Bochum. Im ersten Spiel unter Hecking muss Bochum gegen den Meister ran. Für den VfL spricht trotz des neuen Trainers wenig. Ein Kommentar.
Man hat ja schon viel gelesen über den Trainereffekt, jener mysteriöse Effekt, der eine Mannschaft, die eben noch herumstümperte, plötzlich vernünftigen Fußball spielen oder zumindest gewinnen lässt. Und man hat viel gelesen über Dieter Hecking, zuletzt viel Positives. Warum auch nicht, der neue Trainer des VfL Bochum erscheint nach dem völlig missglückten Experiment mit Peter Zeidler eine gute, zumindest eine sehr gut nachzuvollziehende Wahl. Hecking ist einer, der die Bundesliga kennt, der viele Jahre Erfahrung als Trainer mitbringt, dessen Mannschaften – anders als der VfL zuletzt – meist sehr solide verteidigten und der aus einer Mannschaft herauszuholen versteht, was in ihr steckt, manchmal auch etwas mehr, als man vorher in jener Mannschaft erwartet hätte.
Damit wäre aber schon alles umrissen, was dem VfL Bochum Hoffnung machen kann vor dem ersten Spiel unter Hecking – und gleichzeitig auch das wesentliche Problem. Trainereffekt im Allgemeinen und Hecking im Speziellen, mehr spricht nicht für Bochum vor diesem Wochenende, an dem ausgerechnet der Deutsche Meister Bayer Leverkusen zu Gast ist.
Der Kader ist ja immer noch derselbe, und selbst wenn es Hecking gelingen sollte, in ganz wenigen Trainingstagen schon an die Leistungsgrenze dieser Mannschaft heranzukommen – dann liegt diese Leistungsgrenze immer noch ein gutes Stück unter den Leverkusener Möglichkeiten. Für Bochum spricht wenig bis gar nichts, trotz Trainerwechsel – aber dieses Gefühl kennt man ja an der Castroper Straße, man hat ihm in den vergangenen Jahren schon oft erfolgreich getrotzt. Wie im Frühsommer 2023, als ein spektakulärer 3:0-Sieg gegen Leverkusen den Klassenerhalt sicherte. Manchmal passieren sie eben, die Dinge, die niemand erwartet – auch das, immerhin, ließe sich noch als Argument für einen VfL-Sieg finden.