Bochum. Hecking dreht beim VfL an den richtigen Stellschrauben, trifft richtige Personalentscheidungen. Die Noten zum 1:1 gegen Leverkusen.

Patrick Drewes: Dieter Hecking hatte sich sofort darauf festgelegt, dass Drewes im Tor bleibt. Es war ein Vertrauensbeweis, den Drewes nicht komplett bestätigen konnte. Erneut wirkte er zögerlich, wenn es darum ging, Chancen des Gegners durch frühes Herauslaufen zu unterbinden. Beim 1:0 durch Schick fehlte ihm das Glück, als ihm der Ball durch die Beine rutschte. Wenig später gegen Frimpong hielt er die Beine zusammen. Note: 3

Felix Passlack: Vor dem 0:1 bekam er Wirtz nicht gestellt, der konnte daraufhin Schick schick bedienen. Allerdings musste sich Passlack eben nicht nur ständig um Wirtz, sondern auch um Grimaldo kümmern. Wurde mit zunehmender Spielzeit sicherer, klärte gegen Grimaldo mit einer beherzten Grätsche. Hatte dann auch seine offensiven Aktionen, fand mit seinen Hereingaben aber nicht entscheidend einen Mitspieler. Als Hecking Gamboa brachte, wechselte er auf die linke Seite. Machte es auch da ordentlich. Note: 3

VfL Bochum: Oermann hilft mit seinem Tempo

Tim Oermann: Mit seiner Hereinnahme war wieder mehr Tempo im Abwehrverbund der Bochumer. Immer wieder rückte er entschlossen raus, versuchte die Leverkusener Angreifer im Mittelfeld zu attackieren. Verteidigte aufmerksam, im Zweifel spielte er lieber einen Sicherheitspass oder schlug den Ball weit raus. Steigerte sich und war gerade in Laufduellen nicht zu überholen. Note: 2

Jakov Medic: In der Luft hatte Medic zunächst alles im Griff, als Wirtz dann aber Schick mit einem Flachpass in die Schnittstelle bediente, war Medic raus, hieß es sofort 1:0 für Leverkusen. Davor und danach gewann er den Großteil seiner Zweikämpfe, stand oft richtig und löschte konsequent. Note: 2,5

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Maxi Wittek: Da sich Gerrit Holtmann fast in Manndeckung um Frimpong kümmerte, rückte er in der Defensive etwas weiter nach innen. Sorgte mit seinen Standards nicht immer für die erhoffte Gefahr, agierte aber in Summe wesentlich disziplinierter als in den vergangenen Spielen. Note: 3,5

Anthony Losilla: Der Kapitän hatte zuletzt ebenso wie das gesamte Team nicht überzeugt. Gegen Leverkusen brachte er seine Erfahrung und die Fähigkeit, lange und intensiv laufen zu können, wieder deutlich besser ein. Note: 3,5

VfL Bochum: Bero startet spät mit seinen Tiefenläufen

Ibrahima Sissoko: Gegen die technisch starken und wendigen Mittelfeldspieler Leverkusens wirkte er mit seiner großen Übersetzung bisweilen zu langsam. Doch der Nationalspieler Malis kämpfe sich ins Spiel, erkämpfte sich auch immer wieder Bälle. Wenn er die Gelegenheit hatte zu flanken, machte er das. Konnte im zweiten Abschnitt besser dagegenhalten. Note: 3

Matus Bero: Unermüdlich ackerte in den Räumen von Strafraum zu Strafraum. Er versuchte immer auch immer wieder, etwas Ruhe ins Bochumer Spiel zu bringen. War mehr damit beschäftigt, Räume zuzulaufen, als Räume in der Vorwärtsbewegung zu finden. Er spielte lange Zeit eher solide als auffällig, weil er zunächst auf Tiefenläufe verzichtete. Note: 3,5

Gerrit Holtmann (l.) war quasi als Manndecker für Jeremie Frimpong eingeteilt. Er setzte aber auch nach vorne Akzente.
Gerrit Holtmann (l.) war quasi als Manndecker für Jeremie Frimpong eingeteilt. Er setzte aber auch nach vorne Akzente. © AFP | Ina Fassbender

Gerrit Holtmann: Bei seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison bekam er gleich eine Spezialaufgabe. Er zog sich auf der linken Seite tief zurück, um mit seinem Tempo Frimpong zu kontrollieren. Bei Ballbesitz schob er nach vorne an und jedes Mal war sofort das Stadion da. Bemerkenswert zudem, dass er spielte, als hätte er die gesamte Saison gespielt. Dabei hatte er in dieser Saison lange keine Rolle gespielt. Weckte auch im zweiten Abschnitt das Ruhrstadion mit seinen Flankenläufen. Note: 2,5

Philipp Hofmann: Die Körpersprache war auch bei ihm deutlich besser. Er bleibt weiter erste Anspielstation bei weiten Bällen nach vorne. Wie bisher in der Saison kam er auch diesmal zu selten selbst zum Abschluss. Note: 3,5

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Moritz Broschinski: Auch unter Hecking blieb er in der Startelf, agierte zusammen mit Hofmann als Doppelspitze. Broschinski war erster Anläufer, machte Meter. Er war zunächst auch an den besten Bochumer Chancen beteiligt. Gefühlt musste er allerdings gegen die eigenen Fans ankämpfen. Nach bisher wenig guten Leistungen in dieser Spielzeit hat er wenig Kredit - und zu wenig Selbstverständlichkeit in seinen Aktionen. Note: 3,5

Cristian Gamboa, Lukas Daschner und Koji Miyoshi kamen nach 69 Minuten für Losilla, Holtmann und Broschinski, nach 78 Minuten kam Dani de Wit für Passlack, in der Nachspielzeit kam Ivan Ordets für Oermann - alle ohne Noten.