Duisburg. Trotz der drei Gegentreffer lieferte der 19 Jahre alte Torhüter gegen den SV Waldhof Mannheim ein gutes Spiel für den MSV Duisburg ab

Weil’s im Trubel des 1:3 der Zebras gegen Waldhof Mannheim beinahe untergegangen wäre: Max Braune machte am Montag sein erstes Pflichtspiel als Keeper des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg. Und das 19-jährige Eigengewächs wirkte souverän und fangfrisch. Trotz der drei Gegentore.

Trainer Torsten Ziegner bestand darauf, das klarzustellen, bevor er erklärte, wie der junge Mann zwischen die Pfosten kam. „Max hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Es war keine Unsicherheit zu spüren. Er hat die Bälle gehalten, die zu halten waren. Das war eine Klasseleistung eines ganz jungen Kerls, der total viel Potenzial hat.“ Gleich nach sechs Minuten musste er eine fiese Flanke schnappen. Bei einem Freistoß vom Strafraumeck tauchte Braune flott ab und wehrte die Kugel ab. Gut gemacht.

MSV Duisburg: Nicht gegen Raeder, für Braune

Nun aber dazu, wie Braune zu seinem Debüt kam. Stammkeeper Vincent Müller hatte sich beim 3:2 in Saarbrücken am Samstag vor einer Woche an der Schulter verletzt und musste nach 50 Minuten raus. Lukas Raeder, den alle für die Nummer zwei hielten, kam und machte ein starkes Spiel. In der Schlussphase wehrte Raeder sogar einen schier unhaltbaren Ball ab. Bis zum Freitag hatte Ziegner signalisiert: Müller werde es für das Mannheim-Spiel wohl schaffen. Am Sonntag habe die Stammkraft dann erklärt, dass er noch Schmerzen bei einigen Aktionen gehabt habe. Damit stand fest: Ersatz muss her.

Ziegner entschied sich nicht gegen Raeder, sondern für Braune. Seine Idee: Der junge Mann kann mit dem Ball besser umgehen. Braune erzählte nachher aus seiner Karriere: „Bis ich 16 war, habe ich im Feld gespielt.“ Und das in der Jugend von Schalke. Ziegner erwartete eine hoch anlaufende Mannheimer Mannschaft. Das bedeutete: Der MSV musste viele Bälle hinten herausspielen. Braune hatte dafür den schlankeren Fuß. „Wir brauchten den Mut, hinten durch die Reihen durchzuspielen – und da ist Max richtig gut“, so der Coach.

Trainer und Mitspieler haben Vertrauen

Was dann auch im Spiel zu sehen war. Nicht nur der Trainer hatte Vertrauen zu seinem Debütanten. Die Kollegen ebenfalls. Sie suchten und fanden ihn als Anspielstation. Als es vor der Pause offensiver wurde, rückte Braune sogar weit in die eigene Hälfte vor. Trotz der Niederlage sagte Braune: „Es hat Spaß gemacht, vor eigenem Publikum zu debütieren.“ Nervös sei er nicht gewesen: „Es war eher eine positive Aufregung. Ich habe mich auf das Spiel gefreut.“ Mit einem Einsatz habe er erst nicht gerechnet, „weil es Lukas im letzten Spiel gegen Saarbrücken richtig gut gemacht hat.“ Kollege Raeder zeigte sich dann aber als Teamplayer. „Er hat die Entscheidung akzeptiert und mich unterstützt. Das fand ich richtig klasse“, so Braune.

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Trainer Ziegner erklärte in der Pressekonferenz die Hierarchie: „Vincent ist klar die Nummer eins. Dahinter haben wir zwei Jungs, die wir bedenkenlos spielen lassen können.“ Die Spielsituation entscheide dann, wer nachrückt. Max Braune kann daraus den Schluss ziehen: Es muss für ihn nicht bei einem ersten Mal bleiben.