Bochum. Peter Zeidler und Marc Lettau müssen gehen. Für das Spiel gegen die Bayern gibt es schon einen Nachfolger. Welche Optionen es noch gab.
Am Sonntagabend ging es dann beim VfL Bochum sehr schnell. Nachdem die Vereinsverantwortlichen um Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis und Geschäftsführer Ilja Kaenzig die Entscheidung getroffen hatten, sich sowohl von Trainer Peter Zeidler als auch von Sportdirektor Marc Lettau zu trennen, kursierten bereits die ersten Namen für den Trainerposten. Die Suche nach den Nachfolgern hat bereits begonnen, die Gespräche laufen.
Nun ist dieser in Gestalt des bisherigen Co-Trainers gefunden: Markus Feldhoff soll nach Informationen dieser Redaktion gemeinsam mit Murat Ural das Heimspiel gegen Rekordmeister FC Bayern München (Sonntag, 15.30 Uhr/DAZN) leiten. Eine naheliegende Lösung, kennen doch beide die Mannschaft. Eine interne Lösung ist angesichts der schweren kommenden Gegner schon aus finanzieller Sicht vorerst angebracht, da der VfL ja nicht nur den seit Sonntagabend freigestellten Cheftrainer Peter Zeidler, sondern auch dessen Vor-Vorgänger Thomas Letsch noch bezahlen muss. Beide Veträge gelten noch bis zum Sommer 2026, beide kosten den Klub nach unseren Informationen pro Saison rund eine Millionen Euro.
Die VfL-Verantwortlichen waren bis zuletzt bemüht, mit Zeidler und Lettau eine Lösung zu finden. Nach dem Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals, keinem Sieg in sieben Bundesligaspielen und Platz 18 mit erst einem Punkt wurde der Druck zu handeln aber immer größer. Auch die Mannschaft wurde ausführlich befragt, hatte ihren Anteil am Beschluss gegen Zeidler. Die Entscheidung für die Trennung sowohl von Zeidler als auch vn Lettau fiel letztlich einstimmig im Präsidium. Sportdirektor war so nah an der Mannschaft, dass nur beide gemeinsam gehen konnten, so ein Kernargument.
VfL Bochum: Interne Nachfolgelösung wäre naheliegend
Die normale Reihenfolge wäre, zunächst einen neuen Sportdirektor zu finden. Der könnte sich dann an der Trainerfindung beteiligen. Nach Informationen dieser Redaktion hat es im Sommer lose Gespräche mit einem Kandidaten gegeben, der derzeit aber noch ein Amt innehat. Der VfL Bochum will nach unseren Informationen nun mit Feldhoff/Ural das Bayern-Spiel angehen als Trainer, schnellstmöglich soll ein neuer Sportdirektor präsentiert werden. Dieser soll dann die Gespräche mit Trainerkandidaten führen. Einige Kandidaten stehen bereits auf der Liste von Kaenzig und dem Präsidium, weitere könnte der neue Mann einbringen. Trotz knapper Kassen geht die Tendenz aktuell dahin, dass ein externer Mann geholt wird.
VfL Bochum: Butscher wird es wohl eher nicht
Als Interimslösung von vorneherein nicht in Frage kam Heiko Butscher. Bereits dreimal sprang er in den vergangenen Jahren interimsmäßig ein, auch zwischen Letsch und Zeidler - diesmal wird er es eher nicht, auch wenn sich viele Fans sein erneutes Engagement vorstellen könnten. Zuletzt hatte Butscher das Team in der Relegation mit dem Sieg im Elfmeterschießen bei Fortuna Düsseldorf zum Klassenerhalt geführt. Seitdem hat der VfL kein Pflichtspiel mehr gewonnen.
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Zur neuen Saison übernahm Butscher dann den Trainerposten bei der neuformierten U23-Mannschaft des VfL. Dort sehen ihn die Verantwortlichen des VfL auch weiterhin. Er ist erfolgreich mit dem Team, die Mannschaft hat mit dem Sieg am Samstag gegen Lippstadt wieder die Tabellenführung in der Oberliga übernommen. Auch U19-Trainer David Siebers wäre ein möglicher Kandidat gewesen.
Siebers wird im Klub hoch geschätzt, ihm traut man sogar ein längerfristiges Engagement zu. Genau das ist ein Grund, warum der 37-jährige Fußball-Lehrer, der bisher noch kein Profiteam betreut hat, nicht „verbrannt“ werden soll: Denn mit einer aktuell offenbar nicht leicht zu führenden, in jedem Fall verunsicherten und erfolglosen Mannschaft gegen die Bayern und in der Folge in Frankfurt, gegen Leverkusen und in Stuttgart zu bestehen, ist aktuell äußerst unwahrscheinlich. Insofern macht die „Zwischenlösung“ mit den Co-Trainern nach der Entscheidung am Sonntag zunächst Sinn.
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