Duisburg. Torsten Ziegner, Trainer des MSV, nennt den Termin, wann er über neue Perspektiven sprechen will. Aus dem Kader gibt es gute Nachrichten.
Zu allererst, weil es alle am allermeisten interessiert: Aller Voraussicht nach kehrt Vincent Müller ins MSV-Tor zurück, wenn der hier heimische Fußball-Drittligist am Montag um 19 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena auf Waldhof Mannheim trifft. „Es sieht sehr gut aus. Stand heute steht einem Einsatz nichts im Wege“, sagte Trainer Torsten Ziegner am Freitagvormittag beim Pressegespräch mit Ausblick auf die Partie. Der Stammtorwart hatte sich beim 3:2 in Saarbrücken mit einer Schulterverletzung auswechseln lassen müssen.
Da Personalfragen gerade das Thema sind, noch diese zwei Hinweise: Voraussichtlich steht Marvin Ajani als Außenstürmer ebenfalls wieder zur Verfügung. Er hatte bei einem Test einen Schlag aufs Knie bekommen. „Bei Marvin Bakalorz wird es sicher knapp werden für Montag. Aber es besteht Hoffnung“, so Ziegner. Der 33-jährige Mann fürs defensive Mittelfeld hat Rücken. Nun aber zu dem, was ebenfalls Thema war, als der Trainer zum Stand der Ermittlungen vor dem Kick gegen eine Mannschaft, die mal aufsteigen wollte, Auskunft gab. Wie man weiß: Der Waldhöfer an sich geht nicht gern fremd. Erst zwei Punkte holten die Jungs von Trainer Christian Neidhart auswärts. Kein anderes Team in der Liga fremdelt so sehr wie Mannheim. Coach Ziegner gibt darauf aber gar nichts. „Diese Auswärtstabelle ist für uns ohne Relevanz“, so Ziegner.
Denn: Nach zwei Monaten Pause beginne die Saison quasi neu. Alte Serien zählen nichts. Dazu kann der Coach gleich ein praktisches Beispiel geben. Saarbrücken habe in der Saison kein Heimspiel verloren. Bis der MSV dann zum Restart nach der Pause den Gastgebern im Ludwigspark das Abo auf Punkte vor eigenen Fans kündigte! Der Trainer besteht auf dem Gedanken „Alles auf Anfang“ aus eigennützigen Gründen. Auch der MSV hat sich für die Zeit nach den Ferien einiges vorgenommen. Die eigene Mannschaft krankt nämlich an leichtem Heimweh.
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15 Zähler pflückte das Zebra am Wegesrand. Zehn Punkte holten die Meidericher daheim. Und das trotz der Unterstützung durch die Zuschauer. Da sieht Ziegner sich und sein Team in der Bringschuld: „Wir wollen den zahlreichen Fans, die immer wieder zu unseren Heimspielen kommen, viel mehr Siege bieten.“ Darüber habe man in der Winterpause gesprochen. Vor dem Saarbrücken-Spiel war rein rechnerisch die Heim-Auswärtsbilanz beinahe ausgeglichen. „Nach 17 Spieltagen war der Abstand gar nicht so groß, angefühlt hat es sich total schlecht. Wir hatten das Gefühl, dass wir zu Hause echt nicht gut waren. In der Statistik hat sich das gar nicht so widergespiegelt, aber wir haben natürlich viel unentschieden gespielt.“ Daran habe man gearbeitet. „Und jetzt gilt es das am Montag zum ersten Mal auf den Rasen zu bringen“, erklärt der Coach mit fester Stimme.
MSV Duisburg hat an der Offensive gearbeitet
Da wird nun also Besserung gelobt. Diese erhoffte Trendwende trifft sich mit einem anderen Ziel. Die Meidericher haben an ihren Offensivqualitäten gearbeitet. Eine Mannschaft mit Schwächen, das Tor des Gegners zu belagern und dann auch zu treffen, tut sich naturgemäß schwerer, wenn die Elf gegenüber vor allem defensiv ausgerichtet ist. Genau das tun Gästeteams aber gern. Die drei Tore in Saarbrücken sind ein Fingerzeig, dass die Arbeit der vergangenen zwei Monate Früchte getragen hat. Hat der Trainer zudem einen spielerischen Fortschritt ausgemacht? „Das habe ich zu 100 Prozent gesehen. Es war auf jeden Fall ein Fortschritt. Wir haben drei Tore erzielt. Wir haben uns gute Situationen herausgespielt. Wir hatten die Chance auf das 4:0 und das 5:0.“
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Freilich, der Coach weiß ebenfalls, dass eine Schwalbe keinen Sommer macht: „Es war genau ein Spiel und mehr eben nicht. Wir werden die kommenden Wochen abwarten müssen, ob sich dieses Gefühl verfestigt, dass wir konstant diese Leistung bringen können.“
Weil Zuversicht frische Kräfte freisetzt, fügt er hinzu: „Ich bin total optimistisch, dass wir dort weiter Fortschritte machen werden.“ Ohne drängeln und nörgeln zu wollen, es wäre hilfreich, diese Fortschritte schnell zu verfestigen. Das nächste Heimspiel ist am Montag. Das übernächste bereits am Samstag darauf, wenn zum Rückrundenstart der VfL Osnabrück auftaucht. Mit zwei Siegen wäre der MSV wieder dort, wo die Musik spielt.
Der Trainer rupft jedoch alle Blütenträume. Das Thema sei nicht, „dick im Geschäft zu sein“. Das Ziel sei Konstanz. Der nächste Schritt auf dem Weg sei, nach dem Sieg in Saarbrücken kein schlechtes Spiel zu zeigen und kein schlechtes Ergebnis zu erzielen. „Alleine das ist Antrieb für uns genug, am Montag in das Spiel mit dem Willen zu gehen, es zu gewinnen“, berichtet der Coach. Über Tendenzen, wo es in der Saison hingeht, werde er sich gerne Anfang Mai unterhalten. Okay, dann kommt das Thema auf Wiedervorlage.