Oberhausen. Erst fünf Minuten vor Anpfiff wurde Kerem Yalcin gegen Aachen in die Startelf beordert. Der RWO-Sechser zeigte keine Anlaufschwierigkeiten.

Am Ende war bei Kerem Yalcin nichts mehr im Tank drin. „Die nächsten drei Tage bin ich reif für die Eistonne“, meinte der 18-Jährige nach dem 4:1-Erfolg von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen im Heimspiel gegen Alemannia Aachen. Doch die Krämpfe in den Schlussminuten nahm der Sechser gerne in Kauf, hatte er doch gemeinsam mit seinem Teamkollegen eine gerade im ersten Durchgang überragende Vorstellung gegen einen der großen Aufstiegsfavoriten geboten.

„Das war auf jeden Fall die geilste Halbzeit, die ich mit der Mannschaft bisher gespielt habe. Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut, was Kreyer und Stoppel da teilweise gemacht haben. Einfach nur überragend“, schwärmt Yalcin, der eigentlich gar nicht für einen Startelf-Einsatz vorgesehen war. „Fabian Holthaus sollte beginnen, aber beim Aufwärmen stellten sich Adduktorenprobleme bei ihm ein und er merkte, dass es nicht zu 100 Prozent geht. Deshalb hat er aus freien Stücken Platz für jemanden gemacht, der spielen und alles geben kann.“

RWO: Auch Abwehrchef Nico Klaß muss gegen Aachen kurzerhand passen

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Erst fünf Minuten vor Anpfiff bekam der Youngster von Jörn Nowak das entscheidende Signal. „Mit den Fans im Rücken braucht man nicht viel Eingewöhnungszeit. Die ersten zehn Minuten habe ich mich zwar noch schwergetan, aber dann hat es gut geklappt.“ Wie Holthaus musste auch Abwehrchef Nico Klaß kurzerhand passen, der „während der Woche krank war und dann einen Tag vor dem Spiel signalisiert hat, dass er sich nicht fit genug fühlt um zu spielen“, wie der RWO-Trainer erläutert.

So rückte Routinier Tanju Öztürk in die Anfangsformation, der wie Yalcin von Nowak ein Sonderlob bekam. „Sie haben sich nahtlos eingefügt. Und genau das muss auch unser Weg sein, dass wir immer eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen müssen.“ Dabei nahmen die Kleeblätter in Durchgang zwei spürbar einen Gang raus, wobei den Aachenern in der Schlussphase lediglich noch der Ehrentreffer gelang.

„Nach unseren Auswechslungen wurden wir ein bisschen zu passiv und haben dann auch das Gegentor kassiert“, so Yalcin. „Aber Robin Benz hat auch super gehalten und unsere Abwehr mit Tanju, Stappi und Fassi haben sich in jeden Schuss reingeworfen. Unsere Defensive hat es den Aachenern richtig schwer gemacht.“

Aachens Trainer Helge Hohl: „Wir waren nicht konkurrenzfähig“

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Aachens Trainer Helge Hohl fand derweil nach der enttäuschenden Vorstellung seines Teams deutliche Worte. „Ich bin maximal enttäuscht. Das war ein hochverdienter Sieg für RWO mit einer sehr, sehr starken ersten Halbzeit. Wir waren ab der ersten Minute desolat und nicht konkurrenzfähig“, so der 32-Jährige. „Oberhausen hat durch zwei Siege in Folge die Kurve bekommen und wir müssen zusehen, dass wir bis zum kommenden Freitag schleunigst die Köpfe frei bekommen und ein anderes Gesicht zeigen. Es wurde genug geredet. Jetzt müssen wir abliefern.“