Duisburg. 1:3 verlor der MSV Duisburg gegen Waldhof Mannheim. Gleich vier Akteure der Meidericher kriegen die Note 5. Die Einzelkritik.
Max Braune: Der 19-jährige Torwart aus dem eigenen Nachwuchs kam überraschend zu seinem ersten Punktspieleinsatz. Stammkeeper Vincent Müller musste mit einer lädierten Schulter passen. Ersatzmann Lukas Raeder, in Saarbrücken noch mit einer Teufelstat im Rampenlicht, blieb trotzdem Ersatz. Braune zeigte beim Debüt keine Nerven, hielt nach sechs Minuten den ersten Ball fest und wirkt in der stürmischen Anfangsphase der Gäste sicher. Beim Tor von Dominik Martinovic war nichts zu machen ebenso wenig bei den beiden weiteren Toren. Was gefiel: Der Torwart spielte mit und bewachte nicht nur die Linie. 2,5
Joshua Bitter: Keine Wortspiele mit Namen. Aber dieses Mal muss es sein. Der Rechtsverteidiger sah in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit Gelb-Rot. Schiedsrichter Florian Exner legte ein langes Bein, das planmäßig den Ball erreichte, irrtümlich als Foul aus. Bitter schlug mit der Faust auf dem Boden. Das befand der Schiedsichter als gelbwürdig. Alle anderen fanden das fragwürdig. Die Entscheidung war bitter für Bitter. Vorher hatte der Abwehrmann sich beim 0:1 von Martinovic böse austanzen lassen. Auch das war bitter für Bitter. 4
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Sebastian Mai: Der Innenverteidiger rettete gerade in der Anfangsphase, als Mannheim viel Druck machte, in brenzliger Lage. Dann glückte ihm auch noch der Kopfballtreffer zum 1:1 (43.). Mai war der beste Duisburger. Sah seine neunte Gelbe Karte. 2.
Marvin Senger: Der zweite Innenverteidiger fegte ebenfalls ordentlich. Die Fehler machten andere. In der Schlussphase bekam er für ein starkes Tackling Szenenapplaus. Senger beschränkte sich wie gewohnt auf Defensivarbeit. Einer Mannschaft in Unterzahl hätte mehr Mut geholfen. 3
Niklas Kölle: Der Linksverteidiger zeigte sich in der Anfangsphase als ein Feuerwehrmann, der erst einen Brand legt. Erst kam er gegen Lebeau zu spät, dann aber rettete Kölle mit großem Geschick die Lage. Der Abwehrmann war im Pech, dass sein strammer Schuss von Julian Riedel (52.) für den schon geschlagenen Torwart auf der Linie gerettet wurde. So fiel das mögliche 2:2 eben nicht. 4
Niclas Stierlin: Weil Marvin Bakalorz weiter Rücken hat, übernahm Niclas Stierlin erneut die Sechser-Position. Die hintere Spitze der Raute war Teil eines Mittelfeldverbunds, der lange keinen Zugriff auf die klug eingestellten Buwe bekam. Stierlin fiel nicht groß auf. Was bei einem Sieg ein Lob gewesen wäre. Angesichts der Niederlage hätte man sich dann mehr Initiative und offensive Momente gewünscht. 4
Caspar Jander: Das Talent, das stets mit Auftrittsbeifall begrüßt wird, wechselte nach 26 Minuten das Schuhwerk. Auf dem seifigen Boden fehlte ihm der rechte Grip. Das war nicht zu übersehen. Bei Zweikämpfen stand er oft falsch und lief ungelenk nach. Offensiv wollte ihm gar nichts glücken. Mit besserem Schuhwerk stand Jander sicherer. Impulse aber setzte er nicht. Seine einzige schöne Aktion in der 55. Minute wurde von einem Mannheimer beim Schussversuch schnöde abgeblockt. Danach war der Arbeitstag beendet. 5
Kolja Pusch: Die vordere Spitze der Raute hatte seinen Moment in der 43. Minute. Seine schöne gezirkelte Ecke veredelte Sebastian Mai mit dem Kopfball zum 1:1. Im ersten Teil der Halbzeit ohne ernste Beziehung zum Spiel. Pusch versuchte sich später mit Torabschlüssen. Das ist nicht seine Spezialdisziplin. Was allerdings auch daran lag, dass das Gesamtgefüge lange nicht stimmt. Pusch musste zur Pause raus, weil Trainer Ziegner einen neuen Rechtsverteidiger brauchte. 4
Marlon Frey: Der Mann rechts in der Raute versuchte Ordnung ins Offensivspiel zu bringen und war in der ersten Halbzeit die einzige Schaltstation nach vorn. Freilich, beim ersten und beim zweiten Tor der Gäste verhinderte Frey die Flanken nicht. Nach keiner Stunde musste der Mittelfeldspieler vom Platz. Da stand es 1:3 und sein Posten war ohnehin verloren. 5
Moritz Stoppelkamp: Die Partie lief irgendwie am Kapitän vorbei. Gleich in den ersten Minuten wagte Stoppelkamp ein kunstvolles Zuspiel auf seinen Mitstürmer Benjamin Girth. Doch der Pass war einen Tick zu scharf. Danach wollten ihm bei allen Offensivbemühungen keine guten Aktionen mehr gelingen. 5
Benjamin Girth: Der Stürmer verdient sich den Titel Unglückswurm. In der Hinserie fiel Girth bereits nach seinem zweiten Einsatz verletzt aus. Kaum zurück in der Mannschaft war erneut nach dem zweiten Spiel Schluss. Der Angreifer setzte sich nach elf Minuten auf den Rasen und musste offenbar mit einer Wadenverletzung früh vom Platz.
Aziz Bouhaddouz: kam für Niclas Stierlin (74.). Bouhaddouz hatte sich vermutlich erhofft, für Girth ins Spiel zu kommen. Warum Ziegner lieber Ekene brachte, zeigte sich nach der Einwechslung. Der Angreifer bekam keine Chance und fand auch nicht ins Spiel.
Jonas Michelbrink: kam für Caspar Jander (57.). Der offensive Mittelfeldspieler durfte Spielpraxis sammeln. Ihm gelang kein kluger Pass, er gewann keinen wichtigen Zweikampf. Michelbrink spielte lieber den sicheren Pass.
Chinedu Ekene: kam für Girth (17.). Ekene lief fiel. Deshalb hatte ihn der Trainer gebracht. Es glückte dem Angreifer aber nichts. Er konnte in keiner Situation sich als Stürmer zeigen. Nach der Einwechslung von Bouhaddouz rückte Ekene etwas tiefer ins Mittelfeld. Auch da blieb er jede Torgefahr schuldig. 5
Marvin Ajani: kam für Marlon Frey (57.). Auch Ajani nutzte die Partie, um sich für die Rückrunde warmzulaufen. Auch Ajani musste in der Vorbereitung mit einer Verletzung pausieren. Auf der rechten Mittelfeldseite hatte AJ eine gute Situation, als er auf Torauslinie einen Ball zurückerkämpfte. 4
Rolf Feltscher: Der Rechtsverteidiger kam nach der Pause für Kolja Pusch als Ersatz für den des Feldes verwiesenen Bitter. Gleich in der zweiten Minute war sein Arbeitstag verdorben. Nach einer weiten Flanke durch den Strafraum passte Feltscher nicht auf. Adrien Lebeau nutzte den Freiraum zum 2:1 für die Buwe. Danach zeigte Feltscher Offensivdrang. Seine Flanken fanden keinen Abnehmer. 4