Wiesbaden. Der MSV Duisburg hat gegen Wehen Wiesbaden durch einen 3:1-Sieg überrascht - mehrere Profis überzeugten. Die Einzelkritik der Zebras.
Vincent Müller: Der Keeper fiel in der ersten Halbzeit bei zwei Einsätzen mit einer Faust auf. Ansonsten regelten die Kollegen Vorderleute die weitere Arbeit sauber. Nach der Pause musste Vincent Müller zweimal ernsthaft zupacken. Beide Prüfungen bestand er glänzend, einmal sogar als am Boden liegender Balleinsammler (84.). 2
Rolf Feltscher: Der Rechtsverteidiger überzeugte durch Kampfgeist und Zweikampfhärte. Gleich in der Anfangsphase musste Feltscher nach einem Ballverlust von Marvin Senger in die Brescher springen und gewann den entscheidenden Zweikampf vor dem Tor. Für Ausflüge nach vorne blieb am Freitag wenig Zeit. Wiesbaden wusste den Abwehrmann an seinem Stammarbeitsplatz in Strafraumnähe zu beschäftigen. 3
Sebastian Mai: Der Innenverteidiger war allein aufgrund seiner Größe gefragt. Gleich elf Ecken flogen in der ersten Halbzeit in die Box. Da war Kopfballstärke gefragt. Mai musste sich in der Anfangsphase an die Schnelligkeit von Benedict Hollerbach gewöhnen. Eine Panne ermöglichte den Hausherren die einzige ernsthafte Chance im ersten Durchgang. Wer so viel arbeitet, darf aber auch mal einen Fehler machen. 3
Marvin Senger: Der zweite Innenverteidiger musste sich ebenfalls erst eingewöhnen. Die langen Zuspiele in die Spitze beschäftigten auch Senger ziunächst mehr als erwünscht. Nach dem Frühsturm stand der Abwehrmann sehr sicher und leistete seinen Beitrag, dass Wiesbaden oft am Ball, aber selten vor dem Tor war. 2
Marvin Bakalorz haut sich mächtig rein beim MSV-Sieg
Baran Mogultay: Der Teenager (18) rückte für Niklas Kölle in die Anfangsformation. Der Linksverteidiger hatte gleich in den ersten Minuten zwei Szenen: Erst verhalf sein Einwurf Aziz Bouhaddouz zu einem Torschuss. Dann vereitelte er in Terrier-Manier einen Konter über Hollerbach. Mogultay hielt seine Seite lang gut zu. In der zweiten Halbzeit ermöglichte jedoch ein Stellungsfehler von ihm den Hausherren eine Chance. Der Mann war zum Schluss sichtbar abgekämpft. 3
Marvin Bakalorz: Darf man das Wort „Kampfschwein“ noch benutzen? Wie auch immer: Der Sechser haute sich mächtig rein, scheute keinen Zweikampf und diskutierte mit dem Schiedsrichter, ob es ein Foul ist, wenn man erst den Ball mit Wucht trifft und dann auch den Mann. Eine Ecke der Hausherren köpfte er kurzerhand mal aufs Tribünendach. Bakalorz war bemüht, auch nach vorne einiges zu bewegen. Seine Leidenschaft wirkte vorbildlich. 2
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Caspar Jander: Der zweite Sechser kann elegant. Immer wieder behauptete der 19-Jährige den Ball im Zweikampf. Jander kanne aber auch Kampf. Einmal rettete er eine Situation, indem er die Kugel flach am Boden liegend per Kopfball wegspitzelte. Beim Gegentor der Hausherren durch Wurtz (62.) kam Jander allerdings zu spät. 3
Marvin Ajani: Der Mittelfeldspieler wechselte die Seiten. „AJ“ spielte zum ersten Mal auf dem linken Flügel. Trainer Ziegner erhoffte sich davon neue Impulse. Die Rechnung ging zumindest in der ersten Halbzeit auf. Ajani bereitete drei erstklassige Möglichkeiten vor. Bouhaddouz, zweimal, und Stoppelkamp nutzten sie nicht. Nach hinten tüchtig mitwirkend. 3
Jonas Michelbrink: Der Trainer will das Talent entwickeln. Dafür bleibt wenig Zeit. Der Ex-Herthaner musste wieder in der Zentralen des offensiven Mittelfelds ran. Welche Entwicklungsschritte zu gehen sind, das war zu sehen. Michelbrink konnte sich körperlich nicht durchsetzen. Trainer Ziegner nahm ihn zur Pause raus und brachte den robusteren Kolja Pusch. 4
Moritz Stoppelkamp: Der Kapitän als Mann des Spiels. In der ersten Halbzeit ließ der Chef, ausnahmsweise auf rechts unterwegs, eine klare Chance aus (29.) Er verlor auch immer wieder Zweikämpfe. Aber dann: Seine scharfe Hereingabe stolperten die zwei Wiesbadener zum 1:0 (53.) für den MSV ins Tor. Mit seinen feinfüßigen 3:1 (89.) erlöste Stoppelkamp die Meidericher. 2
Aziz Bouhaddouz: Der einzige Stürmer hatte im ersten Durchgang gleich drei große Chance (3. 29. 35.). Doch es wollte ihm kein Tor gelingen. Dachte sich: Man muss nun auch nicht alles selbst machen. Bouhaddouz legte in der zweiten Halbzeit für Stoppelkamp beim 1:0 (53.) auf und spielte vor dem 2:0 Kolja Pusch (56.) frei. Mehr als ordentliche Arbeit, so was. 3
MSV Duisburg: Kolja Pusch wird eingewechselt und trifft
Kolja Pusch: Der Mittelfeldmann kam für Michelbrink (46.), sah, dass sein Schussversuch in der 56. Minute an die Latte klatschte und gewann per Hechtsprung und Kopfball zum 2:0 das Spiel. Puschs Tor war vorentscheidend für den wichtigen Dreier. 2
Niklas Kölle: kam für Marvin Ajani (66.). Seine Aufgabe: auf der linken Seite Zweikämpfe gewinnen und so die Aufholjagd der Hausherren stoppen. Das gelang ihm wie geplant.
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Niclas Stierlin: kam für Caspar Jander (66.) Auch seine Aufgabe war: Wogen glätten, und zwar in der Zentralen vor der Abwehr. Klappte ebenfalls gut.
Phillip König: kam für Bouhaddouz (77). Der Angreifer löste die müde Solospitze ab. Mehr war nicht zu tun. Weniger auch nicht.
Joshua Bitter: kam für Rolf Feltscher (81.). Der Rechtsverteidiger wird sich ärgern, dass Wehen Wiesbaden die größte Chance zum Ausgleich (83.) über seine Seite vorbereitete.