Duisburg. Der MSV Duisburg hofft im Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth, aktuell Vorletzter in der Dritten Liga, auf einen Sieg. Das Spiel im Live-Ticker.

Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg wollte am Samstag seinen 3:1-Auswärtssieg vor einer Woche in Wiesbaden vergolden. Im Heimspiel vor 10243 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena durften die Zebras froh sein, dass wenigstens ein bisschen Silbergeld klimperte. Gegen den Tabellenvorletzten SpVgg Bayreuth kam die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner nicht über ein 1:1 (0:1)-Remis hinaus. Alexander Nollenberger (38.) hatte den in der Defensive sattelfest stehenden Gast in Führung gebracht. Der eingewechselte Niklas Kölle glich mit seinem ersten Saisontor (65.) aus. Der MSV hält nach dem Punktgewinn Abstand zu den Abstiegsrängen. Die Mannschaft verpasste aber die Chance, es sich im sicheren Mittelfeld gemütlich zu machen. Das Remis war zu wenig.

Für zusätzliche Unruhe dürften Spruchbanner der Fans gegen den ehemaligen Präsidenten Andreas Rüttgers sorgen. Die Fans werfen ihm vereinsschädigende Äußerungen vor. Was die Lage kompliziert macht: Rüttgers vertritt den wichtigen MSV-Sponsor Schauinsland-Reisen.

Feltscher musste kurzfristig passen

Trainer Torsten Ziegner musste notgedrungen seine Mannschaft gegenüber dem überraschenden 3:1-Auswärtssieg auf einer Position umbauen: Rolf Feltscher klagte über Oberschenkelbeschwerden. Der Coach ließ ihn ganz draußen. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, wie es hieß. Die Zebras müssen bereits am kommenden Dienstag wieder beim Kellerkind Aue ran. Das Risiko zu scheuen, klingt da sinnvoll. Auf einer anderen Position wechselte Ziegner nicht. Jonas Michelbrink bekam gegen den Tabellenvorletzten aus Oberfranken erneut den Startelf-Platz zentral hinter der einzigen Spitze Aziz Bouhaddouz. Da hätte man sich auch Kolja Pusch vorstellen können. Der routiniertere Spieler hatte nach seiner Einwechslung in Wiesbaden ein Tor erzielt und großes Lob für seine Willenskraft beim vorentscheidenden Treffer erhalten.

Den guten Worten vom Trainer folgte dann nicht die gute Tat. Die Mannschaft selbst brauchte etwas mehr als eine Spielminute, um ihren Tatendrang zu entdecken. Der Aufsteiger presste zunächst hoch. Das stand offenbar so nicht im Drehbuch. Nach diesem kleinen Überraschungsmoment nahm dann der Favorit das Heft in die Hand. Die Hausherren hatten mehr Ballbesitz und in Caspar Jander einen Mittelfeldmann, der mit der Kugel spielgestaltend umzugehen wusste. Chancen erspielten sich die Meidericher lange Zeit jedoch nicht. Der Gast bot reichlich Personal in der Box auf. Die Flanken waren in den Strafraum zudem nicht präzise genug. Marvin Ajani (12.) und Aziz Bouhaddouz (19.) kamen zu Kopfbällen, brachten aber nicht genug Wucht in ihre Aktionen. Ajanis Fallrückzieher (37. knapp am Tor vor nach einem Freistoß war der größte Aufreger, den die Hausherren produzierten. Die Mannschaft von Torsten Ziegner wirkte längst nicht so bissig wie beim Spiel in Wiesbaden.

Ein Geduldsspiel kündigte sich an. Das musste lange niemand sorgen, denn die Angriffsbemühungen der Bayreuther wirkten eher halbherzig. Abwehrchef Sebastian Mai regelte die Dinge im Defensivverbund lange unaufgeregt und souverän. Aber dann: Eine weite Flanke aus dem Halbfeld, ein verlorenes Kopfballduell und ein Querpass – plötzlich stand Bayreuths Alexander Nollenberger sehr einsam am Elfmeterpunkt und schob zum 1:0 für den Gast ein.

Knoll feiert sein Comeback

Mit dem Rückstand im Nacken suchten die Zebras, nach dem Wechseln den Schaden aufzuarbeiten. Trainer Ziegner brachte nun doch Kolja Pusch für den blassen Michelbrink. Pusch suchte dann auch gleich den Abschluss. Der Ausgleich fiel aber durch einen anderen Joker. Niklas Kölle war nach einer Stunde für Marvin Ajani gekommen. Kaum im Spiel bediente ihn Moritz Stoppelkamp fast von der Grundlinie aus. Kölle stürzte sich in den Kopfball und traf zum 1:1 (65.). Der MSV brachte mehr Willen und Zweikampf-Gier aufs Parkett. Woran es weiter mangelte: an Spielwitz. Wirklich gefährlich waren allein die Ecken, von Moritz Stoppelkamp und Kolja Pusch serviert. Marvin Senger und Sebastian Mai kamen so zu ordentlichen Kopfball-Gelegenheiten.

Auf der Zielgeraden der Partie gab es dann noch eine Premiere: Marvin Knoll, der lange mit diversen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, gab sein Saisondebüt. Kurios: Der gelernte Defensivmann kam für Aziz Bouhaddouz und tummelte sich in der Sturmspitze. Sein Können konnte er dort nie zeigen. Er kam nicht einmal in Position. Bayreuth hatte mit einem Freistoß an der Strafraumgrenze in der Nachspielzeit noch einmal Aussicht auf den vollen Erfolg. Die MSV-Mauer blockte die Gefahr ab.

Mehr News und Infos zum MSV Duisburg