Bottrop/Essen. Wirtschaftsverbände aus dem Ruhrgebiet fordern in einer Erklärung schnelles Handeln auf der A42. Die Sperrung müsse zügig aufgehoben werden.

18 Wirtschaftsorganisationen aus dem zentralen und nördlichen Ruhrgebiet fordern in einer gemeinsamen Erklärung, dass die marode A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal so schnell wie möglich wieder freigegeben wird. Die Sperrung belaste die regionale Wirtschaft erheblich.

„Sie birgt deutliche Gefahren für die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, so die Wirtschaftsverbände in ihrer Stellungnahme, in der sie einen Tag vor dem NRW-Verkehrsausschuss am Mittwoch klare Worte finden: „Die Infrastruktur stößt schon seit Jahren an die Grenzen ihrer Kapazität.“

Wirtschaftsverbände: „Brücke muss kurzfristig bestmöglich stabilisert werden“

Schnelles Handeln müsse deshalb „oberste Priorität“ haben. „Die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal muss kurzfristig bestmöglich stabilisiert werden, um sie zumindest für den Pkw-Verkehr schnellstmöglich wieder freigeben zu können“, fordern die Wirtschaftsverbände. „Gleichzeitig sollte noch einmal geprüft werden, ob nach der Sanierung auch der Schwerverkehr ohne weitere Schädigung des Bauwerks die Brücke wieder nutzen kann. Jeder Tag der Sperrung kostet die Unternehmen und unsere Volkswirtschaft bares Geld.“

Es ist möglich, dass die Brücke nie wieder für Lastwagen über 3,5 Tonnen befahrbar sein wird. Offiziell bestätigt ist diese Aussage aber von Autobahn Westfalen noch nicht. Unklar ist ebenso, wie lange die Brücke überhaupt gesperrt bleibt. Derzeit laufen Instandhaltungsmaßnahmen an dem mehr als 50 Jahre alten Bauwerk.

A42-Sperrung: Baustellen auf Umleitungsstrecken müssen überprüft werden

Die Wirtschaftsverbände, darunter auch die unmittelbar betroffene IHK Essen und IHK Nord-Westfalen, zu der auch die Bottroper Unternehmen gehören, fordern, dass die Voraussetzungen für einen raschen Ersatzneubau geschaffen werden müssen. Das Genehmigungs- und Beschaffungsverfahren müsse beschleunigt werden. „Insbesondere müssen die gesetzlich bestehenden Möglichkeiten zur Verschlankung des Verfahrens für Ersatzneubauten im Verkehrsbereich genutzt werden.“

Der Transitverkehr müsse „frühzeitig und großräumig mithilfe intelligenter Umleitungskonzepte umgeleitet werden, um die Vor-Ort-Belastung nicht zu verschärfen“. Dabei sollten auch die Baustellen auf den Umleitungsstrecken überprüft und möglicherweise verschoben werden.

Artikel zur A42-Sperrung

Der NRW-Verkehrsausschuss tagt am Mittwoch mit nur einem Tagesordnungspunkt: dem Sachstand zur A42-Sperrung. Dazu berichten sowohl die Landesregierung als auch die Autobahn Westfalen GmbH. Anschließend folgt ein Gespräch mit Bernd Tischler und Thomas Kufen, die Oberbürgermeistern von Bottrop und Essen.