Duisburg. Der Trainer des MSV bewertet die erste Saisonniederlage nicht als Rückschlag. Torschütze Moritz Montag gibt sich selbstkritisch.

Dietmar Hirsch sprach am Freitagabend nach der 1:2-Niederlage beim SC Paderborn 07 II von einem schlechten Spiel mit einem schlechten Ergebnis seiner Mannschaft. Als Rückschlag will der Trainer des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg, der die Tabellenführung an Fortuna Köln verloren hat, den Auftritt seines Teams aber nicht verstanden wissen. „Wir haben keinen Rückschlag erlitten, wir haben ein Spiel verloren. Ein Rückschlag ist für mich etwas viel Schlimmeres“, sagte der 52-Jährige nach der Partie.

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Dietmar Hirsch nutzte die Niederlage, um Dinge einzuordnen. Vier Siege in Folge im Vorfeld der Dienstreise nach Paderborn seien der Mannschaft nicht so einfach in den Schoß gefallen, unterstrich der Trainer. Schon in vorherigen Partien mussten die Meidericher in komplizierten Phasen bestehen, konnten am Ende aber die entscheidenden Schläge landen. Wie schon beim 2:0-Erfolg über Aufsteiger SV Eintracht Hohkeppel in der Vorwoche hatten die Zebras auch in Paderborn in der ersten Halbzeit nur wenig Zugriff auf den Gegner erhalten. Damals drehte das Team nach dem Seitenwechsel jedoch auf, diesmal gab der Drittliga-Absteiger aber nur in den ersten 25 Minuten nach dem Wiederanpfiff den Ton an. „Das reicht dann nicht, um in der Regionalliga ein Spiel zu gewinnen“, wie Hirsch betont.

„Wir sind keine Superhelden, die gegen alles gefeit sind.“

Dietmar Hirsch
MSV-Trainer

„Wir sind keine Superhelden, die gegen alles gefeit sind“, macht Dietmar Hirsch deutlich, dass der Aufstiegskampf in der Regionalliga mit sehr viel Arbeit verbunden ist. Der Coach wehrt sich dagegen, dass seine Mannschaft in Paderborn die Dinge nach dem erfolgreichen Start zu leicht genommen hätte, er machte die erste Saisonniederlage an der Tagesform fest. Hirsch: „Zu viele Spieler haben nicht ihre Top-Leistung gebracht.“ Dazu zählte auch Torwart Max Braune, der mit seinem Patzer die Paderborner Führung zum 1:0 ermöglicht hatte. Einen Vorwurf wollte der Coach seinem Keeper nicht machen. Er verwies auf starke Paraden vor dem ersten Treffer.

Der Duisburger Trainer sieht seine Mannschaft weiterhin in einem Lernprozess, der auch länger dauern kann. „Ich hatte gedacht, dass wir aus dem Spiel in der letzten Woche schon gelernt hätten“, so Hirsch mit dem Blick auf das Hohkeppel-Match. Stattdessen traten zu viele Parallelen zu Tage. Der MSV hatte es erneut schwer, das eigene Spiel aufzuziehen, und verbuchte zu wenige Umschaltmomente, die einen dauerhaften Druck auf das Paderborner Tor hätten ermöglichen können. So verbuchten die Duisburger in der ersten Halbzeit keine nennenswerte Torchance. Stürmer Gerrit Wegkamp war weitgehend auf sich alleine gestellt – auch, weil die entsprechenden Zuspiele ausblieben.

Der Duisburger Kapitän Alexander Hahn hat hier das Nachsehen.
Der Duisburger Kapitän Alexander Hahn hat hier das Nachsehen. © MSV Duisburg | Nico Herbertz

Mannschaftskapitän Alexander Hahn lässt sich durch die erste Niederlage nicht aus der Ruhe bringen. Der Aufstiegsexperte, der zweimal in Folge mit Preußen Münster feiern durfte, sagte: „Ich spiele schon etwas länger Fußball. Niederlagen gehören im Sport dazu. Für mich war schon immer klar, dass so etwas irgendwann passiert.“ Der Faktor Geschwindigkeit gab am Freitag in den Augen des 31-Jährigen mit den Ausschlag. „Wir waren im Kopf zu langsam und haben für unsere Aktionen zu lange gebraucht“, sagte der Abwehrchef, der sich nach dem Paderborner Treffer zum 2:1 mehr Mut gewünscht hätte. Das Aufbäumen hielt sich aber in Grenzen, sodass Hahn am Ende von einem verdienten Sieg der Gastgeber sprach.

Moritz Montag, der zwischenzeitlich den 1:1-Ausgleichstreffer erzielte, konnte sich nur bedingt über sein erstes Saisontor in Zebrastreifen freuen. „Am Ende bin ich Verteidiger und wir haben zwei Tore kassiert. Deshalb muss man das in Relation sehen“, so Montag selbstkritisch.

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