Dinslaken. . Das soll der Kompromiss in der Bäderfrage vorsehen. Die Vertreter beider Dinslakener Bürgerbegehren signalisierten Zustimmungsbereitschaft.
- Im Bäderkonflikt stehen die Zechen auf Frieden
- Die Vertreter beider Bürgerbegehren signalisierten Kompromissbereitschaft
- Vorschlag soll Freibad-Sanierung und Erweiterung des Dinamare vorsehen
Beim Bäderkonflikt stehen die Zeichen auf Frieden. Nach Gesprächen mit dem Bürgermeister und den Stadtwerken stehen die Vertreter beider Bürgerbegehren einem Kompromissvorschlag positiv gegenüber. Beide allerdings vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates. Denn dieser müsste das neue Bäderkonzept beschließen und damit den Ratsbeschluss aus dem März außer Kraft setzen.
Nachdem am Mittwoch die Vertreter des Bürgerbegehrens der Schwimmvereine bei Bürgermeister Dr. Michael Heidinger waren, folgte gestern das Gespräch mit den Vertretern des Freibad-Bürgerbegehrens. Über die Inhalte des möglichen Kompromisses wurde Stillschweigen vereinbart. Laut Stadtsprecher Thomas Pieperhoff müssten beide Parteien „damit leben können.“
25-Meter-Becken mit vier Bahnen und Lehrschwimmbecken
Nach NRZ-Informationen soll der Kompromissvorschlag folgendes beinhalten: Das Dinamare soll um ein 25-Meter-Sportbecken mit vier Bahnen und um ein 10 mal 10 Meter großes Lehrschwimmbecken erweitert werden. Das Freibad soll – wie bereits vom Rat beschlossen – saniert und ein 33 mal 20 Meter großes Becken errichtet werden. Die jährlichen Verluste für die Stadtwerke lägen mit etwa 870 000 Euro etwa 110 000 Euro über dem ursprünglichen Ratsbeschluss, der zwei 10 mal 10-Meter-Lehrschwimmbecken am Dinamare mit Hubboden, neue Vereinsräume und die Sanierung des Freibades Hiesfeld vorsah.
Stadt Dinslaken erwartet heute Entscheidung
Mit dem Vorschlag wären wichtige Anliegen beider Bürgerbegehren bedient: die Sanierung des Freibades auf der einen Seite, mehr Wasserfläche im Dinamare für die Öffentlichkeit auf der anderen. Schulen und Schwimmvereine, für die bislang tagsüber vier der sechs Bahnen des Dinamare reserviert sind, fänden im neuen Becken Platz. Als Standort für die Becken sollen der Bereich hinter dem Babybecken und hinter dem Lehrschwimmbecken im Gespräch sein.
Beide Bürgerbegehren wollen bis zur Ratssitzung Unterschriften sammeln
Die Vertreter beider Bürgerbegehren signalisierten auf NRZ-Nachfrage Zustimmungsbereitschaft. „Wir werden allerdings unsere Mitglieder in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung befragen“, so Reinhard Claves vom Freibadverein. Auch die rechtlichen Einwände gegen den Text des Bürgerbegehrens der Schwimmvereine würden weiter befolgt. Erst wenn die Politik in der Ratssitzung am 4. Juli dem Kompromissvorschlag zugestimmt habe, könnte das Bürgerbegehren zurückgezogen werden – bis dahin werde der Freibadverein weiter Unterschriften sammeln. Die Stadt erwartet heute allerdings eine Entscheidung der Initiatoren des Freibad-Bürgerbegehrens, so Thomas Pieperhoff.
Die Vertreter der Schwimmvereine stimmen dem Vorschlag direkt zu – werden allerdings ebenfalls bis zur Ratssitzung Unterschriften für ihr Anliegen sammeln. „Mit dem Kompromiss können wir leben“, so Norbert Bruckermann, Sprecher der Schwimmvereine. Zwar hätten die Vereine dadurch keine Wasserfläche gewonnen, aber der Öffentlichkeit stünde mehr Schwimmfläche zur Verfügung. Die Schwimmvereine hatten einen eigenen Kompromissvorschlag ausgearbeitet, der den Umbau des großen Dinamare-Beckens zu zwei Lehrschwimmbecken und den Anbau eines 25-Meter-Beckens mit zehn Bahnen vorsah.