Regensburg. Der MSV Duisburg verliert mit 1:2 (1:1) beim SSV Jahn Regensburg. Vor allem die Routiniers der Zebras enttäuschen. Die MSV-Einzelkritik.
Vincent Müller: Der Torhüter muss sich das 0:1 anrechnen lassen. Auch wenn er den Distanzschuss spät sah, hätte er die Kugel nicht Dominik Kother vor die Füße legen dürfen. Beim 1:2 war nichts zu machen. Ansonsten musste Müller trotz der zahlreichen SSV-Möglichkeiten keine größeren Prüfungen bestehen. Der Jahn zielte einfach schlecht. Note 4
Joshua Bitter: Der Rechtsverteidiger kehrte nach überstandener Blessur auf seinen Posten zurück. Bitter überzeugte. Seine beste Tat: Die Vorlage zum 1:1-Ausgleich. Besser kann man nicht mehr flanken. Sah Gelb. Note 2
MSV Duisburg: Senger patzt vor dem 1:2
Sebastian Mai: Der Abwehrchef musste sich von Noah Ganaus beim 1:2 austanzen lassen. Davor und danach ohne echten Fehler. Freilich: Es mangelte ihm an Führungsqualitäten, als seine Truppe in Not war. Noch vorne konnte er ebenfalls keinen Akzent setzen. Note 3
Marvin Senger: Der zweite Innenverteidiger rettete zweimal bei Kontergelegenheiten der Hausherren als letzter Mann. Ihm unterlief aber auch ein böser Abspielfehler, der fast zur Führung der Hausherren in der Anfangsphase der Partie geführt hätte. In der zweiten Halbzeit spielte er einen weiteren Ball zu kurz. Sein Kopfball aus der Abwehr leitete das 2:1 für den Jahn ein. Note 4
1:2! MSV Duisburg findet auch in Regensburg keinen Weg aus der Krise
Tim Köther: Der Neuzugang aus Heidenheim soll eigentlich auf der linken Bahn offensiv tätig sein. Weil Baran Mogultay nicht voll fit war, spielte Köther erneut hinten in der Kette. Die „Aushilfe“ machte einen guten Job. Zudem durfte er gleich die Ecken und Freistoßflanken schießen. Trainer Ziegner hält offenbar viel von seiner Schusstechnik. Note 3
Niclas Stierlin: Der Mann auf der Sechs, der den erkrankten Marvin Bakalorz ersetzte, zeigte den Stürmern, wie es geht. Die Flanke von Bitter köpfte der eher defensiv orientierte Strierlin zum zwischenzeitlichen 1:1 ein. In der ersten Halbzeit machte er seine Abwehrarbeit ordentlich. Nach dem Wechsel geriert er gemeinsam mit seinem Abwehrkollegen ins Taumeln. Note 2
Santiago Castaneda: Torsten Ziegner warf den 18-jährigen Amerikaner ins kalte Wasser. Die Frische bekam ihm zunächst gut. Gleich nach wenigen Minuten kam Castaneda zu einer Kopfballchance nach einer Ecke. Danach sah man ihm an, dass er auf der Sechs den Ball laufen lassen wollte. Man sah aber auch, dass er noch etwas grün hinter den Ohren ist und zudem ein paar Pfund mehr Muskelmasse für den direkten Zweikampf braucht. Vor dem 0:1 verhinderte er den Schuss von Schönfelder nicht. Sah Gelb – musste raus, weil Gelb-Rot drohte. Note 4
MSV Duisburg: Erfahrene Offensivkräfte enttäuschen
Alexander Esswein: Der Mann mit Bundesliga-Erfahrung war auf der rechten Offensivseite unterwegs. Seinen ersten Moment im Spiel hatte er aber mit einer ruhenden Kugel. Sein Freistoß aus bester Position und nur 16 Meter vom Tor entfernt, war dann nicht mehr als eine Rückgabe. Vor dem 0:1 hatte Esswein eine weitere Schusschance, die er leichtfertig vergab. Ansonsten, schwach im Zweikampf und ohne Bindung zu den Kollegen. Ziegner tauschte ihn für Müller aus. Note 5
Caspar Jander: Die Einladung zur U20-Nationalmannschaft beflügelte den Mann zentral hinter der Spitze. Jander versuchte viel, suchte immer wieder das Dribbeling, drehte manchmal eine Schleife zu viel. Was aber auch gilt: Er war ein König ohne Reich. Niemand wollte auf seine Ideen eingehen. Note 3
MSV Duisburg: Die Vision 2025 erscheint mittlerweile absurd
Alaa Bakir: Der Mann auf der linken offensiven Mittelfeldseite hatte sich offenbar viel vorgenommen. Bakir war mit hohem Einsatz unterwegs und suchte nach einem Weg in den Strafraum. Das Foul an ihm bescherte die erstklassige Freistoßchance, die dann Esswein vergab. In der ersten Halbzeit „vereitelte“ er eine gute MSV-Chance, als er den Ball aus bester Position statt elegant zu flanken weit aus dem Stadion heraus drosch. Bakir musste nach 56 Minuten raus, weil er dem Druck der Hausherren nicht standhielt. Note 4
Pascal Köpke: Der Stürmer war eine einsame Spitze, aber eben nicht einsame Spitze. Köpke wirkte ohne Bindung zum Spiel, war nicht einmal in gefährlicher Position. Köpke hatte sich seinen 28. Geburtstag unterhaltsamer vorgestellt. Das Fest war nach 56 Minuten für ihn vorbei. Note 5
Phillip König: kam in der 56. Minute für Pascal Köpke. Der MSV hatte in der vergangenen Woche versucht, den Stürmer in Erfurt unter Vertrag zu bringen. Sein Vortrag in Regensburg erfüllte nicht die Drittliga-Ansprüche. König wäre fast einmal in eine Schussposition gekommen, wurde aber abgeblockt. Die nachfolgende Ecke brachte nichts. Note 5
Robin Müller: kam für Alaa Bakir (56.): Müller startete mit viel Lauflust und sorgte dafür, dass die Meidericher etwas mehr Luft nach vorne bekamen. Eine wirklich überzeugende Aktion gelang auch ihm nicht. Sah Gelb. Note 4
Baran Mogultay: kam für Alexander Esswein (56.). Mogultay hatte der Trainer wegen einer Kopfblessur aus dem Ulm-Spiel geschont. Seine Einwechslung ermöglichte Tim Köther weiter nach vorn zu rücken. Mogultay wurde vom Trainer für seinen Einsatz in der Pressekonferenz gelobt. Mit anderen Worten: An dem Defensivmann lag es nicht. Note 3
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Benjamin Girth: kam für Castaneda (72.): Girth durfte stürmen, weil Castaneda Gelb-Rot gefährdet war. Der Mann, der als Torjäger unter Vertrag steht, hatte keinen aufregenden Moment. Note 5
Marvin Knoll: kam für Stierlin (82.): Der Mann auf der Sechs zeigte zumindest die richtige Körpersprache. Knoll wollte für den Ausgleich arbeiten. Note 3