Oberhausen. Sercan Baloglu, Sven Schützeks Nachfolger bei der Spvgg. Sterkrade-Nord, weiß um die Schwere im Kampf um den Landesliga-Klassenerhalt.

Einen Tag nach der 1:3-Niederlage gegen den FSV Duisburg gab Sven Schützek seinen Rücktritt als Trainer der Spvgg. Sterkrade-Nord in der Fußball-Landesliga bekannt. Grund dafür war nicht allein die insgesamt sportlich schlechte Saison und die damit verbundene Abstiegsgefahr. Den letzten Ausschlag gab wohl die zweite Halbzeit am vergangenen Sonntag, als die Spieler den Anweisungen Schützeks nicht mehr gefolgt sind eine 1:0-Halbzeitführung verspielten.

„Die zweite Halbzeit war vogelwild. Ich weiß nicht, was sich die Spieler dabei gedacht haben. Das war definitiv nicht das, was der Sven wollte“, so Patrick Hagen. Der Geschäftsführer kann daher die Entscheidung Schützeks nachvollziehen. „Wenn die Spieler einem irgendwo nicht mehr folgen, ist ein Punkt erreicht, wo man sich selbst hinterfragt.“ Das hat Schützek getan. Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, wie er selbst sagt: „Ich habe überlegt, was der Mannschaft noch helfen könnte und wieviel Zeit ein neuer Trainer bräuchte.“

Sercan Baloglu: Übergangs- oder doch eine Dauerlösung an der Seitenlinie?

Nun übernimmt vorerst sein bisheriger Co-Trainer Sercan Baloglu, der sich Mitte Oktober vergangenen Jahres Sterkrade-Nord anschloss. Für den gebürtigen Lintforter ist es die erste Trainerstation in der Landesliga. Der 37-Jährige ist sich der Schwere dieser Aufgabe bewusst, gibt sich aber kämpferisch. „Natürlich ist es eine schwierige Situation, aber es ist rechnerisch noch alles möglich und wir werden bis zum Schluss alles geben.“ Wichtig, so Baloglu, sei es, dass alle einem Strang ziehen.

Ob Baloglu eine Übergangs- oder doch eine dauerhafte Lösung ist, dazu konnte Hagen bisher nichts Konkretes sagen. „Sercan genießt unser vollstes Vertrauen. Er hat ja schon unter dem Sven viel mitbekommen, ist nah an der Mannschaft und hat oft auch das Training geleitet.“ Hagen wird ebenso wissen, dass angesichts von acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und 13 Zählern auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz das Interesse potenzieller Trainer-Kandidaten sich in Grenzen hält. Somit die Wahrscheinlichkeit groß, dass Baloglu bis zum Sommer an der Seitenlinie der Sportvereinigung stehen wird. Für den noch jungen und unerfahrenen Coach ist eine Chance. Eine, bei der er nicht mehr viel falsch machen und im Prinzip nur gewinnen kann.