Essen. Jimmy Kaparos ist mit Rot-Weiss Essen in die Vorbereitung gestartet. Darum blieb der Niederländer nicht auf Schalke. So ist sein erster Eindruck.
Als die erste Trainingseinheit der neuen Saison gelaufen war, nahm Christoph Dabrowski auf dem Rasen Jimmy Kaparos zur Seite. Zwei, drei Sätze gab der Trainer von Rot-Weiss Essen seinem neuen Schützling mit auf den Weg, klopfte ihm zum Abschluss leicht auf die Schulter.
Der Neuzugang aus der U23 des FC Schalke 04 übernahm im abschließenden Trainingsspiel vor 500 Fans an der Hafenstraße den defensiven Part vor der Abwehrkette, ließ sich zwischen die Verteidiger fallen, forderte Bälle, grätschte dazwischen.
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„Das ist schon mein Anspruch. Ich glaube, dass ich dieser Rolle schon gerecht werde“, erklärt Kaparos. „Ich bin ein defensiv denkender Sechser, der gerne den Ball haben möchte. Ich glaube, das Spiel von Rot-Weiss Essen könnte mir sehr gut tun.“ In der neuen Drittliga-Saison soll der Niederländer eine wichtige Rolle im rot-weissen Kader einnehmen. Der erste Eindruck des neuen Vereins? Positiv. Die obligatorischen Leistungsdiagnostiken am Montag und Dienstag seien anstrengend gewesen.
RWE-Neuzugang Kaparos kennt Rios Alonso schon aus Stuttgart
„Aber da muss man einmal durch“, sagt Kaparos. „Ich habe einen guten Eindruck, die Jungs sind alle nett.“ Einen seiner neuen Teamkollegen kennt der 22-Jährige schon aus der gemeinsamen Zeit im Nachwuchs des VfB Stuttgart: José-Enrique Ríos Alonso, mit dem er viel Zeit verbringe. Die freien Wochen in der Sommerpause verbrachte Kaparos mit seiner Freundin bei seiner Familie in den Niederlanden, nachdem er Ende Mai seinen Vertrag in Essen unterschrieben hatte – nur fünf Tage nach seinem Zweitliga-Debüt für Schalke.
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Elf Minuten lang stand der defensive Mittelfeldspieler im letzten Saisonspiel in Fürth (0:2) für die S04-Profis auf dem Rasen. In der Schalker U23 entwickelte sich Kaparos in der abgelaufenen Regionalliga-Saison zum absoluten Leistungsträger, machte nach seiner einjährigen Leihe zum PEC Zwolle, die für den Spieler voll aufging, einen großen Sprung. Viele Trainingseinheiten absolvierte er in den vergangenen Monaten mit dem Zweitliga-Team, durfte sogar mit ins Wintertrainingslager ins portugiesische Albufeira reisen.
Dort sagte S04-Coach Karel Geraerts über ihn: „Die jungen Spieler haben es alle gut gemacht, aber Jimmy Kaparos hat mir gefallen. Im Mittelfeld hat er mir interessante Dinge gezeigt.“ Viel habe er mitnehmen können aus der Zeit bei den Profis, sagt Kaparos. „Ob es Sachen auf dem Platz waren oder wie sich die Spieler in der Kabine benehmen.“ Der dauerhafte Sprung in die Zweite Liga wäre der eigentlich logische Schritt gewesen für den gebürtigen Arnheimer, der 2021 sogar zu einem Kurzeinsatz in der Bundesliga kam. Oder gab es diese Option nicht?
RWE-Neuzugang Kaparos: „RWE in meiner Karriere jetzt der richtige Schritt“
„Doch, ich glaube, die Chance war schon da“, antwortet Kaparos. „Aber ich denke, dass der Wechsel zu Rot-Weiss Essen für mich persönlich in meiner Karriere jetzt der richtige Schritt war. Ich gehe meinen eigenen Weg.“ Die Hafenstraße kennt Kaparos noch aus seiner Zeit bei der Schalker Reserve durch die direkten Duelle in der Regionalliga. Im September 2021 stand er das einzige Mal als RWE-Gegner auf dem Rasen in Essen. „Großer Klub, schönes Stadion, gute Fans“, schwärmt der Niederländer. „Eigentlich habe ich RWE nur positiv in Erinnerung.“
Jetzt soll Kaparos die Fans selbst im rot-weissen Trikot begeistern, das Spiel lenken: Physisch-stark mit seiner Körpergröße von 1,87 Meter, konsequent im Zweikampf, sicher im Passspiel, immer auch mit dem Blick nach vorne. Mit Vinko Sapina hätte er die Doppelsechs im Mittelfeld bilden können, hätte sich der RWE-Kapitän nicht für einen Wechsel zu Liga-Konkurrent Dynamo Dresden entschieden. „So wie ich gehört habe, hat er im vergangenen Jahr eine sehr gute Saison gespielt. Ich war nicht verwundert, dass das Interesse für ihn da war“, erklärt Kaparos. „Schade, dass er nicht mehr da ist, aber es geht weiter.“
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Umso wichtiger dürfte jetzt Kaparos werden: Kann er den schmerzhaften Abgang kompensieren und Sapina, der ein etwas anderes Spielerprofil hat, ersetzen? „Ja klar“, erklärt Christoph Dabrowski. „Wir haben ihn ja geholt für die Position als tiefer Sechser und trauen ihm durchaus zu, seinen Weg zu gehen.“ Das könne aber auch noch ein bisschen dauern, Kaparos noch ein bisschen Zeit brauchen, meint Dabrowski. Ob er wirklich in Sapinas Rolle hineinwachsen kann? Das dürfte sich so richtig erst in den ersten Liga-Spielen zeigen.
Rot-Weiss Essen: Kaparos kennt die Stadt schon gut
Was für Kaparos hingegen schon fest steht: „Ich hoffe, dass wir daran anknüpfen können, wo die Jungs im letzten Jahr aufgehört haben.“ Am Samstag (14 Uhr, Raumerstr.) wird sich der Ex-Schalker erstmals in einem Spiel das RWE-Trikot überstreifen können, wenn der Drittligist gegen den Essener Landesligisten SG Schönebeck testet.
Die Stadt kennt Jimmy Kaparos schon bestens, er wohnt in Gelsenkirchen. „Ich war schon sehr oft in Essen. Es ist eine schöne Stadt, hier kann man gut essen und einen Kaffee trinken.“
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