Dinslaken. . 123 von 128 Mitgliedern des Freibadvereins stimmten bei der Versammlung für den Vorschlag des Bürgermeisters. Sonder-Ratssitzung am 13. Juli.
- 123 von 128 anwesenden Mitgliedern stimmen für den Kompromissvorschlag des Bürgermeisters
- Initiatioren des Bürgerbegehrens unterschrieben Verzichtserklärung
- Am 13.Juli entscheidet der Stadtrat in einer Sondersitzung
Am Ende war die Erleichterung groß. Bürgermeister Dr. Michael Heidinger war „froh und dankbar“, der Freibadvereins-Vorsitzende Thomas Giezek freute sich über den gefundenen Kompromiss, und selbst Rainer Horstmann, einer drei Initiatoren des Bürgerbegehrens pro Freibad, seufzte: „Ich bin froh, dass das vorbei ist.“ Die überwältigende Mehrheit der Mitglieder stimmte am Mittwochabend bei der Mitgliederversammlung für den Kompromissvorschlag des Bürgermeisters: Von 128 Anwesenden wollten nur 5 das Bürgerbegehren weiterverfolgen. Dem Rat wird der Kompromissvorschlag nun in einer Sondersitzung am 13. Juli zur Abstimmung vorgelegt.
Initiatoren unterschrieben Verzichtserklärung
Direkt nach der Auszählung der Stimmen unterschrieben die drei Initiatoren des Bürgerbegehrens ein Schreiben, das sie noch vor Ort, im rappelvollen Vereinsheim der SGP Oberlohberg, den Bürgermeister übergaben. „Wir gratulieren Ihnen zu diesem Erfolg und unsere Entscheidung lautet, dass wir einen Bürgerentscheid im Sinne der Fragstellung des Bürgerbegehrens ‘Pro Freibad’ nicht weiter verfolgen.“
Heidinger: Das Begehren pro Freibad wäre die teuerste Lösung
Bürgermeister Dr. Michael Heidinger hatte bei der Versammlung für seinen Vorschlag geworben, am Dinamare ein 10x25-Meter-Becken und ein 10x10 Meter-Kursbecken zu bauen und das Freibad zu sanieren. Und zwar, so betonte der Bürgermeister, in seiner bisherigen Größe. Der Ratsbeschluss, der im März gefasst wurde, behalte seine Gültigkeit, die Formulierung darin sei widersprüchlich, die Initiatoren des Begehrens hatten das kritisiert. Das Freibad, so versicherte Heidinger, bekomme ein 33 mal 22,5 Meter-Becken und nicht ein 33 mal 20-Meter-Becken. Auch ein wettkampftaugliches 25-Meter-Becken sei noch möglich, so Heidinger: „Ob es am Ende 33 mal 22,5 oder 25 mal X Meter werden, wird entschieden, wenn es um die Umsetzung geht.“ Im übrigen sei das Freibad-Bürgerbegehren die teuerste Lösung - wegen der ganzjährig anfallenden Personalkosten.
„Kompromiss wird allen Bürgern der Stadt gerecht“
Schon in der Diskussion während der Versammlung zeichnete sich das Votum ab. „Wir wollten doch eigentlich nur wieder schwimmen gehen können. Jetzt haben wir einen Krieg der Bäder. Warum?“ fragte ein Mitglied. Würde das Begehren weiter verfolgt, drohe ein „Stadtteilkrieg.“ Auch Politiker waren vor Ort: Gerd Baßfeld (Linke) betonte, seine Fraktion haben eben diesen Kompromiss schon vor Monaten vorgeschlagen. Gerrit Dieckmann (SPD) forderte auf: „Lassen wir es bei dem Kompromiss, er wird allen Bürgern der Stadt gerecht.“ Das, so betonte Michael Heidinger, habe auch die Umfrage auf der NRZ-Homepage gezeigt: Von 1412 Stimmen entfielen 88 Prozent auf den Kompromiss. Der Bürgermeister ist sich sicher, dass sein Vorschlag auch im Rat „breite Zustimmung“ findet.
Freibadverein geht auf Schwimmvereine zu
„Das Ergebnis ist eine klare Aussage“, sagte Giezek am Ende und ging noch einmal auf die Vereine zu: „Dinamare und Freibad – beides ist Dinslaken. Wir würden uns freuen, wenn beide zusammenarbeiten können. Es geht ums den Schwimmsport und darum, Kinder ans Schwimmen heranzuführen.“