Duisburg. Zebras ziehen mit souveränem 5:0 (1:0)-Sieg über den Nachbarn Hamborn 07 ins Achtelfinale des Niederrheinpokals ein. Am Ende deutlich.

Zebras fressen Löwen zum Nachtisch. Der Fußball-Regionalligist MSV Duisburg hat das Achtelfinale im Niederrheinpokal erreicht. Im Stadtderby gegen den Landesligisten Hamborn 07 setzte sich die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch klar mit 5:0 (1:0) durch. Vor 8319 Zuschauern am Samstagnachmittag in der Schauinsland-Reisen-Arena dominierten die Meidericher von Beginn an die Partie. Der Bann brach aber erst nach 30 Minuten durch den Führungstreffer von Jan-Simon Symalla (32.). Den knappen Vorsprung zur Pause bauten die Gastgeber erst in der Schlussphase konsequent aus. Den Löwen erlahmten die Kräfte, und die Meidericher fanden jetzt die Lücken für vier Tore in sieben Minuten.

Auch interessant

Der tapfer kämpfende Sechstligist beschränkte sich auf Defensivarbeit und stellte den Favoriten vor keine ernste Herausforderung. MSV-Torhüter Kevin Kunz hatte Kurzarbeit. Bitter für Hamborn: Joel Bayram musste nach einem Zusammenprall mit Tobias Fleckstein vom Platz getragen werden. Fleckstein hatte den Hamborner unbeabsichtigt beim Kampf um den Ball am Kopf getroffen. Für den Gast lohnte sich der Nachmittag wenigstens finanziell. Die beiden Klubs teilen sich die Einnahme.

Über 8000 Zuschauer wollten das Stadtduell sehen. Aus Hamborn waren einige Hundert Fans gekommen, immerhin mehr als 07-Trainer Marcel Stenzel gefürchtet hatte, der im Ausblick auf das Spiel schon mit 100 enthusiastischen Löwen-Freundinnen und -Freunden zufrieden gewesen war.

Mehr zum MSV Duisburg

Die Anhänger der Zebras erlebten gleich eine Premiere. Am Freitag hatten die Meidericher die Verpflichtung des 28-jährigen Ex-Aacheners Kilian Pagliuca bekannt gegeben. Am Samstag sortierte sich der Neue gleich im zentralen Mittelfeld neben Jakob Bookjans ein. Dietmar Hirsch folgte seiner Vorgabe und baute seine Mannschaft mit zarter Hand um. Im Tor spielte wie erwartet Kevin Kunz für Max Braune. Der Grund: Im Pokal spielt Kunz.

Neu im Aufgebot gegenüber dem 2:2 gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf waren Leon Müller und Jihad Boutakhrit. Müller hatte gegen die Fortuna aber bereits in der zweiten Halbzeit gespielt. Jonas Michelbrink, der vor der Saison zu den Motoren des Aufstiegszugs gerechnet wurde, musste auf seine notwendige Spielpraxis zunächst warten.

Diallo nach langer Pause zurück im 07-Trikot

Bei den Löwen kehrte Mamadou Diallo nach langer Verletzungspause zurück auf seine rechte Abwehrseite. Torhüter Marian Ograjensek, der beim 2:4 in Mintard gefehlt hatte, übernahm wieder den Platz zwischen den Pfosten. Ograjensek war dann auch gleich gefragt, als MSV-Mittelstürmer Malek Fakhro nach einem Pass von Bookjans frei vor dem Tor auftauchte.

Der 07-Keeper wehrte den Ball mit seinem Körper ab. Es war die erste und auf lange Zeit die einzige Chance der dominierenden Hausherren. Jihad Boutakhrit zwang den Löwen-Hüter zu einer Streckbewegung. Jan-Simon Symalla spielte sich zentral an der Strafraumlinie in Position. Sein Schuss verfehlte in Höhe und Breite das Ziel. Der Außenseiter hatte seine Ketten straff gezogen. Der Favorit zerrte häufig, aber mit wenig Wucht daran. Erkennbar war, was der Trainer an die Taktiktafel geschrieben hatte. Sein Personal spielte jedoch die Situationen nicht präzise genug zu Ende. Was man sehen konnte: Kilian Pagliuca hat Übersicht und Jihad Boutakhrit Ehrgeiz.

Symalla sorgt für Führung

Die Führung fiel dann nach dem Motto: Was lange währt, wird endlich gut. Irgendwann war dann Can Coskun auf der linken Strafraumseite frei. Malek Fakhro ließ den Ball passieren. Plötzlich hatte sich das Zielgebiet in ein Scheunentor verwandelt. Symalla hatte keine Probleme mit dem 1:0.

Die knappe Führung war durchaus so etwas wie eine Vorentscheidung. Hamborn hatte in der ersten Halbzeit nur einmal aufs Tor geschossen. Die Offensive des Außenseiters fand nicht statt.

MSV dominiert das Spiel

Nach der Pause änderte sich das Bild nicht wesentlich. Beide Trainer verzichteten auf Wechsel, sowohl was das Personal als auch die Taktik angeht. Der MSV rappelte an der verschlossenen Tür. Flanken flogen im Minutentakt vors Tor der Löwen. Der Kapitän und Abwehrchef des Sechstligisten, Kevin-Dean Krystofiak, sorgte dafür, dass die Post mit dem Hinweis „Adresse unbekannt“ nicht im Briefkasten landete. Die einzige echte MSV-Chance in dieser Phase produzierte Hamborn. Eine Flanke von Moritz Montag verwandelte Danilo Curaba in einen Querschläger. Glück für ihn: Die Kugel landete nur auf dem Netz und nicht im Netz.

Viele Ecken für den MSV

Offensiv hofften sie auf den Lucky Punch. In der 54. Minute bestand die vage Chance darauf. Wie er hingekommen ist, lässt sich nicht ganz nachvollziehen, jedenfalls stand Metehan Türkoglu mit Ball in der MSV-Box. Tobias Fleckstein kümmerte sich um den Überraschungsgast. In 70. Minute kam der Gast zu seiner ersten Ecke. Die Zebras hatten bis dahin bereits elf Mal die Möglichkeit.

Vier schnelle Tore

Auf der Zielgeraden ging es dann doch schnell und deutlich. Zunächst hatte der eingewechselte Joshua Bitter aus bester Position nur das Außennetz getroffen. Dann stachen zwei weitere Joker in schneller Folge zu. Steffen Meuer (74.) entschied mit dem 2:0 per Drehschuss von der Strafraumgrenze die Partie. Patrick Sussek legte keine Minute später nach und besorgte in der 78. Minute auch das 4:0. Joshua Bitter hatte ihn bedient. Richtig deutlich wurde es dann in der 81. Minute, als Jan-Simon Symalla den Ball zum 5:0 einspitzelte. Der Löwe war müde und damit wehrlos. Der gute Kampf des Außenseiters las sich nicht mehr am Ergebnis auf der Videowand ab.