Wesel. Der Übungsleiter des Fußball-A-Ligisten aus Wesel über die Beweggründe, seine neue Aufgabe und die Verbindung zum Büdericher SV.
Zwei Begegnungen haben die Fußballer des Büdericher SV noch vor der Brust. Für die beiden Gegner geht‘s dabei noch um einiges. Die Reserve des 1. FC Lintfort, am 26. Mai zu Gast an der Schützenstraße, steckt noch tief im Abstiegskampf, und am letzten Spieltag tritt der Weseler A-Ligist bei Spitzenreiter Borussia Veen an, der den Sprung in die Bezirksliga klar machen könnte. Büderich selbst kann die letzten Herausforderungen der Spielzeit 23/24 ganz entspannt angehen, denn als Tabellensechster hat der Aufsteiger sein vorrangiges Ziel „Klassenerhalt“ weit übertroffen. „Wir machen jetzt trotzdem kein Trallafitti, sondern werden die beiden Spiele im Sinne der Sportlichkeit seriös angehen. Das gehört sich einfach so. Wenn wir selbst noch da unten drin stecken würden, wäre es für uns auch sehr ärgerlich, wenn ein anderes Team die Punkte einem Konkurrenten einfach so schenkt“, sagt SVB-Coach Joel Kaworsky.
Aufgabengebiet von Kaworsky beim TSV Meerbusch noch nicht in Stein gemeißelt
Für den 29 Jahre alten Übungsleiter gibt es noch einen weiteren Grund, auf ein anständiges Ende der Saison zu hoffen. Denn Kaworsky wird sich im Sommer verabschieden. Der frühere Torwart, der in Duisburg arbeitet, wechselt zum TSV Meerbusch, wo er nach aktuellem Stand die U17 und die U23 in der Bezirksliga übernehmen soll. In Stein gemeißelt ist der genaue Aufgabenbereich noch nicht, weil sich der Verein bei einem möglichen Abstieg des TSV-Oberliga-Teams eventuell intern anders aufstellt, doch nach Meerbusch geht es für Kaworsky in jedem Fall: „Das ist ein sehr gut aufgestellter Verein, der jungen Menschen die Chance gibt, den nächsten Schritt zu machen, was für mich einfach sehr reizvoll ist. Wenn jetzt einfach irgendein anderer Bezirksligist gekommen wäre, hätte ich meinen Stuhl in Büderich sicher nicht geräumt“, stellt der Trainer klar.
Keine Entscheidung gegen den Büdericher SV
Es sei auf keinen Fall eine Entscheidung gegen seinen aktuellen Club gewesen: „Es ist definitiv nicht so, dass ich der Sache hier überdrüssig geworden wäre. Für mich bleibt der SV Büderich auf diesem Niveau einfach der geilste Verein. Ich hatte super Bedingungen, ein tolles Funktionsteam und 24 Stunden am Tag war für meine Belange jemand ansprechbar“, sagt Kaworsky, der sich während seiner dreijährigen Tätigkeit im linksrheinischen Ortsteil so wohlgefühlt hat, dass er dem SVB trotz seiner neuen Aufgabe in einer anderen Funktion erhalten bleiben möchte: „Der Verein ist mir einfach so ans Herz gewachsen, dass ich ihm unbedingt verbunden bleiben möchte. Was genau dann meine Aufgabe sein wird und was für mich dann zeitlich noch passt, muss man sehen.“
Einen neuen Übungsleiter hat der Büdericher SV noch nicht, doch Kaworsky ist sich sicher, seinem Nachfolger für die kommende Marathon-Saison mit 38 Meisterschaftspartien ein intaktes Team, das weitestgehend zusammenbleibt, übergeben zu können. „Das ist eine junge, hungrige Mannschaft mit vielen Jungs aus dem Dorf, denen der Verein noch wirklich etwas bedeutet.“
Fehlender Kunstrasen als Wettbewerbsnachteil in Büderich
Natürlich sei es kein Vorteil, dass der Verein nicht über einen Kunstrasen verfüge und bei Unbespielbarkeit des Rasenplatzes häufig auf Asche kicken müsse, was es manchmal schwierig mache, Spieler von außen von einem Wechsel zu überzeugen, doch der 29-Jährige glaubt dennoch fest daran, „dass sich der Verein in Zukunft dauerhaft in den Topf fünf der Kreisliga A“ etablieren könne.
Die erste Saison nach dem Wiederaufstieg, der im vergangenen Sommer über die Relegation perfekt gemacht wurde, wird der A-Ligist auf jeden Fall auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden. Ein starkes Resultat, das der Übungleiter vor allem in einem funktionierenden Kollektiv begründet sieht. Sehr erleichtert habe die Mission Klassenerhalt auch der gute Start: „Es macht schon etwas aus, wenn du nie wirklich unten reinrutscht und eigentlich immer im gesicherten Mittelfeld unterwegs bist.“ Für die Zukunft, da ist sich Kaworsky ganz sicher, muss Platz sechs aber nicht das Ende der Fahnenstange sein. Auch wenn er selbst dann nicht mehr auf der Büdericher Kommandobrücke steht.