Essen. Wer Geld für ein Fitness-Studio ausgibt und tatsächlich dort trainieren will, sollte sorgfältig wählen. Eine Checkliste.

Der Markt ist groß und unübersichtlich. Es gibt große Ketten mit Filialen in vielen Städten, teilweise über Kontinente hinweg. Es gibt regionale Unternehmen und kleine Anbieter mit ein bis zwei Studios. Auch das spielt für die Auswahl des richtigen Fitness-Studios eine Rolle. Wenn man die wichtigen Fragen um Preise und Verträge erst einmal zurückstellt, gibt es einige Kriterien, die vor allem diejenigen beachten sollten, die das erste Mal darüber nachdenken, ein Fitness-Studio zu betreten.

Die wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines FItness-Studios

Die Lage: Wie weit ist das Fitnessstudio von der eigenen Wohnung oder gegebenenfalls dem Arbeitsplatz entfernt. Liegt es dicht bei einem von beiden, möglicherweise sogar auf der Strecke? Vor allem Gelegenheitssportler und Fitnessstudio sollten darauf achten, dass der berühmte Innere Schweinehund möglichst wenig Ausreden einzuflüstern in der Lage ist. Eine komplizierte Anfahrt ist eine gute Ausrede, keinen Sport zu treiben, liegt das Sportstudio auf dem Weg, steigen die Chancen auf sportliche Betätigung

Die Öffnungszeiten: Ist das Fitnessstudio zu den Zeiten geöffnet, an denen ich trainieren kann? Lange Öffnungszeiten ermöglichen flexible Trainingszeiten. Insbesondere kleinere Studios geraten da schnell an ihre Grenzen für Menschen mit unregelmäßigen, gelegentlich längeren Arbeitszeiten.

Die Besichtigung. Es ist selbstverständlich, dass man sich ein Sportstudio anschaut, bevor man einen Vertrag unterschreibt. Es gibt harte und weiche Faktoren. Die weichen Faktoren beschreiben das Ambiente, sind Räume und Geräte sauber, wirken Umkleidekabinen, Duschen und Sanitärbereich einigermaßen einladend? Ein Wachmann in der Kabine kann das Sicherheitsgefühl erhöhen, es sagt aber auch sehr viel über die Menschen, die sich in dem Studio aufhalten.

Die Besichtigungszeit: Wer weiß, dass er zu einer bestimmten Zeit trainieren wird, sollte auch dann seinen Besichtigungstermin wählen. Je nach Uhrzeit ändert sich das Publikum, also die Leute, mit denen man sich Trainingsflächen und Geräte teilt. Wer zu unterschiedlichen Zeiten trainieren will und keine Lust auf mehrere Besuche hat, sollte zwischen 17 und 19 Uhr vorbeischauen. Da herrscht Feierabendverkehr, es ist voll, die Besucher sind eher gereizt.

Die Ausstattung, Teil 1: Wer Wert auf einen schicken Empfangsbereich legt, sollte einen Bogen um Discounter machen. Aber natürlich zahlt der Fitness-Studiobesucher Wasserspender, Kaffeeautomaten und Handtuchservice dann doch mit. Wenn der Kaffee danach für ein regelmäßiges Training sorgt, ist auch das eine sinnvolle Investition.

Die Ausstattung, Teil 2: Die Geräte. Anfänger sind mit den „Maschinen“ gut bedient, Geräte an denen klar geführt, ganz bestimmte Muskelgruppen trainiert werden. Dabei sinkt die Fehlerquote. Das ist deshalb wichtig, weil falsch ausgeführte Bewegungen auf Dauer kontraproduktiv und möglicherweise sogar schmerzhaft sind. Damit ein Training auf Dauer abwechslungsreich ist – und alle möglichen eigenen Vorlieben abdeckt werden – ist ein ordentlich ausgestatteter Freihantelbereich wichtig, außerdem eine freie und frei zugängliche Trainingsfläche, um beispielsweise Training nur mit dem Körpergewicht oder Kleingeräten zu machen. Die Ausstattung wird durch eine Reihe Ausdauergeräte und einen oder mehrere Kursräume abgerundet. Wer genau weiß, was er will, kann auf bestimmte Ausstattungsmerkmale verzichten, Sportstudio-Anfänger und Sporteinsteiger sollten sich die Optionen offenhalten, um herausfinden zu können, welche Form des Trainings ihnen liegt.

Ausstattung Teil 3: Die Trainer. Leistet sich das Studio noch Flächentrainer? Das sind Fitnesstrainer ohne spezielle Aufgabe, die ihre Runden ziehen und Fragen zum Training beantworten. Die motivierten und guten werden auch selbstständig aktive, korrigieren Bewegungsfehler. Aber das ist ehrlich gesagt selten geworden und bei einem Besuch oder Probetraining kaum rauszufinden. Ein kostspieliger, aber lohnender Luxus sind Personal-Trainer. Wenn die etwas von der Materie verstehen, bieten sie auf Vorlieben zugeschnittene Trainingspläne an, sorgen an der richtigen Stelle für den Motivationsschub, den metaphorischen Tritt in den Hintern - und sie korrigieren unermüdlich an der Bewegung herum.

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Besuch und Probetraining im Fitness-Studio.

Bevor man einen Vertrag unterschreibt, die nach Willen des Klubbesitzers möglichst langfristig abgeschlossen werden, sollte man das Studio unbedingt einmal besuchen und mindestens ein Probetraining vereinbaren. Dabei kann es sinnvoll sein, den Besuch am frühen Abend einzulegen, um ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen, das Probetraining aber an einem späten Vormittag zu vereinbaren - oder an einem Wochenendtag am Nachmittag (ab 15 Uhr wird es oft wieder leerer). Ruhigere Trainingszeiten bieten vor allem Trainingseinsteigern die Chance verschiedene Geräte in Ruhe auszuprobieren. Zwar haben viele wandelnde Muskelberge meist nur Augen für sich selbst, aber über das Gefühl beobachtet zu werden, muss sich manch einer erst hinwegtrainieren – und das gilt insbesondere für ein Probetraining.

Die Verträge im Fitness-Studio

Am Ende geht es dann doch ums Geld. Den Monatsbeitrag erkennt man ohne weiteres ganz gut. Problematisch sind in der Branche die Laufzeiten, auch wenn es da mittlerweile eigentlich verbraucherfreundliche Regeln gibt. Da lohnt ein Blick in die Tiefen des Vertrages bishin zu den AGBs, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Das gilt auch für Sonderleistungen, in manchen Studios gibt es Servicepauschalen, regelmäßig anfallende Zusatzleistungen. Nicht jeder wird sich vierteljährlich körperscannen lassen wollen, über die Ernährung reden ode was Trainern sonst noch so einfällt. Weil viele Trainierende das nervig finden, verdienen sich die Studiobetreiber ein zusätzliches Taschengeld.