Oberhausen. Die Rot-Weißen aus Oberhausen waren enttäuscht: 0:3 das Finale im Niederrheinpokal bei RWE verloren und dabei doch gut gespielt.
Damit es erst gar nicht zu Legendenbildungen oder ähnlichem Unsinn kommt: RW Essen hat den Niederrheinpokal verdient gewonnen, allerdings um „drei Tore zu hoch“, wie RWO-Kapitän Moritz Stoppelkamp nickend bestätigte. „Wir waren keine drei Tore schlechter“, meinte auch Trainer Mike Terranova, der sich zum Abschied aus der Verantwortung einen guten Auftritt und möglichst einen Sieg gewünscht hatte.
Den guten Auftritt lieferte seine sehr gut eingestellte Mannschaft, den Sieg eben nicht. Warum nicht? „Wir machen drei Amateur-Fehler, die zu Toren führen“, monierte Stoppelkamp, der seine Mannschaft durchweg auf Augenhöhe sah und mit Terranova feststellte: „Als das 0:3 fiel, hätte es 2:2 stehen müssen.“ Sein Trainer bemängelte vor allem die fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, die tatsächlich der große Unterschied zu den Essenern bei deren (verbandsseitig so gesehenen) „Auswärtsspiel“ war. „Aber das zieht sich bei uns ja schon durch die ganze Saison“, klang Terranova nach Verabschiedung vor dem RWO-Block (Stoppelkamp: „Der Support war überragend, manchmal habe ich nur RWO gehört.“) und Siegerehrung bitter.
Eine Dankeschön an die jungen Spieler Yalcin, Hot und Donkor
Auch die Hereinnahmen der Stürmer Sebastian Mai und Sven Kreyer brachten diesmal nichts, die ganz späten Einwechselungen von Kerem Yalcin, Ozan Hot und Denis Donkor blieben ohnehin wirkungslos: „Das sollte auch nur ein Dankeschön an die Jungs sein“, charakterisierte der Coach die Wechsel in der letzten Minute.
Ein anderer junger Spieler lieferte sein vielleicht bestes Spiel für RWO: Phil Sieben. Der im Winter aus Holland gekommene Ex-Düsseldorfer machte ein tolles Match im Mittelfeld, biss sich regelrecht in die Partie und lieferte seinen körperlich durchweg überlegenen Kontrahenten tolle Zweikämpfe, sehenswert! Ob man ihn in der nächsten Saison im Kleeblatt-Dress sehen wird, ist höchst fraglich: „Ich habe bislang kein Angebot, und mein Vertrag läuft aus“, klang Sieben enttäuscht.
Natürlich hatte auch er was zum Spiel zu sagen: „Wir haben einfach zu viele leichte Fehler gemacht. Dann kann man gegen so eine Mannschaft wie die aus Essen nicht gewinnen.“
RWE hatte das Glück, das RWO fehlte
Im Ruhrgebiet pflegt man bisweilen eine deftige Sprache. Den (verdienten) Sieg von RWE darf man da so beschreiben: Sie haben sich vor Glück besch. . .