Essen. Rot-Weiss Essen will nach dern 5:1-Gala gegen Hannover 96 II in Bielefeld gleich nachlegen. Dafür findet RWE-Verteidiger José Rios Alonso klare Worte.
Der Mann mit dem „Dosenöffner“ hatte nach dem Spiel beste Laune. Bereits nach acht Spielminuten hatte José Rios Alonso mit seiner frühen Führung für Rot-Weiss Essen gegen die U23 von Hannover 96 für eine kollektive Befreiung gesorgt: Tom Moustier mit einem seiner gefürchteten weiten Einwürfe, Kopfballverlängerung im Getümmel vor dem Tor von Michael Schultz - und Rios Alonso stieg am höchsten und köpfte gezielt ins lange Eck: Man hörte es plumpsen im Tal der Abstiegsangst. „Für mich persönlich, aber auch für die Mannschaft war es ein sehr, sehr geiles Gefühl, dass wir auch mal durch so einen dreckigen Einwurf Tore machen. Und danach lief es, wir hatten sogar drei, vier Aktionen, die ähnlich waren, wo wir auch nochmal Tore hätten machen können“, freute sich der Schütze.
Sein Tor war die Krönung der zuletzt gezeigten Leistungen, auch im Spiel gegen den Ball hat sich der 24-Jährige zuletzt wieder stabilisiert. Anfang der Saison suchte er nach dem Weggang seines prominenten Nebenmanns, Felix Götze, noch ein wenig seine Sicherheit, aber inzwischen hat er sich mit seinen Nebenleuten, egal, ob Michael Schultz oder Tobias Kraulich, wieder eingegroovt.
Dass er einer von drei Abwehrspielern (neben den Doppel-Torschützen Brumme und Kraulich) war, die allein das 5:1 gegen Hannover besorgten, fand auch er selbst ziemlich ungewöhnlich: „Ja, wir haben es gerade noch in der Kabine angesprochen, solche Tage gibt es. Aber es ist egal, wer die Tore macht, am Ende zählt das Ergebnis. Und auch vorne hatten wir sehr, sehr viele Chancen, sodass das Ergebnis noch hätte höher sein können.“
Das 1:4 fiel unter die Rubrik „kleiner Schönheitsfleck“
Der 1:4-Anschlusstreffer nach einer schönen Einzelleistung des starken 96ers Lars Gindorf, unmittelbar im Anschluss an den Treffer zum Essener 4:0, fiel dann unter die Rubrik „kleiner Schönheitsfehler“ - was einen Verteidiger nichtsdestotrotz wurmt: „Ich habe die Szene nicht mehr ganz genau im Blick, ich hatte gerade auf meinen Gegenspieler geschaut. Es war ein langer Ball, der genau vor die Füße des Hannoveraner Spielers fiel, den Schuss macht er aber auch gut. Man kann nicht immer alles wegverteidigen, aber da müssen wir auf jeden Fall wacher sein“, so seine Selbstkritik.
Zumal den konsterstarken Niedersachsen ein guter Ruf vorauseilte: „Das wussten wir von Anfang an, dass sie spielerisch eine sehr starke Mannschaft sind, sehr stark im Konterspiel - das haben sie zwei-, dreimal auch gezeigt.“ Zugute kam den Essenern in jedem Fall die Umstellung aufs 3-5-2-System, das sah auch Rios Alonso so: „Wir hatten gefühlt dadurch auch mehr Ruhe am Ball, wenn man ihn am Fuß hatte, das hat uns auf jeden Fall geholfen, heute auch mal Fußball zu spielen, das hat man in einigen gefährlichen Situationen auch gesehen.“
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Die Ruhe am Ball und die ruhige Ausstrahlung eines Routiniers wie Klaus Gjasula hätten dann ihr Übriges zum letztlich klaren Erfolg beigetragen: „Es ist ein ganz anderes Spiel, wenn er auf dem Feld ist. Wenn man seine Statistiken, seinen Werdegang sieht, wo er schon überall war, das strahlt er auch aus, mit seinen Zweikämpfen, mit der Ruhe am Ball - das hat uns auf jeden Fall gefehlt, und das wird uns sicherlich weiter helfen.“
Rot-Weiss Essen: In Bielefeld soll nun nachgelegt werden
Im Idealfall auch schon am kommenden Sonntag in Bielefeld, wenn die Essener auch auswärts endlich mal wieder etwas mitnehmen wollen. Der letzte Teilerfolg datiert vom 20. Oktober letzten Jahres, beim 3:3 in Dresden. Alonso: „Wir müssen das Gefühl von heute auf jeden Fall mitnehmen. Die Fans waren auch wieder überragend, das müssen wir ebenfalls mitnehmen - und jetzt müssen wir sie auswärts auch mal belohnen. Bielefeld ist eine spielerisch sehr, sehr starke Mannschaft, das Hinspiel endete 0:0, wir haben jetzt eine Woche Zeit, uns darauf einzustellen - und dann sehen wir am Sonntag, was passiert.“
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