen mit breiten Fensterfronten in gut erhaltenen Immobilien in Top-Lage. Krämer: „Die Anforderungen werden immer höher“.
Es gibt drei Nachfragen in Dinslaken
Es gebe Nachfragen, aber „nicht wahnsinnig viele“, so Krämer. Aktuell seien es drei: einmal aus dem Bereich System-Gastronomie (400 Quadratmeter), Textil (700) und Deko (400).
Die Verkaufsflächen sind zu klein
Dinslaken aber habe viele kleine Verkaufsflächen – 55 bis 170 Quadratmeter messen die freien Flächen auf der Neustraße - „das ist nicht marktgängig“, so Krämer. Eine etwa 350 Quadratmeter große Fläche gebe es – aber mit einer zu schmalen Fensterfront. Aktuell spreche die Stadt mit Eigentümern über Zusammenlegungen zweier Immobilien, den Teilabriss und Neubau einer anderen sowie über Modernisierungen etwa im Rahmen des Fassadenprogramms. Für die „schwierige“ Lehmkuhl-Immobilie suche ein Insolvenzverwalter nach einem Käufer. Immerhin: Der Besitzer der Netto-Immobilie habe signalisiert, dass es einen Interessenten gebe.