Bochum. Der VfL Bochum verliert auch sein Heimspiel gegen Wolfsburg. Boadu erzielt sein zweites Saisontor. Ein seltener Lichtblick. Die Noten zum Spiel.
Patrick Drewes: Hatte im ersten Abschnitt nichts zu halten, musste aber dennoch zwei Mal hinter sich greifen. War bei beiden Toren ohne Abwehrchance. Hatte nach 53 Minuten Glück, dass Amoura bei einem Wolfsburger Konter nur den Innenpfosten traf. Die Latte rettete zehn Minuten vor dem Ende für ihn gegen Wimmer, beim Nachschuss von Amoura hielt Drewes dann prima. Auch beim Elfmeter von Wind war er im richtigen Eck, parierte den Ball, war aber gegen den Nachschuss machtlos. Note: 3
Felix Passlack: Deutlich war zu sehen, dass er flanken wollte, wenn er halbwegs einen freien Fuß hatte. Zu oft aber waren seine Hereingabe zu unpräzise. Er ließ Amoura vor dem 0:1 zu viel Zeit und Raum und verhinderte so eben nicht dessen Pass auf Tomas. Unermüdlich versuchte er, nach vorne anzuschieben, musste dabei aber immer auch auf die Absicherung nach hinten achten. Bleibt der Bochumer mit den meisten Sprints. Note: 3
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Ivan Ordets: Nach überstandener Schulterverletzung rückte der Ukrainer direkt in die Startelf, ersetzte Tim Oermann. Trainer Zeidler entschied sich für Erfahrung. Eine Anlaufzeit benötigte er nicht, er war sofort präsent, sicher in den Zweikämpfen und im Stellungsspiel. Eine größere Sicherheit strahlte die Bochumer Abwehr aber auch mit ihm nicht aus. Zumeist reichte ein Pass, um für Gefahr vor Torwart Drewes zu sorgen. Weil die Wolfsburger konsequent Losilla zustellten, war er im Spielaufbau gefordert. Klar war zu sehen, dass das nicht zu seinen Kernkompetenzen gehört. Note: 3,5
Jakov Medic: Seine auffälligste Szene hatte er, als er alleine fünf Wolfsburger nach deren 2:0 versuchte ihren Jubel vor der Ostkurve zu unterbinden. Hatte im Spiel so seine Mühe mit den schnellen und sehr beweglichen Wolfsburger Angreifer Tomas und Amoura. Auch für ihn galt, was für Ordets galt: Weil die Wolfsburger konsequent Losilla zustellten, war er im Spielaufbau gefordert. Klar war zu sehen, dass das nicht zu seinen Kernkompetenzen gehört. Note: 3,5
Maxi Wittek: Mit einem Freistoß aus 25 Metern hatte er die erste VfL-Chance nach knapp einer Viertelstunde. Beim Außenristpass von Amoura auf Tomas war er dann der letzte Bochumer Feldspieler, der das 0:1 noch hätte verhindern können, im Zweikampf mit dem Torschützen aber sah er nicht gut aus. War nach vorne stärker als nach hinten. Note: 3,5
Ibrahima Sissoko: Erneut besetzte er die rechte Seite im Mittelfeld, arbeitete von da gegen den Ball. Im Zusammenspiel mit Passlack versuchte er auch offensiv Akzente zu setzen. Es blieb oft bei Versuchen. Traf Amoura nach 88 Minuten im Strafraum, den Elfmeter verwandelte Wind im Nachschuss. Note: 3
Anthony Losilla: Konsequent wurde er von Jonas Wind zugestellt, wenn er sich wie gewohnt zwischen die Innenverteidiger fallen ließ, um den Ball abzuholen. Diese Option, das Spiel von hinten aufzubauen fehlte Bochum damit. Für den Spielaufbau konnte Losilla weniger als gewohnt machen, defensiv war er sichtbarer. Er hatte allerdings das Problem, dass die Wolfsburger sich nicht lange mit Ballbesitz aufhielten. Oft musste Losilla hinterherlaufen, weil sie mit ein, zwei Pässen in die Spitze spielten. Note: 4
Matus Bero: Gegen Dortmund noch einer der auffälligsten Bochumer, eben auch, weil er zum 1:0 traf, war er gegen Wolfsburg zunächst kaum zu sehen. Rückte mehr ins Blickfeld, als ;Losilla und de Wit nach einer Stunde runtergingen. Note: 4
Dani de Wit: Nominell agierte er auch gegen Wolfsburg so wie gegen Dortmund und damit deutlich offensiver als an den ersten Spieltagen. Er musste im ersten Abschnitt aber auch immer wieder energisch nach hinten arbeiten. Hatte einen Kopfball, den er einen Meter über das Tor setze, machte in Summe sein bisher schwächstes Pflichtspiel für den VfL. Note: 4
Myron Boadu: Als sein Schuss nach knapp 20 Minuten von Wolfsburgs Vranckx geblockt wurde, sah es nach Elfmeter aus. Schiedsrichter Burda gab ihn zunächst, nahm ihn nach einem Hinweis des VAR zurück. Boadu bot sich immer wieder für Tiefenläufe an, wurde aber regelmäßig von seinen Mitspielern übersehen. War nach 72 Minuten da, als Boroschinski den Ball flach und scharf vor das Tor spielte, machte mit dem 1:2 sein zweites Saisontor. Note: 3
Philipp Hofmann: Mehr Flanken in den Strafraum würden helfen, hatte der Mittelstürmer in der Woche vor dem Spiel gesagt. Seine Mitspieler schienen das gehört zu haben. Häufiger als zuletzt flogen Bälle in den Wolfsburger Strafraum, selten bis gar nicht erreichten sie Hofmann. Der musste sich seine Ballkontakte weiter im Mittelfeld abholen, wenn er Abschläge von Drewes wahlweise festmachen oder verlängern sollte. Note: 4
Moritz Broschinski und Lukas Daschner kamen nach einer Stunde für de Wit und Losilla, Aliou Balde und Koji Miyoshi nach 88 Minuten für Ordets und Boadu - alle ohne Noten