Regensburg. Dicke Luft beim MSV Duisburg nach der Pleite beim SSV Jahn Regensburg. Trainer Torsten Ziegner rechnete nach dem 1:2 mit drei Profis ab.

Torsten Ziegner, der Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, tat sich schwer, die 1:2-Niederlage seiner Zebras vor 8630 Zuschauern im Stadion des Zweitliga-Absteigers Jahn Regensburg zu erklären. Seine Mannschaft habe, so der Coach, gar nicht so viel falsch gemacht. Ziegner sagte im Pressegespräch: „Es ist für mich heute total schwer zu akzeptieren, dass Spiel verloren zu haben. Es war ein vernünftiges Auswärtsspiel. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist in Ordnung.“

MSV Duisburg ist in der 3. Liga Vorletzter

Der 45-Jährige lobte die Arbeit seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. Einen kleinen Durchhänger habe es in der zweiten Halbzeit gegeben, dann aber habe man die Begegnung durchaus ausgeglichen gestaltet. Das Fazit des fünften Spiels ohne Sieg bei drei Unentschieden formulierte der Trainer so: „Wir müssen die Kurve kriegen.“ In der Tabelle steht der MSV auf dem vorletzten Platz. 

In der Länderspielpause werde es ordentlich Arbeit geben. Woran zu arbeiten ist, sagte der Trainer nach der Niederlage in einem intensiven Spiel ebenfalls: „Wir haben wieder durch Unachtsamkeiten Tore bekommen. Und wir müssen viel aufwenden, um Tore zu schießen.“ Regensburg ging in einer vom MSV sauber kontrollierten ersten Halbzeit praktisch aus dem Nichts in Führung. Torhüter Vincent Müller ließ einen Distanzschuss nach vorne abprallen. Dominik Kother staubte ab (30.).

MSV Duisburg: Bitter und Stierlin sorgen für den Ausgleich

Die Zebras glichen prompt aus. Joshua Bitter bediente perfekt Niclas Stierlin, der per Kopf einnickte. So schön das Tor war: Ein Mann mit eher defensiverer Ausrichtung hatte es erzielt. Es war der erste Treffer in dieser Saison aus dem Spiel heraus. Auf das Tor eines Angreifers warten die Meidericher weiter. Niclas Stierlin berichtete, dass man im Training die Situation übe, fügte aber hinzu: „Da muss mehr kommen.“

Alexander Esswein (m.) konnte sich in Regensburg nur selten durchsetzen. Der erfahrene Zugang des MSV Duisburg spielte ganz schwach.
Alexander Esswein (m.) konnte sich in Regensburg nur selten durchsetzen. Der erfahrene Zugang des MSV Duisburg spielte ganz schwach. © firo | Unbekannt

Stürmer Pascal Köpke kam nie in Position. Alexander Esswein verwandelte erst einen Freistoß in aussichtsreicher Position in eine Rückgabe und vertändelte dann eine große Chance. Der Spielzug im Anschluss führte zum 0:1. Beim 1:2 klärte Marvin Senger einen Ball nicht konsequent genug. Die Kugel kam flott zurück, war von Sebastian Mai nicht zu verteidigen. Noah Ganaus machte das Ding locker.

Torhüter Vincent Müller sprach von einem „dummen Tor“, das zum 0:1 führte. Der zweite Gegentreffer sei „ohne Not gefallen“. Was ihn aber wirklich beschäftigte: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut gespielt. Ich kann mir aber nicht erklären., warum wir damit immer in der zweiten Halbzeit aufhören. Das haben wir jetzt seit fünf Spieltagen so.“ Nach dem Rückstand habe dann die Moral gefehlt. Torschütze Niclas Stierlin fasste es so zusammen: „Wir sind dann nicht mehr rausgekommen und konnten keinen Punch mehr setzen.“

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Trainer Ziegner hatte durchaus eine Erklärung, warum es an der notwendigen Gegenwehr mangelte: „In den Phasen, in denen ein Spiel zu kippen droht, schaffen wir es nicht, es wieder in die richtige Richtung zu lenken.“ Was sich dafür ändern muss: „Ich erwarte von den erfahrenen Jungs, dass sie das Heft des Handelns mehr in die eigene Hand nehmen.“ Der Fußball-Lehrer nannte ausdrücklich Abwehrchef Sebastian Mai und die Offensivkräfte Alexander Esswein sowie Pascal Köpke. Für Köpke und Esswein war der Arbeitstag nach 56 Minuten vorbei. Ziegner traute den beiden offenbar keine Führungsrolle mehr zu.

MSV Duisburg: Ziegner lobt Debütanten

Eine weitere Auswechslung nahm der Trainer nach 72 Minuten vor. Santiago Castaneda musste nach seinem Drittliga-Debüt vom Platz. Nicht, weil der 18-jährige Amerikaner schlecht gespielte habe, sondern weil er vor einer Gelb-Roten Karte stand, wie Ziegner erklärte. Weiter sagte er über den Debütanten: „Ich habe ein sehr starkes Spiel von ihm gesehen.“