Bochum. Dieter Hecking hat beim VfL Bochum übernommen. Er bereitet das Team auf Leverkusen vor. Die Fans hoffen, dass sich personell was ändert
Morgens halb elf in Bochum. Dieter Hecking, der neue Trainer des VfL Bochum ist da. Seite an Seite mit Matus Bero und im regen Austausch mit ihm läuft er zum LA-Platz im Schatten des Ruhr-Stadions. Dort findet seine erste Einheit mit seiner neuen Mannschaft statt. Hecking überlässt zunächst Co-Trainer Murat Ural die Einheit. Erst im Verlauf des Trainings greift er ein, spricht die Spieler direkt mit Namen an, lobt, fordert weiter hohen Einsatz. Beobachtet wird der Mann, der das nächste „Wunder“ beim und mit dem VfL Bochum schaffen soll, von zahlreichen Fans.
Knapp 100 sind zur Premiere des nächsten neuen Trainers des Bundesligisten gekommen. Seit dem Aufstieg 2021 ist er der sechste VfL-Trainer. Vom Rande der Bande sehen sie eine Einheit, in der die Spieler scheinbar deutlich mehr Gas geben, als zuletzt. Beim neuen Mann werden die Karten neu gemischt.
Unter dem neuen Trainer werden beim VfL Bochum die Karten neu gemischt
Die Fans stehen dem Wechsel von Zeidler über Feldhoff zu Dieter Hecking positiv gegenüber. Rene Hahn, schon viele Jahre VfL-Fan und regelmäßig Zaungast beim Training, sieht tendenziell die Entscheidung Dieter Hecking zu verpflichten als sehr positiv an. „Ich hätte mir schon zu dieser Saison einen Trainer in diesem Kaliber gewünscht. Peter Zeidler konnte man eher als Experiment ansehen. Ich denke mit Dieter Hecking sollte der VfL Bochum einen Schritt nach vorne machen. Ob es dann letztendlich reicht, das steht in den Sternen.“
Jörg Schmidt, VfL-Fan seit 1970, glaubt nun wieder an den Klassenerhalt. „Ich habe mich mit einigen Spielern unterhalten, die wirklich mit dem VfL Bochum eng verbunden sind. Der Trainer muss jetzt die richtigen Spieler für diese Aufgabe finden. Wobei die Auswahl aus meiner Sicht sehr begrenzt ist, weil wir bei der Kaderplanung im Sommer geschlafen haben. Aber ich glaube, dass hier noch etwas entstehen kann, wenn allen klar ist, dass es jetzt nur noch über den Kampf geht. Das Team muss sich 90 Minuten den Arsch aufreißen, muss kämpfen, auch wenn sie vielleicht im nächsten Spiel gegen Leverkusen spielerisch unterlegen sind. Sie müssen zeigen, dass sie 90 Minuten um jeden Ball kämpfen.“
Fans hoffen, dass beim VfL Bochum die jungen Spieler eine Chance bekommen
Die Verpflichtung von Dieter Hecking findet er „an für sich nicht schlecht. Er hat jetzt die Aufgabe, die Mentalitäten der Spieler so zu stabilisieren, dass sie auf den Positionen, die für sie die besten sind, die besten Leistungen abrufen können. Das ist allerdings eine schwere Aufgabe, diese Positionen herauszukristallisieren. Auch, weil wir schon am neunten Spieltag sind, die Zeit ist schon vorangeschritten. Der Trainer muss die Spieler finden, die sich noch mit dem Verein identifizieren“. Fußballerisch sei das Team gar nicht so schlecht aufgestellt.
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Das sieht auch Armin Bönnemann so. Der VfL-Fan seit mehr als 55 Jahren hatte Dieter Hecking als möglichen neuen Trainer erst einmal nicht auf dem Schirm. „Ich habe dann kurz geschluckt, als ich gehört dass er kommt, weil ich dachte, dass er nie so erfolgreich war. Aber da habe ich mich vertan. Ich habe dann mal nachgeschaut: er ist ein erfahrener Mann, der bei seinen Vereinen immer gute Arbeit geleistet hat. Auch, dass er immer länger bei den Vereinen war, spricht für ihn.“
Bönnemann hofft, dass Hecking die Truppe in den Griff bekommt. „Er scheint eine Autoritätsperson zu sein und ich glaube nicht, dass ihm einer aus diesem Team auf der Nase herumtanzt.“ Und Bönnemann hofft eben auch, dass andere Spieler bei Hecking jetzt eine Chance bekommen. „Also Spieler wie Aliou Baldé oder Moritz Kwarteng. Ich glaube nämlich, dass wir genug Qualität haben. Peter Zeidler und dann auch Markus Feldhoff haben immer auf die gleichen Spieler gesetzt. Ich denke, jetzt müssen auch mal die jungen Spieler ran wie Tim Oermann, Baldé oder Kwarteng. Die können alle Fußball spielen. Und ich muss Markus Feldhoff widersprechen. Er hatte gesagt, dass Baldé sehr schnell und gut am Ball sei, dass man das aber gerade nicht gebrauchen könne. Das sehe ich komplett anders.“