Duisburg. Der Streit um die Kündigung des Ausrüstervertrags des Anteilseigners durch den MSV Duisburg geht in die nächste Runde. Capelli bezieht Stellung.
Am Mittwoch hatte der Fußball-Regionalligist MSV Duisburg überraschend den Ausrüster-Vertrag mit dem langjährigen Partner Capelli Sport gekündigt. Grund sei, dass Capelli hohe Zahlungsrückstände gegenüber den Zebras habe. Die Rede war von einem deutlich sechsstelligen Betrag. Das Unternehmen mit Sitz in Ratingen hat am Freitag per Pressemitteilung diesen Vorwurf zurückgewiesen.
Der Spielverein hatte erklärt, dass „der bisherige Ausrüster nicht bereit war, seinen aus aktuellem Vertrag nach wie vor noch offenen hohen finanziellen Verpflichtungen gegenüber dem MSV nachzukommen.“ Capelli hält dem entgegen: Diese Aussage „wird dem tatsächlichen Sachverhalt nicht gerecht.“
Das Unternehmen werde zur Klärung des Sachverhalts und zur Wahrung der Interessen“ „juristische Schritte“ prüfen. Der MSV hatte ebenfalls angekündigt, die aus seiner Sicht fehlenden Gelder einklagen zu wollen.
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Heikel an dem Streit ist, dass der Ausrüster nicht nur die Mannschaften des MSV Duisburg einkleidete. Das Unternehmen ist ebenfalls Anteilseigner beim Regionalligisten. Seit 2021 hält Capelli 40,1 Prozent an der MSV Duisburg GmbH & Co KGaA, der Profibetriebsgesellschaft des Vereins. Kay Mourheg, Präsident von Capelli Europe, ist ebenfalls Mitglied des MSV-Aufsichtsrats. Mourheg sagte am Mittwoch über diese Beteiligung: „Unsere Anteile stehen nicht zum Verkauf.“ MSV-Geschäftsführer Michael Preetz hat damit einem Unternehmen gekündigt, das für den Klub mehr ist als nur ein Geschäftspartner.
„Capelli Sport widerspricht vehement dem Vorwurf, als Partner den finanziellen Verpflichtungen nicht nachzukommen. “
Zum Streit über ausstehende Zahlungen ist in der Stellungnahme des Ausrüsters ist zu lesen: „Capelli Sport widerspricht vehement dem Vorwurf, als Partner den finanziellen Verpflichtungen nicht nachzukommen. Darüber hinaus bestehen sowohl beiderseitige finanzielle Forderungen als auch vertragliche Verpflichtungen, die in der Gesamtbetrachtung die Darstellung des MSV Duisburg nicht nachvollziehbar machen.“
MSV Duisburg läuft künftig in Adidas-Trikots auf
Kay Mourheg wird in der Pressemitteilung des Unternehmens mit den Worten zitiert: „Nach langjähriger Partnerschaft mit dem MSV Duisburg bedauern wir den Schritt des Vereins, die Zusammenarbeit auf diese Art und Weise beenden zu wollen. Wir haben den MSV Duisburg über viele Jahre auch in turbulenten Zeiten und trotz der Steine, die uns in den Weg gelegt wurden, stets unterstützt. Wir waren bis zuletzt immer gesprächsbereit, um auch für die kommende Saison in der Regionalliga partnerschaftlich an der Seite des Vereins zu stehen.“
Die Meidericher haben derweil Fakten geschaffen. Am Donnerstag kündigten die Zebras an, zur neuen Saison in Trikots von Adidas aufzulaufen. Wann es dieses Trikot geben wird, ist noch nicht klar. Christian Koke, der MSV-Marketing-Chef, verspricht aber, dass es „klasse“ aussehen wird.
Als weiteren Ausrüstungs-Partner nannte der MSV das Unternehmen 11teamsports. „Der MSV Duisburg ist ein Verein mit großer Tradition und traditionell tief in der Region verankert. Wir haben für die Partnerschaft viel geplant und freuen uns, gemeinsam mit Adidas zuverlässig Trikots sowie professionelle Ausstattung zur Verfügung zu stellen“, sagt Johannes Mulert, Senior Director Marketing Football der 11teamsports GmbH.
MSV Duisburg: Capelli-Vertrag lief bis 2025
Bereits von 1977 bis 1984 und dann noch einmal von 1991 bis 1994 trugen die Zebras Hemden von adidas. Mit Capelli als Ausrüster war der MSV seit 2017 vertraglich verbunden. Die Vereinbarung war bis 2025 terminiert, bezog aber nach Angaben des Vereins lediglich auf die ersten drei Fußballligen. Der MSV ist nach dem Abstieg in der vergangenen Saison nur noch viertklassig.