Bochum. Auf Myron Boadu ruhen beim VfL Bochum viele Hoffnungen in der Offensive. Beim ersten Training vor dem Spiel in Augsburg kehrte er zurück. So sieht es Trainer Hecking.
Knapp eine halbe Stunde war Myron Boadu wieder mittendrin, beim Aufwärmen, bei ersten Übungen ohne Gegnerdruck. Erstmals seit Anfang Oktober bestritt er Teile des Mannschaftstrainings beim VfL Bochum. Dann arbeitete der Stürmer individuell mit Athletik-Trainer Björn Kadlubowski weiter auf dem unteren Trainingsplatz am Dienstagvormittag. Immerhin: Es war ein erster Schritt nach vorne für einen der Hoffnungsträger des VfL Bochum. Das noch sieglose Schlusslicht (2 Punkte) hat in elf Partien erst zehn Tore erzielt.
Der Stürmer schien gerade auch in punkto Fitness richtig angekommen zu sein beim VfL, als es den 23-Jährigen nach sechs Ligaspielen mit zwei Toren und einer Torvorlage erneut erwischte. Wie so oft in seiner immer noch jungen Karriere warf ihn eine Verletzung zurück. Seit seinem letzten Einsatz gegen Wolfsburg (1:3) laboriert er an einer Schambeinentzündung, wie der neue Trainer Dieter Hecking kurz nach seinem Amtsantritt rund einen Monat später erklärt hatte.
Hecking über Hoffnungsträger Boadu: Froh über nächsten Schritt
Fünf Bundesliga-Partien unter drei Trainern, vier Niederlagen und ein Remis, hat der Niederländer bereits verpasst. Auch beim FC Augsburg am kommenden Samstag, dem dritten Spiel unter Dieter Hecking, wird er noch zum Zusehen verdammt sein.
Ob er vor der Winterpause noch mitwirken kann gegen Bremen, in Berlin oder gegen Heidenheim, ist offen. Eine Prognose will Hecking nicht abgeben. „Es kann schnell gehen, es kann länger dauern“, sagte er dieser Redaktion am Dienstag nach der ersten Einheit der Woche. „Ich bin erst einmal froh, dass er den nächsten Schritt gemacht hat.“
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Boadu arbeite vorerst „teilintegrativ“, also zum Teil mit der Mannschaft, zum Teil individuell. Jetzt müsse man sehen, ob es eine Reaktion gebe nach Belastung, die es dann natürlich zu steigern gilt. Die winterlichen Platzverhältnisse seien bei einer Schambeinverletzung dabei „nicht ganz glücklich“ für Boadu, „aber er muss sich da jetzt reintasten“, so Hecking.
VfL Bochum: Aliou Balde erneut nicht im Mannschaftstraining
Ein weiterer Angreifer des VfL verpasste das Mannschaftstraining komplett. Flügelstürmer Aliou Balde arbeitete allein im Kraftraum. „Er war über das Wochenende krank und soll heute erst einmal wieder reinkommen“, sagte Hecking kurz und knapp. Kurz nach seinem Amtsantritt hatte er Balde bereits mit einer Trainingspause einen Denkzettel verpasst, nachdem der von OGC Nizza ausgeliehene Dribbler zu spät zum Training gekommen war. Es würde nicht verwundern, sollte Balde den Klub im Winter wieder verlassen.
22 Feldspieler und vier Torhüter pflügten derweil den Rasen auf dem oberen Trainingsplatz um bei intensiven Spielvarianten auf kleinem Feld. Elf gegen elf ließ Hecking spielen, hinzu kamen Noah Loosli und Agon Elezi als freie Spieler für das Team in Ballbesitz.
Das Spiel mit Ball, so Hecking, gelte es zu verbessern in Augsburg, dies sei Schwerpunkt dieser Trainingswoche. Ob er beim FCA erneut mit Dreier-/Fünferkette spielen lässt oder etwa auf ein 4-3-3 setzt? „Die Mannschaft kann mehrere Formationen spielen. Die Tür ist nach allen Seiten offen, personell wie systematisch“, sagte er dazu. Bis auf Boadu sind alle Profis des VfL nach aktuellem Stand in Augsburg einsatzbereit, wobei die drei Jungprofis Tolba, Jahn und Koerdt bis Weihnachten bei der U23 trainieren und spielen.
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