Duisburg. Der Duisburger Trainer hat für die Rote Karte eine längere Sperre als zuvor kommuniziert erhalten. Der Verein hat Einspruch eingelegt.
Die brisante Information kam bei der Pressekonferenz des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg am Freitag als Randnotiz aufs Papier. Cheftrainer Dietmar Hirsch ist nicht nur für das Spiel der Zebras am Sonntag in Hagen bei Türkspor Dortmund (14 Uhr, Ischelandstadion) gesperrt, sondern möglicherweise auch für das Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen am kommenden Freitag (19.30 Uhr) in der Schauinsland-Reisen-Arena. Der MSV hat gegen die Entscheidung des Verbandes Einspruch eingelegt, wie Hirsch erklärte.
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Dietmar Hirsch hatte nach dem letzten Spiel im alten Jahr gegen den FC Gütersloh (3:4) die Rote Karte kassiert. Der Coach hatte nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen Redebedarf mit Schiedsrichter Florian Visse. Der Referee griff umgehend zum Karton. Bislang hatte der MSV nur eine Sperre von einem Spiel kommuniziert. Auf Nachfrage eines Medienvertreters räumte der 53-Jährige am Freitag ein, dass er für zwei Partien gesperrt ist.
Auch MSV-Co-Trainer Höner war schon gesperrt
Der MSV Duisburg hat beim Verband Einspruch eingelegt. „Das ist ein schwebendes Verfahren“, wollte Hirsch am Freitag nicht ins Detail gehen. Die Parteien streiten auf dem schriftlichen Weg. In der nächsten Woche erwartet der MSV ein entsprechendes Schreiben des Verbandes. Die Sache könnte kurios weitergehen. Wie der MSV am Freitag näher erläuterte, würde das zweite Spiel im Rahmen der Sperre erst wirksam werden, wenn das Verfahren abgeschlossen ist und das Sportgericht die Strafe so belässt. Falls der Verband nicht vor dem RWO-Spiel entscheidet, so heißt es beim MSV, könnte Hirsch gegen Oberhausen auf der Bank sitzen. Den zweiten Teil der Buße müsse der Coach dann acht Tage später in Düren im Spiel gegen Hohkeppel erfüllen.
Dietmar Hirsch brummt zum ersten Mal in seiner Trainerlaufbahn eine Rotsperre ab. Gemäß des internen Strafenkatalogs hat der Coach bereits in die Mannschaftskasse eingezahlt. Hier hat auch Co-Trainer Marvin Höner, der am Sonntag in Hagen an der Seitenlinie die Verantwortung trägt, schon einen Obolus entrichtet. Der 30-Jährige hatte im Oktober im Heimspiel gegen den 1. FC Düren eine Rote Karte kassiert und verfolgte die darauffolgende Partie beim 1. FC Köln von einem Tribünenplatz im Franz-Kremer-Stadion aus.
„Ich habe volles Vertrauen in mein Trainerteam. Wir sprechen da eine Sprache.“
Dietmar Hirsch darf nun am Sonntag 30 Minuten vor und nach der Partie sowie während des Spiels keinen Einfluss auf das Geschehen nehmen. Er wird auf der Tribüne des Ischelandstadions mit seinem Team fiebern. Aufstellung und Taktik wird der Coach außerhalb der „Sperrfrist“ mit seinen Kollegen besprechen. „Ich habe volles Vertrauen in mein Trainerteam. Wir sprechen da eine Sprache“, erklärte Hirsch, der sich keine Sorgen macht. „Bei Toppmöller ist es ja auch gutgegangen“, verwies der Duisburger Coach auf seinen Kollegen von Eintracht Frankfurt, der den 2:0-Erfolg seines Teams gegen Ferencvaros Budapest am Donnerstag in der Europa League auch von der Tribüne aus verfolgen musste.