Oberhausen. Mike Terranova spricht über die Jugendarbeit bei Rot-Weiß Oberhausen, die Veränderungen im Klub und seinen Nachfolger Jörn Nowak.
Zwar ist das verlorene Finale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiss Essen mittlerweile etwas über zwei Wochen her. Doch wirklich Zeit zum runterkommen oder gar für Urlaub hatte Mike Terranova noch nicht. „Nein, an Urlaub war noch nicht zu denken“, berichtet der 46-Jährige, der sich am vergangenen Wochenende gemeinsam mit Trainer Maik Reidermannüber den Aufstieg der U16 der Kleeblätter in die Niederrheinliga freuen durfte. „Das war schon anstrengend. Danach war ich platt.“
Zusätzlich mit dem Aufstieg der U17 in die Bundesliga habe der Verein in dieser Saison „etwas erreicht, was vorher noch nicht da war. Darauf kann man stolz sein.“ Somit ist Terranova, der bekanntlich zur neuen Saison in Vollzeit die sportliche Leitung des Jugendleistungszentrums übernehmen wird, bereits voll in seinem (neuen) Element angekommen. Die Entscheidung, dass er nicht mehr Trainer der Regionalliga-Mannschaft sein wird, bereut er nicht. Im Gegenteil: „Das war und ist die richtige Entscheidung gewesen. Und jetzt widme ich mich mit vollem Elan meiner neuen Aufgabe.“
Mike Terranova betont: „Wir müssen für Beständigkeit sorgen“
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Dies bedeutet konkret, dass im Nachwuchsbereich „nach Prinzipien gearbeitet werden muss. Spieler brauchen zwar Freiheiten, aber sie sollen aus fünf Lösungen wählen und nicht aus 100.“ Terranova will in Zukunft vor allem eins schaffen: dass die Durchlässigkeit von einer Jugend in die nächste größer wird. „Dass zwei, drei Spieler weggehen, kannst du nie verhindern. Aber wir müssen für Beständigkeit sorgen. Wenn man als Team zusammenbleibt, ist es auch besser für die Entwicklung des Einzelnen.“
Und dies eben im besten Fall in der höchstmöglichen Klasse. Dies trifft auf die A-Junioren nach dem Abstieg aus der Bundesliga allerdings nicht mehr zu. Dennoch sieht Terranova den Neuanfang in der Niederrheinliga auch als Chance, „wird RWO doch hier mehr Verantwortung mit dem Ball haben, was auch mit Blick auf die Erste Mannschaft von Vorteil sein kann.“ Ob der direkte Wiederaufstieg gelingen wird, müsse man zwar abwarten. Man sei aber zusammen mit RWE einer der Favoriten auf den Aufstieg.
Lob für Kerem Yalcin: „Er ist ein Mentalitätsmonster“
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Am Donnerstag startet derweil die Regionalliga-Mannschaft mit Neu-Trainer Jörn Nowak in den Trainingsbetrieb. Zwar wird Terranova selbst nicht vor Ort sein, aber natürlich gerade die hochgezogenen U19-Spieler Kerem Yalcin und Dominik Burghard weiterhin fest im Blick haben. Gerade auf Yalcin, der bereits seit der U14 bei den Rot-Weißen kickt und in der vergangenen Saison auf sieben Einsätze in der Regionalliga kam, hält Terranova große Stücke. „Er ist ein Mentalitätsmonster, der sich voll mit dem Klub identifiziert. Natürlich ist er noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen, aber er kann es auch bei den Profis packen.“
Dass sich seit seinem Abschied als RWO-Trainer einiges im Verein getan hat, ist Terranova natürlich bewusst. Jörn Nowak wurde als sein Nachfolger präsentiert, während Hajo Sommers nach 17 Jahren den Vorstandsvorsitz an Thorsten Binder abgetreten hat. „Aber Hajo bleibt ja weiterhin dem Verein erhalten. Und das ist auch gut so“, betont Terranova.
Am Donnerstag startet RWO mit Trainer Jörn Nowak in die Sommervorbereitung
Und was sagt er zur Trainerentscheidung? „Ich war schon etwas überrascht. Aber es wird auch seine Gründe haben, weshalb die Entscheidung so getroffen wurde“, bittet Terranova dem neuen Trainer Jörn Nowak, der ja bereits zwischen 2017 und 2020 als Sportlicher Leiter bei den Kleeblättern aktiv war, eine faire Chance zu geben. „Es geht ja nie um Einzelpersonen, sondern immer um RWO. Da erwarte ich die volle Unterstützung für Jörn. Dies betrifft uns als Verein, aber auch unsere Fans. Wir müssen noch näher zusammenrücken.“