Dinslaken. . Das Unternehmen Bartz aus Oberhausen-Sterkrade übernimmt Bellenhaus. Ab 1. Dezember soll es an der Neustraße weitergehen.

  • Das Spielwarengeschäft Bellenhaus bekommt bald einen neuen Namen und einen neuen Inhaber
  • Gerade die Spielzeugbranche leidet in der heutigen Zeit unter Einbußen
  • Nur eines fehle noch – das Personal: Dringend gesucht werden eine Ganztags- und eine Halbtagskraft

Alle Weihnachtswunschbaum-Bestücker aufgepasst: Es gibt auch weiterhin Spielwaren im alten Geschäft von Bellenhaus zu kaufen. Ab 1. Dezember will die Familie Bartz aus Oberhausen-Sterkrade hier auf den 120 Quadratmetern ihr Spielwarenfachgeschäft eröffnen. Und bietet neben Spielwaren aller Art eine 100-jährige Erfahrung in der Branche.

Georg Bellenhaus war die Erleichterung anzumerken, als er diese Neuigkeit im Gespräch mit der NRZ kundtat. „Mir fällt eine Last vom Herzen“, gesteht er, „kein weiterer Leerstand für Dinslaken, sondern ein gutes Geschäft.“

Der Räumungsverkauf wurde gestoppt

Durch den Außendienstmitarbeiter eines Spielwarenherstellers sei das Oberhausener Unternehmen auf die Schließung des Dinslakener Traditionsgeschäftes aufmerksam geworden, erzählt Bellenhaus. „Erst war ich skeptisch“, gesteht er, dem Haus und Ladenlokal gehören, aber das Angebot sei überzeugend gewesen.

Deshalb wurde auch der Räumungsverkauf gestoppt, der „ganz fantastisch lief“. Von morgens bis abends seien die Kunden hereingeströmt, um Einkäufe zu tätigen, erzählt Bellenhaus.

Spielzeugbranche leidet unter Einbußen

Etwas Wehmut schwingt in seiner Stimme mit. „Wenn es gut gelaufen wäre, wäre ich eines Tages sicherlich in meinem Geschäft gestorben“, überlegt er. Doch immer wieder Geld in den Laden pumpen, mache auf Dauer keinen Sinn. Übrigens: Gutscheine, die Kunden noch hätten, behielten ihre Gültigkeit über den 1. Dezember hinaus, so Bellenhaus.

Sohn Philipp wollte das Geschäft letztendlich nicht übernehmen. „Mir fehlt einfach der Mut. Gerade die Spielzeugbranche leidet in der heutigen Zeit unter Einbußen. Viele Traditionsgeschäfte schließen und ich wollte mich nicht hoch verschulden.“

Der Einstieg ins Internetgeschäft wurde versucht

Und ein Einstieg ins Internetgeschäft? Den habe man versucht, doch die Rechtslage ändere sich ständig. Ein kleiner Fehler, erzählt er, und schon habe man eine Abmahnung samt Unterlassung am Hals.

Das sei ihnen bereits bei einem harmlosen Fehler zu einem Link passiert. „Da überlegt man sich zweimal, ob man ein kleines Geschäft übernehmen soll oder nicht“, sagt Philip Bellenhaus, das Risiko sei zu hoch.

Nachfolger haben viel zu tun

45 Jahre Geschäftsleben sind nun für Marianne und Georg Bellenhaus vorbei. Beide scheinen erleichtert. „Nun können wir uns auch endlich anderen Dingen widmen“, sagt Marianne Bellenhaus und lächelt, „unseren Enkeln zum Beispiel“.

Viel Arbeit haben jetzt allerdings die Nachfolger, verrät Gertrud Bartz. Man gründe ja nicht jeden Tag ein neues Geschäft. „Vor einer Woche wussten wir noch nicht, dass wir uns auch geschäftsmäßig in Dinslaken niederlassen.“

Es fehlt nur noch das Personal

Die Läden in Sterkrade und Ratingen werden beibehalten. „Haus des Kindes“ so heißen die Geschäfte, in denen man alles rund ums Kind bekommen kann. Nun, in Dinslaken wird das Sortiment kleiner sein, doch dank der Nähe zum Sterkrader Hauptgeschäft könne man schnell auf die Wünsche der Kunden reagieren, so Gertrud Bartz.

Nur eines fehle noch – das Personal. Dringend gesucht werden eine Ganztags- und eine Halbtagskraft, die sich ab sofort in Sterkrade unter 0208/665646 melden könnten.