Augsburg. Sky-Experte Didi Hamann gibt bei der Torwartfrage beim VfL Bochum keine Ruhe. Auch vor dem Augsburg-Spiel äußerte er sich dazu.

Manuel Riemann bleibt beim VfL Bochum ein Thema. Zumindest bei Didi Hamann, dem Sky-Experten. Bereits vor dem Spiel des VfL Bochum beim FC Augsburg äußerte er sich erneut über eine Rückkehr Riemanns ins Tor des VfL Bochum. VfL-Trainer Dieter Hecking aber hatte eine klare Antwort für Hamann. Das Spiel beim FC Augsburg, die 0:1-Niederlage zeigte dann auch, dass der VfL Bochum andere Probleme hat.

Das Spiel bestätigte, dass dem VfL Bochum vor allem im Angriff derzeit die Qualität fehlt. Hecking fasste das so zusammen: „Ab der 65., 70. Minute haben wir mehr Kontrolle und optische Überlegenheit in das Spiel bekommen – ohne eine ganz klare Torchance zu erspielen. Wir hatten drei, vier Abschlüsse, die knapp vorbeigehen, aber eben nicht aufs Tor kommen. Deshalb haben wir es am Ende nicht mehr geschafft, den Ausgleich zu machen.“

VfL Bochum benötigt vor der Winterpause noch dringend Punkte

Nach der zehnten Niederlage im zwölften Spiel steht der VfL Bochum mit zwei Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Obwohl die ersten beiden Auftritte unter Hecking vielversprechend waren, braucht der VfL in den letzten vier Spielen vor der Winterpause dringend Punkte.

„Wenn sie in den vier Spielen vor der Winterpause nicht gewinnen, dann wird es in die Zweite Liga gehen“, sagte Sky-Experte Didi Hamann. „Sie brauchen sechs oder sogar sieben Punkte aus diesen Begegnungen, um in der Rückrunde noch eine Chance zu haben.“

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Patrick Drewes ist die klare Nummer eins des VfL Bochum

Noch interessanter als die Punkteausbeute scheint für Hamann weiterhin die Zukunft von Torhüter Manuel Riemann zu sein. Die langjährige Nummer eins im VfL-Tor war vor zwei Wochen vom Verein nach seiner mehrmonatigen Auszeit begnadigt worden und darf seitdem wieder mit dem Team trainieren. Im Kader gegen Augsburg stand er nicht. Hecking hat sich zur Reihenfolge bei seinen Torhütern bereits klar geäußert. Patrick Drewes ist seine Nummer eins, Timo Horn die Nummer zwei, Riemann die Nummer drei.

Patrick Drewes ist die klare Nummer eins im Tor des VfL Bochum.
Patrick Drewes ist die klare Nummer eins im Tor des VfL Bochum. © dpa | Harry Langer

Für Hamann kann diese Reihenfolge kein Dauerzustand sein: „Wenn man ihn zurückholt, dann muss er spielen. Ein Manuel Riemann ist kein dritter Torwart. Er hat jetzt eine längere Zeit nicht mit dem Team trainiert, deshalb braucht er etwas Zeit. Ich gehe aber davon aus, dass er nach der Winterpause im Tor steht.“

VfL Bochum: Hecking kontert Hamann

Während er das sagte, war bereits Dieter Hecking am Sky-Mikrofon aus dem Stadion zugeschaltet. Daher fügte Hamann zum Schluss noch an: „Ich hoffe, der Trainer schimpft jetzt nicht mit mir.“

Dieter Hecking, Trainer des VfL Bochum
Dieter Hecking, Trainer des VfL Bochum © dpa | Harry Langer

Hecking hatte zumindest eine deutliche Antwort parat: „Auch wenn Didi Hamann das meint, ist eine Rückkehr ins Tor aktuell kein Thema. Ich glaube, Didi Hamann ist zu weit weg, um das von außen zu beurteilen.“ Riemann mache es gut, er sei dabei. „Er pusht uns auch von außen. Das ist im Moment seine Rolle.“

Drewes macht erneut ein gutes Spiel im Tor des VfL Bochum

So ganz wollte Hamann im Anschluss an das Interview die Reaktion Heckings nicht auf sich sitzen lassen und stellte deshalb folgende Frage in den Raum: „Wenn man ihn nicht spielen lassen will, warum hole ich ihn dann zurück?“

Das Spiel gab Hamann dann allerdings keine weiteren Argumente. Drewes machte erneut ein ordentliches Spiel, hielt gut, verhinderte am Ende eine höhere Niederlage und konnte nur das Gegentor durch einen Foulelfmeter nicht verhindern. Philip Tietz schickte ihn in die falsche Ecke, traf nach 38 Minuten zum 1:0. Es blieb der einzige Treffer eines zähen Spieles.

VfL Bochum beginnt gegen den FC Augsburg couragiert

„Wir haben wieder ein ordentliches Spiel gemacht, aber wir müssen aus unseren Chancen irgendwann mal ein Tor machen“, sagte VfL-Abwehrspieler Felix Passlack. „Der Trainer stellt uns gut ein, das hat man auf dem Platz auch gesehen.“ Mit Blick auf die nächsten Gegner Werder Bremen, Union Berlin und 1. FC Heidenheim vor der Winterpause sagte er: „Wir müssen jetzt anfangen, dreifach zu punkten. Das sind Mannschaften, die normalerweise auf Augenhöhe sind.“

Der Tabellenletzte begann durchaus couragiert und wählte schon in der Anfangsphase ein ums andere Mal den Vorwärtsgang. In Gefahr geriet das Augsburger Tor nicht, weil der letzte Pass oder der Abschluss aus der Distanz zu ungenau war. Weil Augsburg sehr abwartend agierte, spielte sich das Geschehen vor allem im Mittelfeld ab, die beiden Torhüter waren weitgehend beschäftigungslos. 

VfL Bochum hat seit 28 Partien nicht mehr zu Null gespielt

Es dauerte mehr als eine halbe Stunde, ehe Felix Passlack den ersten gefährlichen Torschuss abgab, der aber leicht abgefälscht das Augsburger Tor knapp verfehlte (33.). Wenig später machten sich auch die Gastgeber erstmals bemerkbar, als Marius Wolf an VfL-Torhüter Patrick Drewes scheiterte (35.). Für die Führung benötigte das Thorup-Team einen Elfmeter: Nach einer unglücklichen Kopfballabwehr von Iwan Ordez kam Philipp Hofmann im eigenen Strafraum gegen Alexis Claude-Maurice zu spät und brachte ihn zu Fall. Tietz verwandelte souverän. 

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Damit hielt die Bochumer Serie: Seit inzwischen 28 Partien hat der VfL nicht mehr zu Null gespielt. Heckings Team antwortete mit der zweiten Torchance erneut durch Passlack, der knapp das lange Eck verfehlte (45.). Nach der Pause ging Augsburg lange Zeit kaum noch ins Risiko, Hecking brachte neue Offensivkräfte, der eingewechselte Ibrahima Sissoko sorgte eine Viertelstunde vor Schluss für die erste Torchance der zweiten Halbzeit (75.). Weitere Bochumer Möglichkeiten folgten, der VfL nutzte keine davon.