Bochum. Mit Dieter Hecking hat der VfL Bochum einen neuen Cheftrainer gefunden. Zwei bisherige Co-Trainer sind nicht mehr dabei.

Mit Hecking zum Klassenerhalt? Mammutaufgabe für den neuen Trainer beim VfL Bochum.

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    Als sich am Dienstagmorgen Dieter Hecking beim VfL Bochum seiner neuen Mannschaft vorstellte, war Ilja Kaenzig mit dabei. Der Geschäftsführer des Bundesligisten sprach vor Hecking zur Mannschaft, erklärte dabei auch, dass und warum Markus Feldhoff nicht mehr Co-Trainer ist. Der VfL Bochum sucht nun mindestens einen neuen Co-Trainer für das Profi-Team. In der vergangenen Woche war nach der Beurlaubung von Peter Zeidler bereits dessen „Wunsch-Co-Trainer“ freigestellt worden.

    Maxime Antonilli war wie Zeidler vom FC St. Gallen 1879 nach Bochum gewechselt. Der Fokus seiner Co-Trainer-Tätigkeit lag auf der Spielanalyse. Letztendlich überzeugte auch er nicht, daher folgte auch beim ihm die Trennung. Murat Ural und Torwarttrainer Sebastian Baumgartner bleiben dagegen im Trainerteam. Baumgartner wechselte vom FC Red Bull Salzburg zum VfL Bochum. Er löste Peter Greiber ab, den es zum 1. FC Köln zog.

    Ural und Baumgartner bleiben im Trainerteam des VfL Bochum

    Ural kam vom FC Zürich. Beim Schweizer Erstligisten arbeitete er in der abgelaufenen Saison zunächst unter Bo Henriksen, inzwischen Trainer des FSV Mainz 05, als Co-Trainer und ab Februar als hauptverantwortlicher (Interims-)Trainer. Er leitete am Dienstag zunächst unter der Beobachtung von Dieter Hecking die erste Einheit der Woche.

    Erstes Training unter Neu-Trainer Dieter Hecking beim VfL Bochum: Dieter Hecking (r.) im Gespräch mit Co-Trainer Murat Ural.
    Erstes Training unter Neu-Trainer Dieter Hecking beim VfL Bochum: Dieter Hecking (r.) im Gespräch mit Co-Trainer Murat Ural. © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

    Kaenzig erklärte später bei der Pressekonferenz zur Vorstellung von Hecking als neuem Cheftrainer, dass es neben Murat Ural mindestens einen weiteren Co-Trainer an der Seite von Dieter Hecking geben werde. „Diese Stelle ist aktuell noch nicht besetzt“, sagte er. Der Club informiere darüber, wenn es soweit sei.

    VfL Bochum: Kaenzig bedankt sich bei Feldhoff

    Und dann nutzte Kaenzig die Gelegenheit, sich bei Markus Feldhoff für dessen Arbeit und Einsatz zu bedanken. Feldhoff hatte nach der Freistellung von Zeidler als Interims-Cheftrainer übernommen. Unter ihm gab es ein 0:5 gegen die Bayern und ein 2:7 gegen Frankfurt. Feldhoff übernahm danach die Verantwortung für die Vorstellung des Teams.

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    „Ich habe vor dem Spiel in Frankfurt davon gesprochen, dass wir einen Leistungsnachweis erbringen wollen, dass wir in der Liga konkurrenzfähig sind. Davon waren wir meilenweit entfernt“, sagte Feldhoff vollkommen desillusioniert am Samstagabend im Bauch des Deutsche-Bank-Parks in Frankfurt. „Wir sind alle extrem enttäuscht und ich kann mich nur bei jedem Fan des VfL Bochum dafür entschuldigen, was wir heute angeboten haben.“

    VfL Bochum: Feldhoff übernimmt Verantwortung für desolate Vorstellung des Teams

    Er müsse anerkennen, dass alle Maßnahmen, die er in den letzten zwei Wochen ergriffen habe, nicht gefruchtet hätten. „Das tut mir Leid, dass ich den Jungs nicht mehr an die Hand geben konnte, damit sie etwas stabiler sind und Rückschläge verkraften. Ich muss bei mir anfangen, dafür trage ich die Verantwortung.“

    Kaenzig honorierte auch diese Aussage. „Uns tut es leid, dass es so weit gekommen ist und wir einen Neuanfang starten müssen. Das ist auch die Message, die wir dem Staff und der Mannschaft mitgegeben haben. Aber wir haben das Glück, dass wir mit Markus Feldhoff jemanden bei uns haben, für den der Verein an erster Stelle steht und der alles andere - auch sich selbst - unterordnet. Wir haben ihn in einer schwierigen Situation gefragt, ob er interimsweise als Cheftrainer fungiert.“

    Der VfL Bochum wolle ihn nach den beiden Spielen auf keinen Fall verbrennen, ihn nicht wegschmeißen, er solle nicht die Zeche zahlen. „Das ist nicht mit unseren Werten zu vereinbaren“, sagte Kaenzig. „Er hat in den vergangenen eineinhalb Jahren einen super Job gemacht. Deshalb wird Markus Feldhoff im Verein bleiben und andere Aufgaben übernehmen.“

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    Der VfL Bochum hat erst am 7. Dezember wieder ein Heimspiel. Dann geht es gegen den SV Werder Bremen.
    Von Markus Rensinghoff, Philipp Ziser, Ralf Ritter und Inga Bartsch